Albern und kokett
Sich selbst zu bezeichnen als
meine Wenigkeit
Nach Sport kalt duschen
und nie mehr damit aufhör’n,
zum Fisch mutieren
Lauter Schlag auf Rad
Sattelstützenklemmbolzen
hat es zerbröselt
Die Welt verzaubert,
eine Natursymphonie,
nach 6 Stunden Schlaf
Gekochte Penne
flutschen aus den Fingern wie
glitschige Fische
Erst mit den Fingern
schnipsen gelernt, als es mir
nichts mehr gebracht hat.
Schickes Blumenkleid
Breites Sunny Girl-Lächeln
Der Tag gerettet
Gedankenlosen
Türknaller auf frischer Tat
erwischt und gestellt.
Kwas sieht aus und schmeckt
wie Cola, süßlich bitzelnd
und riecht malzig streng
In den Tag geträumt
mit Trompetenmelodie,
hauchzart fortschwebend
In diesem Leben
möchte ich Lili Marleen
nie wieder hören.
Work hard, love, die young
Wannabe musician with
mellow, sexy voice
[Lange Nacht über Rainer Werner Fassbinder, 0:37-0:56]
Waldseegottesdienst
mit Kinderschmetterlingen
und Gospelabschluss
Auf den Standstreifen
weicht Wagen vor mir aus, will
mich vorbeilassen.
Wie die Unterschrift
nach rechts oben abdriftet
nach zehntem Encore.
Wie Du Dich opferst,
um uns nicht zu blamieren
nach dem Namen fragst.
And’re Autos und
Verkehrsschilder erkennen.
Rote Ampeln nicht.
Auf der Suche nach
dem Netzwerkdrucker, auf dem
Dokument rauskommt.
Sekundenblackout
Stochern im Namensnebel
In Boden geschämt
Eichelhäher trinkt
Knisternde Stromleitungen
Saurer deutscher Wein
Kaninchen en masse
Elektrorollstuhlfahrer
Drei Walkerinnen
Keinen Berg zwischen
Eisenach und Budapest
zu Fuß auslassen.
[Rebecca Maria Salentin – Klub Drushba]
Das Stöckchen im Maul
des and’ren aufregender
als das im eig’nen.
Mit Maul pflückt Emmy
von tief hängenden Zweigen
unreife Äpfel.
Emmy voll verwirrt
als ich plötzlich zwei „Stöckchen“
in der Hand halte.
Auf dem Bärenmarkt
gibt es nach dem Kursverfall
keinerlei Rebound.
Kollege ruft an,
fängt plötzlich an, zu stottern.
Fühle mich hilflos.
Nächsten Atemzug
überspringen, loslassen.
Welche Befreiung!
Bestes Antidot
gegen Depressionen:
’ne Stunde gehen.
Die Malven blühen
Der Sperber im Rüttelflug
Zwei Bücher verschenkt
As if Nick Drake lived:
still perfect finger picking
voice has turned to soul
Am besten schläft man
mit dem Kopf und den Füßen
in Nord-Süd-Richtung.
[Bernd Brunner – Die Kunst des Liegens]
Mit jedem Laufschritt
klebt nasses T-Shirt fester
an Oberkörper.
Loblied auf Menschen,
die Hundekot anderer
Leute entsorgen.
Die Asymmetrie
zwischen P. und Millionen
macht mich wahnsinnig.
Maler kommen früh,
malen Fassade beige-gelb
in rund vier Stunden.
Statt Caipirinha
Erdbeer-Sherry-Rosé zu
Bahía-Klängen
[Maria de Fátima – Vivo Sonhando (am Ende der Playlist]
fast erwischt werden
bei etwas, bei dem man noch
nie erwischt wurde
Entgegen kommt uns
junger Mann, ist plötzlich weg,
sitzt auf dem Hochstand.
Aus dem Gebüsch stürzt
ein Reh zur Blumenwiese
und springt meterhoch.
Die Sennenhündin
geht weit in das hohe Gras,
wälzt sich auf Rücken.
Das leise Knarren
der Holzfassadenbretter
von Wespenfüßen
Auf nur einem Bein
mit drei Bällen jonglieren:
noch Luft nach oben
Quietscht die Schuhsohle?
Nein, der Rauchmelder wimmert:
Schwache Batterie
’ne Stunde Arbeit
30 Minuten Pause
Ruhe bewahren
Duft von Hirschlunge
macht aus Golden Retriever
wilde Bestie.
Milchig-trüber Blick
durch abgeklebte Fenster
Außenamputiert
In dem Moment, wo
rare Wildkatze erscheint,
auf das Klo müssen.
[Vincent Munier, Marie Amiguet – Der Schneeleopard]
Furztrock’ner Humor
des stolzen Gondelfahrers
im Unruhestand.
[Wörlitzer Gartenreich]
Konflikt auflösen
durch geschicktes Ausnutzen
des Gegners Schwäche
[Molière – Der Geizige, Hans Otto Theater, Am Tiefen See, Potsdam]
Gift for melody
Soft voice singing of hard times
Perfect arrangement