A forgotten band from Bristol – long before it became famous for trip-hop – with a funky and vibrant post-punk track. Is there a more adequate way to finish off a project which stayed an insider tip for more than a year from the beginning to the end? Thanks for the comments, especially from here, here and here. Next will be the book of course (Nick Hornby will be put to shame) and then the audio book consisting of four cd-roms with all songs in 192 bit+ mp3 quality plus my avid and erudite comments read by myself. I am still thinking about the film but it will definitely feature all musicians – if still alive – which have been performing the music. There is a lot of organisation involved which will keep me busy for the next twelve months. Merchandise will include cups with implanted chips and loudspeakers, a teddy bear reading the posts and a card game with 365 singing cards. Some more thanks go to Charles Babbage and Tim Berners-Lee for inventing the computer and the internet, the Fraunhofer institute for the mp3 compression algorithm, WordPress for the blogging software and the servers, Google also for its servers, Apple for the iPod, Bose for the ear plugs, all the musicians and composers, my readers and listeners, the evolution for my ears and fingers, my teachers for teaching me how to write in German and English and finally my parents for making me. Did I forget someone?
(The list of all 365 selections since 1st February 2010 is here).
When I see you look at me
I’m not sure of anything
All I know is when you smile
I believe in everything
Ein von Georgia gesungenes Gutenachtlied, das gleichzeitig eine Liebeserklärung für ihren Ira ist. Wer danach keine schönen Träume hat, dem kann ich nun wirklich nicht helfen.
(Die Liste aller seit 1. Februar 2010 ausgewählten 364 Stücke ist hier.)
All you people make me ill
You’re not really touching me
Just one comforting thought when I left the apartment this morning: At least I am not alone. I have got some good company which does not leave me. Never. My blues.
***
Sorry to Mark Tranmer and Roger Quigley from the Montgolfier Brothers. I could have chosen the simple and melancholic Between Two Points from Seventeen Stars as well. And I could have written more or less the same words. Sad music is so soothing.
(The list of all 363 selections since 1st February 2010 is here).
I was driving across the burning desert
When I spotted six jet planes
Leaving six white vapor trails across the bleak terrain
It was the hexagram of the heavens
it was the strings of my guitar
Dieses Lied und das zugehörige Album hörte ich das erste Mal in der Nähe von München am kleinen, aber feinen Pilsensee. So richtig habe ich nie verstanden, was die Leute an Bob Dylan so toll fanden (er war ok), seine Stimme war ein grässliches, unverständliches Krähenkrächzen, seine Melodien entweder simpel oder nicht vorhanden, seine streberhaften Texte aus der Bibel und diversen anderen Quellen zusammengeklaubt. Diese Art von schlaumeierhafter, geheimbündischer Musik – wie auch die literarische Variante bei James Joyce, Arno Schmidt, Thomas Pynchon et al. – war mir immer zu anstrengend und zu weit hergeholt. Man hatte bei ihr auch immer das Gefühl, dass man dem Autoren seine eigenen Elaborate auslegen musste. Bei Joni war das alles viel einfacher und komplexer. Einfacher weil direkter. Komplexer von der Psychologie her; es ging meist wie auch hier um Beziehungen zu dem anderen Geschlecht. Über Joni und dieses Lied will ich jetzt auch gar nichts mehr schreiben, es hat damals ganz alleine ohne Erklärungen Dritter zu mir gesprochen und es war gut so.
(Die Liste aller seit 1. Februar 2010 ausgewählten 362 Stücke ist hier.)
I’ve said I’m wrong when I’ve been right
I’ve seen times when I’ve been sure but still I find
I’m just the first that you take
Not all of the synthesizer music in the eighties was rubbish. On this song there is a two note motif – which is played first after hundred seconds – so full of yearning and longing that it is impossible not to fall for it if you have a soft spot for romantic feelings. Like a cork-screw it drills deep into my heart. But this is just a tiny part of the gorgeous song. There is also Paul Webb’s cosy, bubbly electric bass and the omnipresent drumming and percussion. Not to forget the trumpet solo and last but not least Mark Hollis singing which is rather restrained and confident here. The marriage of pop music with other genres like jazz, world and classical music has hardly ever been as convincing as on this track.
***
A question for my English readers. Are you actually reading what I write here or does this not reach you at all? For the last couple of weeks I have alternated between German and English but I didn’t get any feedback of English-speaking readers so I wondered if there is a point in continuing the English exercise. Thanks for answering.
(The list of all 361 selections since 1st February 2010 is here).
Heute waren wir in Friedrichshain. Sind aus der U1 Warschauer Straße ausgestiegen über die Bahnbrücke, in die Revaler Straße und dann über das ehemalige Gelände des RAW, wo heute das Astra Kulturhaus ist. Außerdem diverse andere Projekte u.a. eine Skatehalle und ein cooles Café. Die Sonne schien als gäbe es kein Morgen. Dann ging es über die schattige Simon-Dach-Straße an einigen Cafés vorbei rechts in die Krossener Straße und zum Boxhagener Platz, wo der Wochenmarkt sich gerade auflöste. Über diverse andere Stationen ging es dann schließlich die Sonntagstraße runter hin zum Lenbachplatz. Auf der langen roten Bank verweilten wir anschließend, hörten die Sechsminutenlieder durch, guckten uns das bunte Treiben an, blinzelten in die Sonne, dösten dahin. Und stiegen schließlich am nahegelegenen Ostkreuz in die S-Bahn gen Hackescher Markt.
(Die Liste aller seit 1. Februar 2010 ausgewählten 360 Stücke ist hier.)
Lying on my back,
I heard music,
Felt unsure & catastrophic,
Had to tell myself it’s only music,
It blows my mind,
But it’s like that.
That verse could almost be about me. Kazu Makino, Blonde Redhead’s Japanese high-pitch voice, sings about an Alex but apparently it is the teenager from Anthony Burgess A Clockwork Orange who gets a kick from listening to Beethoven. At one point of the story Alex is subjected to an overdose of classical music and tries to kill himself by jumping out of a high window. That is a setting I have always been afraid of. To be driven crazy by having to listen to my favourite music forever. The biggest nightmare imaginable for a music lover.
(The list of all 359 selections since 1st February 2010 is here).
Dort (in Tokio) wurde noch einmal Hokusais legendärer Holzschnitt Die Welle von Kanagawa aus dem Jahre 1832 gezeigt – der Inbegriff dessen, was die Welt für japanische Kunst hält. Und den die Welt seit fast zweihundert Jahren missversteht. Der Westen sah in der „Welle“ immer ein Symbol für die unbeherrschbare Naturgewalt. Die Japaner selbst jedoch sahen weniger die Welle als die winzigen gelben Schifferboote darin – und wie geschmeidig die Ruderer darin die Wellenkämme reiten. Die Welle ist also das Sinnbild dafür, wie gemäß der alten Schinto-Tradition Natur und Mensch im Einklang miteinander Höhen und Tiefen erleben.
(Florian Illies heute in der ZEIT)
Der Eintritt des Reaktorunfalls in Japan ist einerseits ein ungeheures, unvorhersehbares Unglück und andererseits deswegen unglaublich weil es einem klar macht, dass die Japaner anscheinend wirklich anders ticken als wir, dass sie nicht so ein starkes Sicherheitsstreben wie wir haben, dass sie irgendwo den Kamikaze in sich tragen. Wie konnte es dazu kommen, dass dieses relative kleine Land, das zu den dichtbesiedelsten Ländern der Welt zählt, sich so mit Haut und Haaren der Kernkraft ausgeliefert hat? Es gibt dort über 50 Kraftwerke, Fukushima hat glaube ich zehn Reaktoren mit ca. 10 GW, die größten deutschen Atommeiler haben zwei Reaktoren. Und das in einer Weltgegend, wo Erdbeben regelmäßig auftreten. Das Wort Tsunami ist japanisch, wie konnten sie so leichtsinnig sein, ihre KKWs direkt am Meer zu bauen? Wie konnten sie davon ausgehen, dass 8,0 auf der Richterskala nicht übertroffen werden nur weil in der jüngeren Vergangenheit kein Beben wesentlich stärker gewesen war? Das ist wohl ihre pragmatische, aber gleichzeitig ungeheuer leichtfertige Ader. Vorhin habe ich gehört, sie hätten die Pläne für Fukushima einfach von den Amerikanern kopiert und das Kraftwerk überhaupt nicht an die geografischen Gegebenheiten angepasst. Und schlussendlich die Erfahrung von Hiroshima und Nagasaki. Wie kann es sein, dass sich Japan trotzdem mit KKWs zugestellt hat? Sie haben den Strahlentod doch schon tausendfach erlebt. Versteht das einer?
1. Fünfundvierzig Lieder zur Auswahl heute abend aber kein wirklich Herausragendes.
2. Hier wird ein dichter Teppich aus Gitarrenklängen und Frauensprechgesang gewoben. Ein Teppich, der sich ganz langsam bewegt.
3. Der Frauenchorgesang im Hintergrund hier erinnert mich an einen Song der Field Mice, einen ihrer späteren, wo sie ins Mystische, in den Trockeneisnebel der Klubs abgleiten.
4. Da war auch etwas von Pat Metheny, das hätte ich auch nehmen können. Mit einem elektrischen Bass, der sich doch sehr nach Jaco Pastorius anhörte. Ich sehe gerade, es war Jaco. Track 5 von hier.
5. Heute morgen habe ich seit knapp zwanzig Jahren das erste Mal wieder geheult. Ich habe keine Ahnung warum. Ich saß im Wohnzimmer auf meinem Ledersessel, trank meinen Assam, hörte ein paar 5’58er Musikstücke auf dem iPod, ich glaube es lief gerade Porgy in der Interpretation von Bill Evans und ich las über die Begegnung und den Briefwechsel der Tochter von Ponto und der Schwester von Susanne Albrecht. Der jetzt als Buch veröffentlicht wurde, Patentöchter heißt es glaube ich. Besonders auffallend war die Betonung des hellen Lichtes Ende Juli 1977, am Tag des Mordes. Ich habe irgendwie versucht, mich daran zu erinnern, wo ich denn zu dem Zeitpunkt war und ich kam zu dem Schluss, dass ich wohl in England in Margate gewesen bin, mit einem anderen deutschen Schüler in einer englischen Gastfamilie. Und dann plötzlich flossen die Tränen, unmöglich sie zurückzuhalten, ich wollte es auch gar nicht. Es tat gut in dem Moment, war aber auch erschreckend weil ich nicht kapiert habe warum. Das letztes Mal war es wegen einer Frau gewesen, dieses Mal waren es Tränen, um der Tränen willen. Ich glaube ich habe das Weinen so lange aufgeschoben, dass es irgendwann kommen musste, nachdem ich viele Gelegenheiten, in denen ich gute Gründe zu heulen gehabt hätte, verpasst hatte, war dieser unschuldige Moment heute morgen, der aus dem Nichts auftauchte, perfekt. Hoffentlich dauert es jetzt nicht wieder zwanzig Jahre bis zum nächsten Mal.
(Die Liste aller seit 1. Februar 2010 ausgewählten 358 Stücke ist hier.)
Yes I’ve heard
of your misfortune
Our misfortunes are nothing new
Yes it’s true
I’m watching you
It’s my wish to be with you
Cry to me
One of the swan songs of Jeffrey Lee Pierce from Lucky Jim, the last album of his band. The groovy keyboards and the guitar sound very much like Carlos Santana but the track is still 100% Pierce. Quite unlike the early, demonic stuff which was in between punk, blues and rockabilly though. Here he seems to have found his peace of mind after all the sex, drugs & rock’n‘ roll. Three years later he died of liver failure. He was thirty-eight years old.
(The list of all 357 selections since 1st February 2010 is here).
Auch über dieses Instrumentalstück habe ich schon mal ein Sätzchen verloren („Gitarrenklänge mit einem unwiderstehlichen Sog“), im Anschluss an das 2007er Konzert von Michael Rother und Dieter Moebius im Frankfurter Sinkkasten. Ansonsten muss ich wie viele andere auch dauernd an Japan denken, wo die Lage aussichtslos scheint. Radioaktivität tritt zunehmend aus, die betroffenen Kraftwerksblöcke scheinen von der Betreibergesellschaft langsam ihrem Schicksal überlassen zu werden. Wenn es keine Kühlung mehr gibt, können die Blöcke eigentlich nur in die Luft fliegen (oder etwa nicht?), es wird Radioaktivität in hoher, lebensgefährlicher Dosis austreten, der Wind wird irgendwann von Norden kommen und der Fallout sich Richtung Tokio bewegen. Über dreißig Millionen Menschen zu evakuieren, was für eine übermenschliche Aufgabe, was für ein unvorstellbares Leid. Wie kann man das noch aufhalten? Man kann wohl nur noch beten, so schlimm scheint es zu stehen. Und beim Hören, Lesen und Sehen der Nachrichten komme ich mir zunehmend wie ein Voyeur vor. Werden wir jetzt live dabei sein, wie sie zu tausenden an Überdosen von Radioaktivität sterben? Was für eine perverse Welt. Wieso macht nur keiner was? Wieso schicken sie da keine Roboter hin, die Brände zu löschen und die Kernbrennstäbe zu kühlen? Stattdessen sehen wir jeden Abend einen alten, matten Mann in grauer Kleidung mit unbewegter Miene im Fernsehen wie er mit einschläfernden Sätzen abwiegelt. Was ist nur mit Japan passiert? War das nicht mal eine der fortschrittlichsten Nationen der Welt? Jetzt wollte ich noch gucken, was Momus zu der japanischen Tragödie schreibt, da muss ich sehen , dass er sein Blog vor einem guten Monat geschlossen hat und seinen letzten Eintrag mit Selbstbeweihräucherung vertändelt.
(Die Liste aller seit 1. Februar 2010 ausgewählten 356 Stücke ist hier.)
Suddenly I stop
But I know it’s too late
I’m lost in a forest
All alone
The girl was never there
How do you say Schnapszahl in English? I don’t know of any song which defined a band better than this one. The Cure without A Forest would not have been The Cure for me. I wrote about A Forest before when I chose my fave 1980 album. There is not a lot to add here. Maybe one thing. The guitar sounds so snakelike on this one, I never really thought about it before but the guitar is extremely smooth – I wanted to write the French „souple“. And the later dance remix is great as well. I don’t remember any cover of this. I don’t think this song can be separated from Robert Smith and his group.
(The list of all 355 selections since 1st February 2010 is here).
In the morning in the winter shade
On the first of March, on the holiday
I thought I saw you breathing
Heute am Sonntag mal wieder sanfte, die Ohren umschmeichelnde Töne. So viel Wohlklang wie bei Sufjan Stevens hat es in der Musik wohl seit dem Barock nicht mehr gegeben. Hier singt er allerdings über den Tod eines an einem Knochentumor leidenden Freundes am 1. März, der wenn er auf einen Montag fällt, in Chicago als Casimir-Pulaski-Tag gefeirt wird. Casimir Pulaski war ein General im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, der die Engländer mit seiner Kavallerie 1779 bei Charleston besiegte. Sufjan Stevens hat sein Projekt alle fünfzig amerikanischen Staaten mit einem Album zu beehren vorerst nach nur zwei Staaten (Michigan und Illinois) beendet. Man könnte auch hinzufügen: „Und das ist gut so“. Konzeptalben sind ja schon meistens nicht sehr spannend aber ein lebensumspannender Reigen von 50 dieser Teile wäre gleichzeitig langweilig und größenwahnsinnig gewesen. Was Sufjan stattdessen im Moment so macht, weiß ich nicht genau, aber ich habe so das Gefühl, dass nach diesem Pulaskilied nicht mehr sehr viel Erwähnenwertes gekommen ist. Seine Weichspülermusik kann nämlich manchmal auch ganz schön auf die Nerven gehen.
(Die Liste aller seit 1. Februar 2010 ausgewählten 354 Stücke ist hier.)
Today I read an interview with Henryk Broder in Die Zeit where he said something about the angst of the – even after 47 years I hesitate to write ‚us‘ – Gernans. He thinks the Germans are still waiting for the punishment for what they have done to the world and especially to the Jews 70 years ago. In the meantime another nation which fought on the same side as the Germans has been punished twice. First in August 1945 when the Americans dropped two atomic bombs on two Japanese large cities: a cruel operation which was totally useless in terms of military logic. And for the second time yesterday morning. One of the strongest earthquakes ever hit the main island, a tsunami followed and a nuclear plant only 240 km from Tokyo has apparently exploded. We don’t know what will be the next terrible news from Nippon but I am sure the cherries will blossom in the next two weeks like they do every year. Nature is simply stronger than death.
(The list of all 353 selections since 1st February 2010 is here)
You and me
On half speed
Wild and free
But quietly
Like we’re supposed to be
Heute abend wieder mal den Soundcheck auf Radio1 – da labern verschiedene Musikkritiker über neue CDs – gehört und er war wie so oft, wenn man mal von der neuen Eleventh Dream Day – einer meiner ersten Blogposts überhaupt war über diese Chicagoer Gitarrenband – absieht, ziemlich grässlich, ich weiß nicht mehr wo sie hin ist die gute Musik, aber im Rundfunk kann man, glaube ich, lange nach ihr suchen. Unglaublich ist bei diesem Kritikergipfel auch, dass die Kritiker die von ihnen ausgewählte Musik meist selber auch nicht mögen. Niete. Niete. Niete. Niete.
Cut.
Heute abend mal wieder ein Stück zum relaxen. Mit meinem geliebten Xylophon. Sehr schön auch der Titel, der die gesamte tragische Geschichte der modernen Arbeitswelt zusammenfasst. Oder so.
(Die Liste aller seit 1. Februar 2010 ausgewählten 352 Stücke ist hier.)
Wieder eine geklaute Schachaufgabe. Weiß zieht und gewinnt. Der schwarze König wird erst einmal verführt, dann über das komplette Brett gejagt und schließlich versetzt ihm sein Counterpart den Todesstoß indem er einfach aus der Schusslinie geht. Man möchte es kaum glauben, dass so etwas in einer realen Partie passiert ist. Der Führer der weißen Steine war hier übrigens Eduard Lasker.
Always trying to be slick
When they tell us their lies
They’re responsible for
sending young men to die
Death were a black trio from Detroit who made some kind of hard rock in the early seventies without any success. They were soon forgotten and were rediscovered a couple of years ago. Here they basically repeat one huge bass riff ad aeternam, use lots of beautiful distortion and sing about what they think about politicians near the end of the Vietnam war. Today one politician, the German ex-minister of defence, Mr Guttenberg received the grand tattoo (Großer Zapfenstreich) which is played by the military marching band. He had resigned from office last week because of a copyright scandal concerning his dissertation. For his sending-off he could choose three pieces of music and one of them was Deep Purple’s Smoke on the Water which surprised some people as he is known as a huge AC/DC fan. He should have chosen this Death song instead as not only the music is superior to the old histrionic and bombastic Deep Purple riff which has been played to death a long time ago but the lyrics would have fit almost exactly on his hopefully short career as a politician.
(The list of all 351 selections since 1st February 2010 is here)
P.S. Somehow this Death track reminds me of Golden Earring’s Radar Love which is older – from 1973 – and used to be one of my favourite songs they played in the cellar disco I went to in the mid-seventies. When the song began the girls used to kneel down and started to spin their heads and whirl around their long hair. It was phantatstic. Just listened to the song again, it did not age well at all.
ein bisschen angst macht mir dieser hype um guttenberg schon. niemand konnte mir bisher sagen, was an diesem windbeutel so toll sein soll, aber jede menge leute halten ihn für einen fähigen politiker. das erinnert mich doch ein bisschen an einen gewissen h., dem die deutschen damals auch wie dem rattenfänger von hameln hinterhergelaufen sind. ich sag mal so, wenn der guttenberg je in die hohe politik zurückkommen sollte, dann seh ich für deutschland ziemlich schwarz. nach der art und weise zu urteilen wie der seinen lebenslauf frisiert hat, hat der gute mann übrigens einen riesigen minderheitskomplex. so etwas kann sehr schnell umschlagen in eine allmachtsphantasie. womit wir wieder bei h. wären. jetzt will ich über den lackaffen aber wirklich nichts mehr schreiben müssen.
Das war schon eine ziemlich gute Platte damals, Tutu. Sie hat mich während meines Studiums begleitet und vor allem dieses Stück hatte es mir angetan. Es ist so unglaublich reich, man hat das Gefühl in den knapp sechs Minuten stecken alle Musikstile drin, die man sich vorstellen kann. Neben Jazz und Rock, Zigeunermusik, Funk, Dub Reggae, Anklänge an Techno, moderne, avantgardistische Klassik etc. pp. Und wie das vor Lebensfreude groovt, dieser rumpelnde Bass, diese hallenden Keyboards, dieser kleine (das ist das Adjektiv, das ihn vielleicht am besten in einem Wort beschreibt) Trompetenklang. In diesem Teil steckt das komplette Universum drin. Von der Milchstraße über den Andromedanebel bis zum hintersten schwarzen Loch, da wo die Strahlen unserer Sonne noch nie hingekommen sind. Wer hier seinen Kopf nicht verliert, der hat keinen. Ich übertreibe, dabei hätte es dieses Meisterstück nun wirklich nicht nötig gehabt.
(Die Liste aller seit 1. Februar 2010 ausgewählten 350 Stücke ist hier.)
Window paine
Around my heart
Shadows streak
Around my heart
Do what you got to do
And say what you got to say
Do what you got to do
Yes, start today
There was a short period of time when I thought Billy Corgan and his Smashing Pumpkins were the greatest band on earth. The reason for this slightly exaggerated evaluation was their first album Gish. An amazing debut fusing heavy metal, psychedelic rock, goth rock, prog rock and something else hard to pin down. You could call it mystic. Additionally there is a lot of quiet-loud dynamics on this album – less on this song which stays pretty disciplined all the way through. Tracks are usually hardly audible in the beginning, get louder slowly and peak later. A little like post-rock though there is a hardcore element here. I used to listen to this album after having drunk and smoked with a friend. I always listened on my own on headphones. And each time it was an expedition into some weird continent which I somehow associate with snakes and magic. As I read just before starting this entry Billy says that Gish is a spiritual album. And other people think it was made under the influence of LSD. All that makes a lot of sense to me. The paine in „window paine“ seems to be an amalgam of pane and pain. At the same time the window is an object made of glass to look through and something which causes pain, maybe when the glass is broken. The quoted verse also reminds me of my favourite line by Blixa Bargeld of the Einstürzenden Neubauten.
Nagel mein Herz ans Fensterkreuz
(Nail my heart onto the crossbar)
I still think this song has hold up quite well against the ravages of time. Especially Billy’s voice is still bearable, later on his high-pitch singing (a typical heavy metal trait I abhor) became totally insufferable.
(The list of all 349 selections since 1st February 2010 is here)
Wo uns Pharoah – laut dem Heiligen Geist Albert Ayler der Sohn, John Coltrane war der Vater – mitnimmt auf eine Sternenreise durch eine friedliche Galaxie, wo die Vögel zwitschern, der Bass brummt, die Rhythmusglocken erklingen und das Tenorsaxophon die lyrisch-impressionistische Melodie hervorzaubert. Ein Trip in eine sehr entspannte Welt ohne Geschrei und Gelaber, dafür muss man nicht in die Raumkapsel steigen, dafür reichen ein paar gute Ohrhörer.
(Die Liste aller seit 1. Februar 2010 ausgewählten 348 Stücke ist hier.)
I’m worn, tired of my mind
I’m worn out, thinking of why
I’m always so unsure
I am tired and unsure too, so I know what Beth is singing about. This song closes Portishead’s amazing comeback Third from almost three years ago. It is the last song we have heard from them – I think – and from the mood it joins their stark and oppressive debut; it is quite an antidote to yesterday’s shiny High Llamas song. Today we walked near the lake of Tegel which was still frozen at the parts not exposed to the current. Here in Berlin it is still bloody cold, they have announced minus eight for tonight. Additionally there was a lot of chilly wind hitting us hard in Lübars, the last remaining village of Berlin which must have a horse population significantly higher than the number of inhabitants. The sun which shone brightly kind of reconciliated us with the winterly climatic conditions.
(The list of all 347 selections since 1st February 2010 is here)
if funny looks don’t get you down,
you could get on in this town.
the drivers crawl along the curb.
the thought of walking’s quite absurd,
the dumbest thing I’ve ever heard.
Ein herzerwärmender, melodiegeschwängerter, opulenter Song von Sean O’Hagan und seinen Mannen. Er hat sozusagen den Barock in den Indiepop gebracht. Es geht hier wohl um die Stadt der Engel und auch das passt natürlich perfekt, sonnigere Musik hat es aus dem neblig-regnerischen London wahrscheinlich kaum je gegeben.
(Die Liste aller seit 1. Februar 2010 ausgewählten 346 Stücke ist hier.)
Heute abend um acht im Radialsystem. Mal abstrakt, mal konkret, auf keinen Fall langweilig. Neuer Jazz, manchmal minimal, manchmal meditativ, manchmal melodisch. Wir sind gespannt.
Come my love
Kick the line
Afield lies nothing but squalor to turn on
There are great days, there are normal days and there are shitty days. Guess what kind of day was today? I am glad that it is over and that I can hide under my blanket now, a blanket made of Mark Hollis voice, some percussion, guitars, harmonium and a trumpet.
(The list of all 345 selections since 1st February 2010 is here)
Das erste Lied der Rolling Stones in meiner kleinen Musikauswahl. Tätä. Und dann auch noch eine Ballade. Tätä. Wie ich sie eigentlich hasse. Tätä. Okay, Schluss mit dem Unsinn, ich bin hier an der Spree, weit weg von Rhein und Main. Tja ich glaube das ist mein Lieblingslied der Stones, meine Lieblingsplatte ist Beggar’s Banquet weil sie so schön abgedreht ist – vor allem das Jigsaw Puzzle habe ich bis heute noch nicht entwirrt, aber eigentlich kenn ich die Stones gar nicht richtig. Für die Beatles war ich ja auch zu jung, aber deren Gesamtwerk habe ich mir dann später reingepfiffen während die Stones für mich im Grunde immer nur eine Band waren, die nicht rechtzeitig aufhören konnte und deren Musik – und zwar auch die aus ihrer Jugend – dadurch wie Altherrenmucke klang. Bei dem Lied hier habe ich früher übrigens immer gedacht, dass Mick Jagger von „white horses“ singt, wilde Pferde sind wirklich das Allerletzte, was ich mit dieser sanften, schleppenden Melodie in Zusammenhang bringen würde. Trotzdem oder gerade deswegen ein wunderschönes Liebeslied, das jung und faltenlos geblieben ist im Gegensatz zu seinem Sänger. So betrachtet ist es das Bildnis des Dorian Gray.
(Die Liste aller seit 1. Februar 2010 ausgewählten 344 Stücke ist hier.)
there’s some monster within slipping from sleeping to arise.
and there’s some angels there too down and deep within darkening eyes.
In memoriam von unserem Ex-Verteidigungsminister, der gestern wohl die weiseste Entscheidung seines Lebens getroffen hat. Glückwunsch nachträglich. Drei Zitate ohne Quellenangabe. Sozusagen ein Plagiat mit Ansage. Beim letzten Zitat bin ich mir nicht sicher, ob es nicht auch schon ein Plagiat war. Da kursiert so ein Gerücht in den sozialen Netzwerken, das eigentlich zu schön ist, um wahr zu sein.
About the song:
There is this horn section sample after 2:50 which sounds like an intruder from outer space in the balanced song. For the next two minutes I just wait for this extraterrestrian to come back. And it does.
Von einem, dem die Zeit wie Sand durch die Hände rinnt:
Traum: Auf der Oberfläche der Sonne verursacht eine von der Erde ausgesandte Sonde eine Störung. Zuerst sieht man nur einen kleinen schwarzen Fleck, der sich aber rasch ausbreitet. Schließlich erlischt die Kernfusion auf der Sonne ganz. Im Dunkeln suche ich mit C. nach Kerzen. Aber sinnvoll scheint das nicht. Es kann nur noch Tage oder Stunden dauern, bis die Temperatur auf diesem Planeten für immer bei minus 273 Grad angekommen ist, da helfen Kerzen jetzt auch nicht weiter. Wir resignieren.
Last but not least:
Ich war immer bereit zu kämpfen. Aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht.
(The list of all 343 selections since 1st February 2010 is here.)
Oh, to live on Sugar Mountain
With the barkers and the colored balloons
You can’t be twenty on Sugar Mountain
Though you’re thinking that you’re leaving there too soon
Hier geht es offensichtlich ums Älterwerden. Da gab es diesen Klub in Kanada, in den man nur unter zwanzig reinkam. Inzwischen gibt es Parties in Deutschland speziell für über Vierzigjährige. Die Zeiten haben sich geändert. Früher war man mit zwanzig erwachsener als heute mit vierzig. Unser aller Karl Theo von und zu hat übrigens schon bald den nächsten Schock zu verkraften. Er wird dieses Jahr vierzig. Hier noch etwas mehr zu Sugar Mountain und welches Lied von Joni Mitchell damit etwas zu tun hat.
(Die Liste aller seit 1. Februar 2010 ausgewählten 342 Stücke ist hier.)
It went bang – I said rap up.
Well I’m aware that the guy must do his work
But the piledriver man drove me berserk.
It’s strange but I am having all these flashbacks in the last couple of months. Mostly totally unimportant memories which suddenly come and go. Do I have an example? Yes, for instance the first time I drank alcohol. I must have been around 13 and there were all these blokes sitting at a long table at a friend’s house. We were maybe eight or nine altogether and IIRC everyone had two glasses of beer. I remember that I was disappointed as I hardly felt anything except a slight relaxation but nothing mind-bending. Why do I write this? Because if I had to choose one year, I would go for 1982. Not because of Captain Sensible’s one hit wonder, I heard it first a couple of years later. No, it was the end of school and I decided to make a cut. It was the best decision of my life. What an amazing Greek summer. Later on in November or something I came back to Germany. In retrospect it probably was the right thing to do but at the time I was in doubt. Now I can still dance to this song and it brings back myriads of memories. What more can you ask from pop music?
(The list of all 341 selections since 1st February 2010 is here.)