Erdgaspreisbremse
Beschiss um fünfzig Prozent
Noch unklar, wer schuld
Erdgaspreisbremse
Beschiss um fünfzig Prozent
Noch unklar, wer schuld
Das Zukunftsklima
entscheidet sich in China.
Wer demonstriert dort?
Die Kurzsichtigkeit
der Politik ist einem
irgendwann egal.
Der Steuerzahler
bezahlt die Streikenden
und wird nicht gefragt.
Tu was fürs Klima
Setze keine Nachkommen
in die Welt. Richtig?
Libanon, früher
die Schweiz des Nahen Ostens,
heute ein failed state
[Mickey 3D – Mon pays est tombé]
… Eighty years ago, Nazi Germany was itself fighting a war of terror on this very same Ukrainian soil: the same cities, towns and villages were its victims as are now Russia’s…
No historical comparison is exact, but Putin’s attempt to destroy the independent existence of a neighbouring nation, with war crimes, genocidal actions and relentless targeting of the civilian population, is the closest we have come in Europe since 1945 to what Adolf Hitler did in the second world war….
It’s worth noting that Germany has a formidable defence industry that has very profitably exported lethal equipment to some quite dubious regimes around the world. So why not send it to defend a European democracy against the new Hitler?…
Timothy Garton Ash – If Germany has truly learned from its history, it will send tanks to defend Ukraine (Guardian)
Erdgasversorger
will Hahn abdrehen wegen
Dezemberabschlag
Das Vertrauen weg
mit Diktaturerfahrung
Welt doppelbödig
Der alten Dame
politisches Kabarett
Leben einhauchen.
… eine Fünfjährige, die gerade gegen eine Tür gelaufen ist – und die Gefallen daran gefunden hat.
A. L. Kennedy über Liz Truss in der SZ
Auf der Autobahn
Schwertransporter gen Norden
Teilweise verhüllt
Die Asymmetrie
zwischen P. und Millionen
macht mich wahnsinnig.
Kanzlergelaber
Appeasement hat noch keinen
Diktator gestoppt
Heißt RT jetzt FR? Da werden unkommentiert P. s Lügen propagiert. Sogar schon in der Überschrift. Generell finde ich, dass die deutschen Medien viel zu oft P. s Propaganda zitieren, ohne sie kritisch einzuordnen. Irgendwas bleibt immer hängen. Allein schon wer den Begriff „spezielle Militäroperation“ übernimmt, ist P. auf den Leim gegangen. Das ist ein Angriffskrieg.
Aus Position
der Schwäche verhandeln gleich
kapitulieren
Am Ende muss man manchmal auch mit dem Teufel ins Bett gehen, um etwas zu erreichen.
[DLF-Gespräch mit Lars Pohlmeier von den internationalen Ärztinnen und Ärzten zur Verhütung des Atomkriegs über den Ukrainekrieg]
Ob ein Zauderer
jetzt wirklich der Richtige
an der Spitze ist?
Und wenn Putin sich
einfach mal mit Selenskij
ans Schachbrett setzte
Und wenn wir Putin
ohne den dritten Weltkrieg
nicht mehr loswerden?
Die Demokratie.
Im Kampf gegen Diktatur
nur Außenseiter.
Heute nur ein Grund,
nach Russland einzureisen:
den Teufel töten.
Hey, wach auf, Schläfer
aus dem Reich des tyrannen
Der Himmel wartet
—
Эй, проснись, спящий
из царства тирана
Небеса ждут
Das russische Volk
propagandaberieselt
Oblomow im Bett
Hoffentlich ist das der Anfang vom Ende des schrecklichen Ukraine-Krieges. Von einer unglaublich mutigen Frau.
ihn auf Herd setzen,
seine Schreie aufnehmen,
ihm nachts vorspielen
ihn würgen bis ihm
die Luft weg bleibt, loslassen,
von vorn anfangen
Wenn man sich dieses Interview mit dem Putin-Kenner Michel Eltchaninoff von kurz vor der Invasion anhört, da scheint klar, dass die Ukraine für Putin nur ein Anfang ist. Er will den Westen, die NATO angreifen und sich rächen für in seinem Hirn herumgespensternde Kränkungen. Die erstaunlich rigiden Sanktionen, die jetzt von einer großen westlichen Allianz gegen Russland beschlossen wurden, werden ihn sicherlich nicht besänftigen. Er steht mit dem Rücken zur Wand. Was würde ein Judoka jetzt machen?
„Es gibt kein Fegefeuer für Kriegsverbrecher. Sie gehen direkt in die Hölle, Botschafter.“ [Der ukrainische Botschafter zu seinem russischen Kollegen in der UN-Dringlichkeitssitzung, Quelle]
Putin riecht Blut wie ein Hai und dehnt sich aus wie Gas. [Quelle]
Deutschland nicht regiert
von Politikschauspielern
sondern Beamten.
In Deutschland wären
die Impfskeptiker:innen
eine Volkspartei.
Sturkopf, großmäulig.
Vier deutsche Staaten erlebt.
Völlig irrer Typ.
Aufwachen! Endspurt!
Fuzz guitar blues riff maelstrom.
Sprung in Jungbrunnen.
Seit ich wählen darf,
weiß ich nicht, wen ich wählen
soll. Auch dieses Mal.
Das Dauergrinsen
hat sich durchgesetzt gegen
den Mephistoblick.
Kommunalwahl jetzt.
Für die Haselnussliste
stimmt das Eichhörnchen.
A kick-ass anthem
to start a presidency
with lots of good vibes.
[New Radicals – You Get What You Give]
Dass eine Lusche
„Trumpf“ heißt, scheint symptomatisch
für die USA.
Wenn alle Weißen schuld sind am Elend der Farbigen, ist es am Ende niemand, und die wirklich Schuldigen sind entlastet.
Always trying to be slick
When they tell us their lies
They’re responsible for
sending young men to die
Death were a black trio from Detroit who made some kind of hard rock in the early seventies without any success. They were soon forgotten and were rediscovered a couple of years ago. Here they basically repeat one huge bass riff ad aeternam, use lots of beautiful distortion and sing about what they think about politicians near the end of the Vietnam war. Today one politician, the German ex-minister of defence, Mr Guttenberg received the grand tattoo (Großer Zapfenstreich) which is played by the military marching band. He had resigned from office last week because of a copyright scandal concerning his dissertation. For his sending-off he could choose three pieces of music and one of them was Deep Purple’s Smoke on the Water which surprised some people as he is known as a huge AC/DC fan. He should have chosen this Death song instead as not only the music is superior to the old histrionic and bombastic Deep Purple riff which has been played to death a long time ago but the lyrics would have fit almost exactly on his hopefully short career as a politician.
(The list of all 351 selections since 1st February 2010 is here)
P.S. Somehow this Death track reminds me of Golden Earring’s Radar Love which is older – from 1973 – and used to be one of my favourite songs they played in the cellar disco I went to in the mid-seventies. When the song began the girls used to kneel down and started to spin their heads and whirl around their long hair. It was phantatstic. Just listened to the song again, it did not age well at all.
ein bisschen angst macht mir dieser hype um guttenberg schon. niemand konnte mir bisher sagen, was an diesem windbeutel so toll sein soll, aber jede menge leute halten ihn für einen fähigen politiker. das erinnert mich doch ein bisschen an einen gewissen h., dem die deutschen damals auch wie dem rattenfänger von hameln hinterhergelaufen sind. ich sag mal so, wenn der guttenberg je in die hohe politik zurückkommen sollte, dann seh ich für deutschland ziemlich schwarz. nach der art und weise zu urteilen wie der seinen lebenslauf frisiert hat, hat der gute mann übrigens einen riesigen minderheitskomplex. so etwas kann sehr schnell umschlagen in eine allmachtsphantasie. womit wir wieder bei h. wären. jetzt will ich über den lackaffen aber wirklich nichts mehr schreiben müssen.
there’s some monster within slipping from sleeping to arise.
and there’s some angels there too down and deep within darkening eyes.
In memoriam von unserem Ex-Verteidigungsminister, der gestern wohl die weiseste Entscheidung seines Lebens getroffen hat. Glückwunsch nachträglich. Drei Zitate ohne Quellenangabe. Sozusagen ein Plagiat mit Ansage. Beim letzten Zitat bin ich mir nicht sicher, ob es nicht auch schon ein Plagiat war. Da kursiert so ein Gerücht in den sozialen Netzwerken, das eigentlich zu schön ist, um wahr zu sein.
About the song:
There is this horn section sample after 2:50 which sounds like an intruder from outer space in the balanced song. For the next two minutes I just wait for this extraterrestrian to come back. And it does.
Von einem, dem die Zeit wie Sand durch die Hände rinnt:
Traum: Auf der Oberfläche der Sonne verursacht eine von der Erde ausgesandte Sonde eine Störung. Zuerst sieht man nur einen kleinen schwarzen Fleck, der sich aber rasch ausbreitet. Schließlich erlischt die Kernfusion auf der Sonne ganz. Im Dunkeln suche ich mit C. nach Kerzen. Aber sinnvoll scheint das nicht. Es kann nur noch Tage oder Stunden dauern, bis die Temperatur auf diesem Planeten für immer bei minus 273 Grad angekommen ist, da helfen Kerzen jetzt auch nicht weiter. Wir resignieren.
Last but not least:
Ich war immer bereit zu kämpfen. Aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht.
(The list of all 343 selections since 1st February 2010 is here.)
The first time I heard something by Tortoise was in May 1999 in a bookshop somewhere in Massachusetts. It was a very long, instrumental piece with ups and downs, I think I didn’t leave the place before the end and I asked somebody what kind of music it was. It was Djed, from their chef d’œuvre millions now living will never die (what a great title), a natural symphony with thunder and wind and stuff, altogether twenty minutes long. Here they get nine seconds, hardly enough time to develop their sound. Cut. Today in the plane from Berlin to Frankfurt there was this red-haired lady, a couple of weeks ago I shared a flight with this man who looked even younger than on tv. Politicians seem to spend a lot of time in the air.
(The list of all 326 selections since 1st February 2010 is here.)
(via Schachblog)
Neulich im saarländischen Landtag: Peter Müller spielt eine Partie Schach mit seinem iPad. Schach spielende Politiker können keine schlechten Politiker sein: Neben Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker fällt mir da jetzt noch Peer Steinbrück ein, bei Otto Schily bin ich mir jetzt nicht mehr ganz so sicher. Schach spielt er glaube ich schon, aber ist/war er ein guter Politiker?
Das ist jetzt schon der dritte Tanz – vom Tempo her zwischen der gemächlichen Sarabande und der flinken Gigue – aus dieser herrlichen Lautensuite von Johann Sebastian Bach in der luziden Interpretation des Montevideoer Gitarristen Cáceres. In Der vollkommene Capellmeister (1739) schreibt Mattheson über die Courante (von mir aus dem Englischen zurückübersetzt):
Die Bewegung einer Courante ist hauptsächlich durch die Leidenschaft oder die Stimmung einer süßen Erwartung gekennzeichnet. Denn es ist etwas Inniges, etwas Sehnendes und auch Erfreuliches in der Melodie: Eindeutig Musik, auf die Hoffnungen aufbauen.
Cut. Auf der ersten Etappe auf dem Jesus Trail von Nazareth nach Cana war der Weg- und Straßenrand voller Müll. Wir sprachen später noch mit einem der amerikanischen Voluntaries in unserer Nazarether Herberge darüber und er sagte uns, dass sie vor kurzem jede Menge Müll entfernt hätten und sogar der israelische Tourismusminister da gewesen war und versprochen hatte, sich hier einzusetzen. Das Ergebnis war ernüchternd, insbesondere der Ort Mashhad kurz vor Cana ist eine einzige stinkende Müllhalde. Ich werde diese im Süden sehr verbreitete Mentalität, dass die Natur ein Feind ist und daher vermüllt werden darf nie verstehen. Was auch interessant auf dem Weg war: Den ersten israelischen Juden haben wir erst am Nachmittag des dritten Tages getroffen. 25% der Bevölkerung in den nichtbesetzten Gebieten in Israel sind Araber. Mit den besetzten Gebieten wären es noch wesentlich mehr. Kein Wunder, dass Israel denen keinen Staatsbürgerstatus geben will. Die Araber, die das Glück haben auf israelischem Territorium zu wohnen, sind nicht nur voll stimmberechtigte Bürger, sie haben sogar noch wie die Orthodoxen keine Militärpflicht. Ich glaube, die fühlen sich in Israel recht wohl, da der Lebensstandard höher, das Land wegen guter Bewässerungstechnik fruchtbarer und die Infrastruktur besser ist als in den arabischen Anrainerländern.
(Die Liste aller seit dem 1. Februar ausgewählten 230 Stücke ist hier.)
Die Unaufrichtigkeit vieler führender Politiker in der Debatte um Sarrazin bringt Bettina Röhl – das journalistische Talent zum Zuspitzen hat sie wohl von beiden Elternteilen geerbt – gut auf den Punkt, indem sie darauf hinweist, dass Sarrazins Geburtsprämie für Akademiker unter dem Namen Elterngeld von einer großen Koalition – u.a. auch mit einem Minister Gabriel – vor einigen Jahren ja bereits beschlossen wurde:
„Rund 90 Prozent der BILD.de-Leser wollen Sarrazin sogar als Bundeskanzler…“
Bereits 2005 wog das Amtsblatt der Union insgesamt mehr als eine Tonne, soviel wie ein junges Nashorn.
[Hans Magnus Enzensberger echauffiert sich über die Eurokratie.]
Heute morgen als ich vom Hauptbahnhof ins Westend ging, hatte ich plötzlich diese Idee, wie es denn wäre, wenn die Leute etwas offener wären. Etwas mehr Flagge zeigen würden. Und zwar speziell was ihre politische Präferenz angeht. Ich stellte mir vor, dass alle Leute auf ihrer Stirn den Namen der Partei hätten, die sie bei der Bundestagswahl gewählt haben. Und ich musste schmunzeln bei dem Gedanken. Fing intern an, darauf zu wetten, was die einzelnen Leute, die meinen Weg kreuzten, auf der Stirn stehen hätten. Eins scheint mir klar. Wenn das ein Trend werden würde, wenn man sich sozusagen ohne Partei vorm Kopf völlig blöd vorkommen würde in der Öffentlichkeit, dann würde die Anzahl der Nichtwähler rapide sinken. Wer will sich schon in der Gesellschaft dabei erwischen lassen, dass ihm die Gesellschaft total scheißegal ist. Aber vielleicht irre ich mich auch.
wir haben vorhin einen kleinen spaziergang durch die streuobstwiesen zum kronberger herbstmarkt gemacht. da steht vor uns an einem modestand ein mann mit dem rücken zu uns im anzug. es redet ein kronberger zu ihm über seinen verein (wahrscheinlich den mtv) und guckt ihm tief in die augen. ich denke erst, der mann im anzug ist der besitzer des modeladens, dann sehe ich ihn von vorne und seine rote fliege und sein mönchischer rundhaarschnitt stechen ins auge. es ist heinz riesenhuber. er ist alt geworden, das gesicht fast schon mumienmäßig eingetrocknet. habe gerade gegogelt und gefunden, dass er jahrgang 35 ist. das hätte ich nicht gedacht, hab ihn immer noch als smarten, dynamischen forschungsminister mitte, ende der achtziger im kopf. er ist auch bei dieser bundestagswahl wieder der direktkandidat der cdu. auf den wahlplakaten ist er nicht einmal drauf, wahrscheinlich weil er sowieso den main taunus wahlkreis gewinnen wird, vor 4 jahren bekam er 51%. interessanterweise haben sie 2002 kronberg und königstein, die eigentlich zum hochtaunuskreis gehören wahltechnisch in den mtk eingemeindet. honi soit qui mal y pense. in any case wurde ich wieder an die wahl erinnert und dass ich obwohl ich nur weiß, wen ich nicht wählen will, nämlich eigentlich alle der parteien, die da antreten, doch nicht meine stimme verschenken will. und da am 27. letzter iaa-tag ist, muss ich auch noch die briefwahl beantragen. was für ein theater.
(via)
Cohn-Bendit: Verstaatlichung ist höchstens als kurzfristige Rettungsmaßnahme sinnvoll. Staatliche Banken sind doch nicht besser als private, wenn sie sich den Marktmechanismen unterwerfen. Die Manager von Staatsfirmen gehen auch nicht verantwortungsvoller mit der Natur um. Unser strategisches Problem ist: Der Markt kennt das Wort Zukunft nicht. Auf dem Markt müssen Sie kurzfristig denken. Aber die Politiker müssen langfristig denken und handeln, wenn sie die Zukunft gestalten wollen. (q)
Den letzten Satz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Der einzige Politiker, der über den Tellerrand des nächsten Wahltermins hinaussieht, ist keiner mehr, denn das wäre höchstens der elder statesman.
„Er wird großartig sein“, hatte Obama gesagt. Und: „Ich werde dafür sorgen, dass Tim seinen Moment im hellen Sonnenschein bekommt.“