Archive for the ‘sprak’ Category

3129

Mai 18, 2023

Auf der Autobahn

Einer tuckert mit achtzig

Kennzeichen KO-MA

2978

April 1, 2023

Jedes Wort einzeln

bis zur Neige auskosten

als wärs das Letzte

2890

März 10, 2023

In einer Woche

zweiundvierzig Stunden Schlaf

Der Wortschatz kehrt zurück

2850

Februar 24, 2023

Ins Loch reinfallen

Auf dem Kriegsschlachtfeld fallen

In den Schlaf fallen

2734

Januar 17, 2023

Ein Rettungsanker

bei Wortfindungsstörungen:

die Synonyme

2713

Januar 9, 2023

Wenn man den Namen

gehört hat, muss man ihn gehn,

den Heidschnuckenweg.

2662

Dezember 22, 2022

Flohzirkus im Kopf

Alle diese Ideen

wollen notiert sein.

2658

Dezember 22, 2022

„Welches Tier ist das?“

fragt Ukrainerin in Lorch

„’ne Maus.“ Sie lächelt.

2653

Dezember 20, 2022

Zahlen bis hundert

Substantive zuordnen

Geschichten spinnen

[Gedächtnissportler über seine Techniken: „Ohne Emotionen geht das nicht“]

2569

November 18, 2022

Schmaltalk, Schmachtphone, Schmand,

Schmackes, Schmaus, Schmäh, Schmalz, Schmauchspur

Schmallippig, Schmach, Schmatz

2566

November 17, 2022

Tödlich gelangweilt

vom eignen Skript abweichen

während des Vortrags

2472

Oktober 9, 2022

Diejenigen, die

kompliziert formulieren,

haben nichts kapiert.

2464

Oktober 8, 2022

Was bedeutet das?

Man spricht und das Gegenüber

redet gleichzeitig.

2447

September 30, 2022

Nach einem Weißbier

vor Mitteilungsbedürfnis

übersprudeln. Zisch!

2428

September 25, 2022

Nur noch die Wörter

blieben als letzte Freunde

Täglich weniger

2370

September 6, 2022

Wenn ich im Büro

mit mir selbst spreche, sprech‘ ich

gar nicht mit mir selbst.

2239

Juli 17, 2022

Französisch lernen

hätte unendlich viel mehr

Spaß machen können

[Serge Gainsbourg – Variations sur Marilou]

2238

Juli 17, 2022

In Zelle schreiben

In Gruppe drüber sprechen

Verrohung stoppen

[Niemand kann es weiter bringen als zu sich selbst]

2198

Juni 30, 2022

Albern und kokett

Sich selbst zu bezeichnen als

meine Wenigkeit

Das erste Opfer des Krieges

Mai 9, 2022

Heißt RT jetzt FR? Da werden unkommentiert P. s Lügen propagiert. Sogar schon in der Überschrift. Generell finde ich, dass die deutschen Medien viel zu oft P. s Propaganda zitieren, ohne sie kritisch einzuordnen. Irgendwas bleibt immer hängen. Allein schon wer den Begriff „spezielle Militäroperation“ übernimmt, ist P. auf den Leim gegangen. Das ist ein Angriffskrieg.

2046

Mai 1, 2022

Herausfinden, dass

ein Begriff, den man benutzt,

schwer belastet ist

Did anyone solve this yesterday?

April 8, 2022

1709

Dezember 6, 2021

Alles vermasseln.

Tief im Schlamassel stecken.

Nur Massel haben.

September 10, 2021

Die Erinnerung an die Person wie sie war steckt in dem Erinnerten, dem Geschriebenen, nicht mehr im oder am letzten Ort.

1416

Mai 16, 2021

Leuten, die and’ren

dauernd in das Wort fallen,

das Ohr nicht schenken.

1374

Mai 7, 2021

J’avoue une faiblesse

et l’autre s’ouvre aussi.

Une échange commence.

1269

April 1, 2021

Konzentration.

Überflüssiges streichen.

Diamantschleifen.

Übersetzen und Schizophrenie

März 30, 2021

Ich glaube, es war Esther Kinsky, die einmal gesagt hat, wenn man übersetze, müsse man sich bis zur Erschöpfung in den Text vertiefen, bis man in eine Trance gerate und dann in dem anderen sei und nicht mehr in sich selbst.

[Gabriele von Arnim – Das Leben ist ein vorübergehender Zustand]

Schreiben und Übersetzen

März 28, 2021

Der größte Unterschied zwischen Schreiben und Übersetzen ist für mich: Schreiben hat mit einem selbst zu tun, mit dem eigenen Horizont, dem eigenen Fühlen, der eigenen Sprache – beim Übersetzen geht es hinterm Horizont weiter, ich treffe auf Dinge, von denen ich nicht einmal wusste und mit denen ich mich schreibend nie beschäftigt hätte.

[Claudia Hamm – Kanaky zuhause aus dem Februarheft vom Merkur]

1179

März 10, 2021

Neue Begriffe

häufig ebenso hässlich

wie ihr Signifikat.

1149

März 4, 2021

Notizen als Zaum

gegen Vergaloppieren.

Mehr Stimme wagen!

871

Dezember 7, 2020

Years ago you said

I had stamina. A word

which was new for me.

811

November 17, 2020

To con-vey one’s mood

in se-ven-teen syll-able-s

is ve-ry dif-fic

[John Cooper Clarke]

728

Oktober 30, 2020

Dass eine Lusche

„Trumpf“ heißt, scheint symptomatisch

für die USA.

726

Oktober 30, 2020

Viele sprechen von

toxisch, meinen aber nicht

giftig sondern schlecht.

711

Oktober 25, 2020

Aus der Traurigkeit

wurde erst „Dankbarigkeit“

und dann Dankbarkeit.

683

Oktober 13, 2020

Ein Staketenzaun:

Holzstangen aus Kastanie

mit Draht verzwirbelt.

660

Oktober 3, 2020

Zwei Jungens reißen

dauernd Vorderrad hoch und

sprechen arabisch.

651

September 28, 2020

Real verblüfft mich

direktes Duzen, online

scheint Siezen gestelzt.

573

August 31, 2020

Die Sprachlosigkeit

gegenüber dem Tod nimmt

im Alter nicht ab.

366

Juli 16, 2020

„Dann haben sie Tests

gemacht. Irgendwas mit A.

Ich habs vergessen.“

83

April 1, 2020

Die Stimmen hinter

den Mundschutzmasken gedämpft.

Sprache, ein Virus.

68

März 29, 2020

Social distancing?

It’s physical distancing,

stupid! Understood?

0:16 Miles Davis Quintet – Paraphernalia (1969)

Februar 4, 2011

Friday evening is a good moment to hold your breath and slowly glide into the week-end. To help you in doing so I have chosen some cool jazz from the late second Miles Davis Quintet. They perform live in Brooklyn here and they almost play anachronistic music as at the time stylistically Miles was already moving somewhere else. Jazz rock was the big thing to come but this classic jazz aged way better than the new fad. Paraphernalia in German translates to Krimskrams, a word which I like a lot, as it seems very figurative and physical in a way. Its sound matches its meaning perfectly. Whatever.

(The list of all 319 selections since 1st February 2010 is here.)

0:17 Die Fantastischen Vier – Lauschgift (1995)

Februar 3, 2011

Ha! Da sind Sie Lieutenant!
Kronberger. Rauschgiftdezernat.
Was wollen Sie von mir?
Augenblick. Was soll das heißen? (Tohuwabohu)
Überall ist Lauschgift! Hier ist überall Lauschgift. In allen Ecken!
[Mr. Yunioshi (Mickey Rooney) in Frühstück bei Tiffany]

This is from a film scene of Breakfast at Tiffany’s. No clue how it was in English but the German synchronisation is quite funny. It plays with the Chinese pronounciation of the „r“ as an „l“. And it reminds me of that other famous scene in Casablanca where Humphrey says to Ingrid the toast „Here’s looking at you, kid!“ (instead of „Here’s good luck to you“ as it was written in the script) which in German changed to „Schau mir in die Augen, Kleines.“ (Look into my eyes, little one). Probably the most famous sentence of any movie in Germany.

(The list of all 318 selections since 1st February 2010 is here.)

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Juli 6, 2009

blogge momentan eigentlich nur noch wörter im kompetenzteam.

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gestern kommt mir nach fast einem jahr die idee, jean eine e-mail zu schreiben. jean hatten wir vor einem jahr auf dem jakobsweg getroffen und seine füße waren schon nach wenigen tagen voller schwären. abends nach dem tagesmarsch torkelte er wie ein betrunkener. war in neuen schuhen unterwegs. natürlich ohne einlagen obwohl er mindestens so schlimme knick-, senk- und spreizfüße hatte wie ich. sein glückseliges lächeln machte ihn zu einem, der die erleuchtung auf dem weg gefunden zu haben schien. wir trafen ihn kurz hinter logroño am ersten tag und verabschiedeten uns in villafranca del bierzo drei wochen später. wir waren mehr oder weniger synchron gelaufen. anschließend war er mit zwei anderen pilgern bis santiago gegangen und wir waren wieder zurück gefahren. ich schicke ihm also eine e-mail mit zwei bildern und der frage wie es ihm so geht und eine knappe stunde später kommt die antwort. er ist 12 km hinter logroño und geht den jakobsweg ein zweites mal, dieses mal mit seiner frau, die im dritten monat schwanger ist. sie fliegen am 23. juli wieder zurück nach québec. können also nicht alle etappen machen, müssen etwas bus fahren. der witz ist, dass wir nach unserer planung am 22. in santiago ankommen werden, d.h. also wir gehen wieder synchron, was für eine koinzidenz. wir werden sie höchstwahrscheinlich treffen.

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bandwagonesque vs. loveless vs. nevermind. bandwagonesque for me. as in the beginning it just sounded bland and dull. then i heard the melodies. and at the end the noise. loveless was from the beginning on the perfect marriage of noise and melodies. melodies in the mud of looped noise.

Die Würgschaft, äh Wirtschaft

Juni 3, 2009

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April 26, 2009

Turbolenz

Umfrage, die erste

April 20, 2009

(via)

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März 30, 2009

Wurstkäs-Szenario

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März 17, 2009

learning by schubsing

groß

März 16, 2009

Ein Wort, das ich noch nie leiden konnte. Ein verbranntes Wort. Und zwar nicht nur in Konjunktion mit deutsch. Bis vor nicht so langer Zeit – ich bin gerade mal taufrische fünfundvierzig – traf ich immer noch Verwandte und Bekannte der Generation meiner Eltern, die mich mit einem Satz begrüßten, den ich nie verstanden habe und den sie zuletzt bei meinem Anblick nur noch automatisch repetiert und selber wohl auch nicht mehr verstanden haben. „Mann bist du aber groß geworden.“ Was kann man darauf noch antworten? Wie kann man in ein Gespräch treten mit einem Menschen, der einen auf die Länge in Zentimetern reduziert? Schlimm an dem Satz ist ja vor allem diese Insinuation, dass ich nur physisch groß geworden bin und nicht geistig, seelisch oder sozial oder sonst wie. Denn ansonsten würden sie es ja sagen. Der Satz ist nahezu eine Diskriminierung, es wird ja damit ausgedrückt, dass man gerade nicht wirklich groß ist, sondern nur physisch. Inzwischen erwische ich mich selber bei diesem Gedanken, wenn ich meinen Neffen in Jahresabständen wiedertreffe. Bis jetzt konnte ich es mir noch verkneifen, aber so „groß“ ist er mit 14 noch nicht.

Außerdem gibt es da noch Alexander den Großen mit dem mich seltsamerweise noch fast niemand verglichen hat. Obwohl er doch immerhin mein Namensvetter ist, ich von der Körperstatur groß bin und dem Wein auch nicht abgeneigt. Als Feldherr habe ich mich zudem im Schach hervorgetan, wo ich mal kurzzeitig Zweiter bei der NRW-Schülermeisterschaft war. An sowas muss ich denken, wenn irgendwas angeblich groß ist. Gegen das Wort hat sich eine ganz schwere Allergie bei mir entwickelt. Die krieg ich auch nicht mehr weg, nicht dass ich das wollte.

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März 11, 2009

Dann stieß ihm seine Freundin zu Weihnachten wütend den neuen Alessi-Korkenzieher in jenen Körperteil, den seine Kollegen Porsche nennen und den Daniel, wie er selbst es formuliert, schon in vielen Garagen geparkt hat.

(aus einem Verriss von Bodo Kirchhoff’s neuem Buch Erinnerungen an meinen Porsche, wo sich ein Investmentbanker an die guten Zeiten erinnert)

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März 4, 2009

es gibt ein paar wörter an denen man sich festhalten kann. knülle gehört zu diesem exquisiten kreis. wird ganz klar viel zu selten benutzt.

Einsilbiges Quiz

Februar 19, 2009

Wieviele Buchstaben hat die längste Silbe im Deutschen? Ich komme immer höchstens auf acht, z.B. schlenzt. Wer bietet mehr?

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Januar 27, 2009

avocado diabolo

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Januar 26, 2009

Immerhinque hat immerhinque 517 Google-Ergebnisse. Das letzte Mal als ich die Wortzusammensetzung gehört habe, muss Anfang der Achtziger gewesen sein. Bestimmt von einem Lehrer, der damals kurz vor der Pension war. Oder war es Walter’s Bruder in Tadellöser & Wolff? Verschroben, ein bisschen betulich aber doch irgendwie sympathisch. Wiederlesen macht jedenfalls Freude.