Durch brusthohes Gras
Dunkle Wolken von Westen
Sperber aufgescheucht
Durch brusthohes Gras
Dunkle Wolken von Westen
Sperber aufgescheucht
Kronberger Wunder
Erdbeeren auf Feld blassgrün
Am Stand rot gereift
Kiefernzapfen fliegt
Labradorhündin rast los
Sie fängt ihn im Maul
Deutsche Erdbeeren
mit Skyr, halbfetter Sahne
Süße Erfrischung
Jog durchs hohe Gras
Mäusebussard getroffen
Brennnesseln gespürt
Mit Rücken zu mir
sitzt Taube auf Geländer
zwischen Fettpflanzen.
Vergissmeinnicht blüht
in einem dezenten Blau:
hell, blass, pastellig
Duftender Flieder.
Wiesen in Sonne getaucht.
Der Sommer ist da!
Halbhohe Wiese
Gras mit Morgentau benetzt
Labradordusche
Sennenhündin riecht
markierte Anemonen
und strullt darüber.
Auf Obstbaum sitzen
zwei Krähen, schwarze Katze
versteckt sich im Gras.
Abenddämmerung.
Forsythie leuchtet gelb
auf Streuobstwiese.
Kompost geerntet
Würmer versucht, zu retten
Stöcke gefunden
Tulpenstrauß: rosa,
weiß, lila, rot, gelb, orange,
rotgelb, hellrosa.
Apfelbaum gezähmt
Nicht von Leiter gefallen
Sonne genossen
Vom Himmel kommend
steigt’s Eichhörnchen Apfelbaum
zur Erde hinab.
Der Apfelbaum kahl
bis auf die letzten Blätter,
die im Wind zittern.
Von Ziegen, Schwänen,
Mauerseglern, Nachtschwalben,
Ameisen, Hasen…
[Helen Macdonald – Abendflüge]
Rauhreif auf Wiesen.
Hänger voller Pferdemist.
Dampfschwaden wabern.
Nach Sonnenaufgang
durch feuchte Wiesen gestreift.
Füße unterkühlt.
Streicheln angesagt.
Kondensstreifen kreuzen sich.
Fallobst riecht süßlich.
Herbstsonne zeichnet
bewaldete Hügel weich
im Herzen Deutschlands.
Sägegeräusche.
Oben in Eiche baumelt
ein Eichhörnchenschwanz.
pure erfrischung.
kühles, süßes, rotes fleisch.
wassermelone!
wassermelone
nach zwanzig sonnen-km.
himmel auf erden.
Kurzer Stopp auf Weg.
Bruchwald an Weißer Elster.
Mückenschwarmangriff.
Im lichten Wald. Stopp!
Am Wegesrand Himbeeren.
Überreif. Ein Traum.
Starkregen. Null Sicht.
Strohgelbe Stoppelfelder.
Wohin rasen die?
Sommerabend, lau.
Morgens ans Bett genagelt.
Eibe geschnitten.
Raubvogelschreie.
Lärm heumähender Trecker.
Wiesenzirpkonzert.
Auf der Haselnuss
sitzt’s Rotkehlchen und zwitschert
seine Nachtmusik.
Hündin galoppiert
mit wehenden Schlappohren
über Fettwiese.
Reichlich tummeln sich
in der Brennnesseljauche
Albino-Würmchen.
Unter dem Kirschbaum
futtern Adam und Eva
halbreife Früchte.
In Streuobstwiese
erste Süßkirsche probiert.
Kann man schon essen.
Endlich blüht der Mohn.
Felder mit roten Sprengseln
und solche ohne.
Vor uns ein Hänger.
Heuballen bis zum Himmel.
Der Falke im Feld.
In dem Schlafzimmer
riecht es nach Kürbiskernen,
pfannengeröstet.
In Regenpause
tausenden Gänseblümchen
Kopf abgesäbelt.
Dunkle Wolkenfront.
Schauer unter Baum verbracht.
Ein Regenbogen!
Rostroter Tarzan
springt vom Ahornzweigende
rüber zur Eibe.
Schafgarbe, Salbei,
Löwenzahn, Margerite
und Butterblume.
Durch das hohe Gras
pflügt ein Delfin verkleidet
als Sennenhündin.
C. und die Hündin
schlagen laufend ’ne Schneise
durch das hohe Gras.
Die Sennenhündin
verschwindet im hohen Gras
der Magerwiese.
Vogel im Obstbaum:
oranger Bauch, schwarzer Kopf.
Nenn mich Schwarzkehlchen.
Augen geblendet
von leuchtendem, satten Gelb
des blühenden Raps.
Windpark bei Naumburg
inmitten von Rapsfeldern,
Äckern und Wiesen.
Die Schwalbachwiese
übersät mit Hahnenfuß:
Ozean in gelb.
Am Tag der Arbeit
die Gänseblümchenwiese
elektrisch gemäht.
Die rosa Knospen
des Apfelbaums öffnen sich
wie in Zeitlupe.
Überall Primeln.
Fünf violette Blüten
um den gelben Kelch.
Am Bach liegt ein Baum
aus zwei Stämmen, die plötzlich
nach oben wachsen.
Wow! Ein Meer in gelb!
Die Schlüsselblumenwiese!
Der Frühling ist da!
Die Abendsonne
streichelt sattgrüne Wiesen
vor dem Altkönig.
Erst an die Vögel,
dann an die Pflanzen, zuletzt
an mich selbst gedacht.
Wer zwitschert denn da?
Kann im Baum nichts entdecken.
Doch! Ein Rotkehlchen!
Garten über Nacht.
Rosa Farbexplosion.
Die Zierpflaume blüht.
Vier Krähen sitzen
weit oben auf dem Laubbaum.
Inbrünstig krächzend.
Blätter und Blüten.
Orange Schmetterlinge.
Tiffany-Lampe.
Sattgrüne Weiden,
von Sonnenlicht beschienen.
Dem Regen sei Dank.
Waschbetonplatten
von inkrustiniertem Moos
durch Schaben befreit.
Gelb-rote Blüten.
Duft von tropischen Früchten.
Goldlack am Wegrand.
Auf dem Apfelbaum
thront der Amselmann und singt
sein Abendständchen.
Ich öffne Haustür.
Spatz auf Meisenknödel schlüpft
in Eibenhecke.
Die Kornelkirsche
voller Blüten und Flechten
in gelb, grün, hellbraun.
Im Regen klettert
Ratte Deutzienzweig hoch
zum Meisenknödel.
Gebe Ahornfrucht
auf dem Fenstersims ’nen Schubs:
Hubschrauberlandung.
Apfelbaum frisiert.
Zig Wassertriebe gestutzt
bei schönstem Wetter.
Baumsilhouetten
vorm blauen Abendhimmel.
Wurzeln der Lüfte.
Kahler Baum am Rand.
Repetitives Zwitschern.
Eine Blaumeise!
Grünfink gut getarnt
auf grüner Futtersäule
an Haselnussbaum.
Dichtes Schneetreiben.
Buntspecht auf morscher Hasel
bewegt rege Kopf.
In rotem Sweatshirt
rote Bete gegessen,
der Finger blutend.
Am Baum ein Apfel.
Amsel stößt mit Schnabel zu.
Es macht „Plumps“ im Schnee.
[Vorgeschichte hiervon]
Zwei Amseln picken
an etwas Gelbem im Schnee:
dem letzten Apfel.
Wie ein Scherenschnitt:
Schwanzmeisen auf Zierpflaume
vor Morgenrosa.
Strauch mit Wurzelwerk
aus der Erde gerissen,
händisch zerkleinert.
Im Apfelbaum sitzt
mit Schwanz wackelnde Eichkatz
bis ich auftauche.
Zwei Paar Stieglitze
zwitschern ihr Liedchen auf dem
Purpur-Sonnenhut.
Hellgelbe Blätter
um den Apfelbaum verstreut
leuchten auf Rasen.
Lavendel entsorgt.
Lange mit Hotline gequatscht.
Fliege erschlagen.
Waldsee umrundet.
Ahorn mit Schwarzfleckigkeit.
Urnenfeld besucht.
Walnüsse gesucht,
gesammelt, -schält, -lagert, -knackt,
gepult, genossen.
Krähe wirft Walnuss
mit Maul so oft aufs Pflaster
bis sie geknackt ist.
Peruanische
Heidelbeeren so groß wie
Trollingerreben.
Die Schlehen sind reif.
Süßlich, mit etwas Säure.
Patxaran olé!
Dreizehn Grad. Regen.
Das Schmatzen der Obstwiesen
unter den Füßen.
Am Wochenende
löst Sonne Niesel ab und
betont Rottöne.
Die kleinen, süßen
Spätäpfel unter dem Laub.
Herbstüberraschung.
Bunte Blattvielfalt:
Nuss- und Apfelbaum gelblich,
Zierpflaume rostrot.
Eichel an Eichel
auf dem Garagenvorplatz.
Ein Naturteppich.
Bis sie aufplatzt wirft
die Krähe mit dem Schnabel
die Walnuss par terre.
Ätherischer Duft
von Walnüssen nach Lösen
der weichen Schale.
Einsame Runde.
Fußschmatzen auf Wiesenweg.
Boden saugt sich voll.
Kopf steil aufgestellt,
den Apfelbaum hochgerast:
Eichhörnchen auf Flucht.
Sennenhündin spielt
hinter der Pappelreihe
Katz und Maus mit uns.
Ziegen lassen sich
dornige Brombeerblätter
auf Zunge zergeh’n.
Maisernte morgens.
Mähdrescher und Anhänger
gut synchronisiert.