Auf der Autobahn
Einer tuckert mit achtzig
Kennzeichen KO-MA
Auf der Autobahn
Einer tuckert mit achtzig
Kennzeichen KO-MA
Jedes Wort einzeln
bis zur Neige auskosten
als wärs das Letzte
In einer Woche
zweiundvierzig Stunden Schlaf
Der Wortschatz kehrt zurück
Ins Loch reinfallen
Auf dem Kriegsschlachtfeld fallen
In den Schlaf fallen
Ein Rettungsanker
bei Wortfindungsstörungen:
die Synonyme
„Welches Tier ist das?“
fragt Ukrainerin in Lorch
„’ne Maus.“ Sie lächelt.
Zahlen bis hundert
Substantive zuordnen
Geschichten spinnen
[Gedächtnissportler über seine Techniken: „Ohne Emotionen geht das nicht“]
Schmaltalk, Schmachtphone, Schmand,
Schmackes, Schmaus, Schmäh, Schmalz, Schmauchspur
Schmallippig, Schmach, Schmatz
Tödlich gelangweilt
vom eignen Skript abweichen
während des Vortrags
Was bedeutet das?
Man spricht und das Gegenüber
redet gleichzeitig.
Nach einem Weißbier
vor Mitteilungsbedürfnis
übersprudeln. Zisch!
Französisch lernen
hätte unendlich viel mehr
Spaß machen können
In Zelle schreiben
In Gruppe drüber sprechen
Verrohung stoppen
Heißt RT jetzt FR? Da werden unkommentiert P. s Lügen propagiert. Sogar schon in der Überschrift. Generell finde ich, dass die deutschen Medien viel zu oft P. s Propaganda zitieren, ohne sie kritisch einzuordnen. Irgendwas bleibt immer hängen. Allein schon wer den Begriff „spezielle Militäroperation“ übernimmt, ist P. auf den Leim gegangen. Das ist ein Angriffskrieg.
Herausfinden, dass
ein Begriff, den man benutzt,
schwer belastet ist
Alles vermasseln.
Tief im Schlamassel stecken.
Nur Massel haben.
J’avoue une faiblesse
et l’autre s’ouvre aussi.
Une échange commence.
Ich glaube, es war Esther Kinsky, die einmal gesagt hat, wenn man übersetze, müsse man sich bis zur Erschöpfung in den Text vertiefen, bis man in eine Trance gerate und dann in dem anderen sei und nicht mehr in sich selbst.
[Gabriele von Arnim – Das Leben ist ein vorübergehender Zustand]
Der größte Unterschied zwischen Schreiben und Übersetzen ist für mich: Schreiben hat mit einem selbst zu tun, mit dem eigenen Horizont, dem eigenen Fühlen, der eigenen Sprache – beim Übersetzen geht es hinterm Horizont weiter, ich treffe auf Dinge, von denen ich nicht einmal wusste und mit denen ich mich schreibend nie beschäftigt hätte.
[Claudia Hamm – Kanaky zuhause aus dem Februarheft vom Merkur]
Notizen als Zaum
gegen Vergaloppieren.
Mehr Stimme wagen!
Dass eine Lusche
„Trumpf“ heißt, scheint symptomatisch
für die USA.
Viele sprechen von
toxisch, meinen aber nicht
giftig sondern schlecht.
Aus der Traurigkeit
wurde erst „Dankbarigkeit“
und dann Dankbarkeit.
Ein Staketenzaun:
Holzstangen aus Kastanie
mit Draht verzwirbelt.
Die Stimmen hinter
den Mundschutzmasken gedämpft.
Sprache, ein Virus.
Social distancing?
It’s physical distancing,
stupid! Understood?
Friday evening is a good moment to hold your breath and slowly glide into the week-end. To help you in doing so I have chosen some cool jazz from the late second Miles Davis Quintet. They perform live in Brooklyn here and they almost play anachronistic music as at the time stylistically Miles was already moving somewhere else. Jazz rock was the big thing to come but this classic jazz aged way better than the new fad. Paraphernalia in German translates to Krimskrams, a word which I like a lot, as it seems very figurative and physical in a way. Its sound matches its meaning perfectly. Whatever.
(The list of all 319 selections since 1st February 2010 is here.)
Ha! Da sind Sie Lieutenant!
Kronberger. Rauschgiftdezernat.
Was wollen Sie von mir?
Augenblick. Was soll das heißen? (Tohuwabohu)
Überall ist Lauschgift! Hier ist überall Lauschgift. In allen Ecken!
[Mr. Yunioshi (Mickey Rooney) in Frühstück bei Tiffany]
This is from a film scene of Breakfast at Tiffany’s. No clue how it was in English but the German synchronisation is quite funny. It plays with the Chinese pronounciation of the „r“ as an „l“. And it reminds me of that other famous scene in Casablanca where Humphrey says to Ingrid the toast „Here’s looking at you, kid!“ (instead of „Here’s good luck to you“ as it was written in the script) which in German changed to „Schau mir in die Augen, Kleines.“ (Look into my eyes, little one). Probably the most famous sentence of any movie in Germany.
(The list of all 318 selections since 1st February 2010 is here.)
Turbolenz
(via)
Wurstkäs-Szenario
Dann stieß ihm seine Freundin zu Weihnachten wütend den neuen Alessi-Korkenzieher in jenen Körperteil, den seine Kollegen Porsche nennen und den Daniel, wie er selbst es formuliert, schon in vielen Garagen geparkt hat.
(aus einem Verriss von Bodo Kirchhoff’s neuem Buch Erinnerungen an meinen Porsche, wo sich ein Investmentbanker an die guten Zeiten erinnert)
es gibt ein paar wörter an denen man sich festhalten kann. knülle gehört zu diesem exquisiten kreis. wird ganz klar viel zu selten benutzt.
Wieviele Buchstaben hat die längste Silbe im Deutschen? Ich komme immer höchstens auf acht, z.B. schlenzt. Wer bietet mehr?
avocado diabolo