Ein wärmender Groove.
Die Flöte ist der Star hier.
Lebensfreude pur.
Ein wärmender Groove.
Die Flöte ist der Star hier.
Lebensfreude pur.
Mit offenem Ohr
begleitet Sohn die Mutter
auf dem letzten Weg.
[Jürgen Wiebicke – Sieben Heringe]
Elfhundert km.
Gut zwei Stunden Verspätung.
Mit Bahn durch Deutschland.
Eine Tankfüllung
für elfhundertelf km
bei hundertzwanzig.
Vom Taunus her fliegt
ein schnatternder Graugansschwarm
über uns im Kreis.
So viele wie nie
auf dem sinkenden Schiff trotz
Fluktuation.
Radler von links fällt
weil alle Vorfahrt haben,
aber keiner fährt.
With your voice you have
put me under your spell again.
Depth, sadness and joy.
[LUMP – Climb Every Wall]
Eine Schwäche für
neunundzwanzigjährige
Frauen besitzen.
Notorisch gereizt.
Notorisch unterschlafen.
Notorisch schlecht drauf.
Beide Zahnreihen
mit Drachenblut versiegelt
in zwei Minuten.
Zigarettenrauch
aus Etage unter mir
hängt in Nase fest.
Kaninchenblumen.
Leuchtende Gassigeher.
Jog ins Morgenrot.
Gespaltene Nacht.
Vier Stunden geschlafen, dann
vier Stunden gewacht.
„Ich muss los!“, ruft sie
und springt flugs mit dem Hündchen
über die Straße.
Spüre schon wenig.
Früher war ich stolz darauf,
viel zu vertragen.
Von der Dämmerung
in das Morgenlicht gejoggt.
Wolkendecke dicht.
Ein Falke, ganz nah,
auf einem Pfosten thronend.
Die Hündin sieht nix.
Rauhreif auf Wiesen.
Hänger voller Pferdemist.
Dampfschwaden wabern.
Nach Sonnenaufgang
durch feuchte Wiesen gestreift.
Füße unterkühlt.
Ganz im Hier und Jetzt.
Anders priorisieren.
Stimmungen spüren.
Streicheln angesagt.
Kondensstreifen kreuzen sich.
Fallobst riecht süßlich.
Drehe Laufrunde,
sehe fern am Horizont
Sonne aufgehen.
Gellende Schreie
Am Himmel Kranichschwärme
Nach Süden ziehend
Über Abendrot
neben strahlender Venus
steht rechts Mondsichel.
Herbstsonne zeichnet
bewaldete Hügel weich
im Herzen Deutschlands.
Theaterdonner.
So ’ne Leber, kein Rückgrat.
Der Rest ist Schweigen.
[Klaus Pohl liest Sein oder Nichtsein]
Sie haucht Leben ein
in alles, was sie anfasst.
Und ganz viel Seele.
Junger Schwede reist
durch ein Land in Ruinen,
schildert das Elend.
[Stig Dagerman – Deutscher Herbst]
Schonungslos notiert.
Wie graue Zellen langsam
zu Schlamm mutieren.
[Michael Buselmeier – Elisabeth: Ein Abschied]