In Barfußschuhen
pilgern sie ökumenisch
in Gegenrichtung
[Angela Pfotenhauer und Elmar Lixenfeld – Meine Via Regia und meine auch]
In Barfußschuhen
pilgern sie ökumenisch
in Gegenrichtung
[Angela Pfotenhauer und Elmar Lixenfeld – Meine Via Regia und meine auch]
Hohlweg, ansteigend
Bambushain, im Wind zitternd
Blick auf Meer, Corbières
Si tu rencontre
quelqu’un sur un petit chemin
il mène quelque part
Steiler Weg hinab
Halt dich an den Bäumen fest!
Unten tost der Bach
[Casot d’en Lic]
Aus heitrem Himmel
Kribbeln in den Fußsohlen
Der Weg spricht zu mir
Weitergehen, mehr
braucht es nicht, dass am Ende
meist alles gut wird.
[Wolfgang Büscher – in Porträts, Filmprojekt von Thomas Henke via kraulquappe]
Leichtigkeit des Seins
Bei jedem Schritt 5 Kilo
weniger tragen
Trotz Reservierung
vom Gastgeber vergessen.
Idealer Start.
Nettoergebnis
5 Kilo in 6 Tagen
Fastenwandern wirkt!
Wispertal hinauf
Unter den Füßen gleitet
der Weg nach hinten
Wiesenweg im Wald
Massage für Fußsohlen
Schon wieder vorbei
Das Morgengrauen
lüftet das Mysterium
der pechschwarzen Nacht
Schöne Aussichten
Nur Niesel aus Regenfront
Abstieg zur Wisper
5 Tage Fasten
und ich fliege schon beinah
die Berge hinauf!
In jedem Zielort
auf einer Fernwanderung
zwei Nächte bleiben!
Felsenweg geschafft
Waldabhang runtergerutscht
Im Zickzack ins Kaff
[Wispertaunussteig: Lorch-Espenschied]
Nach 16 km
kurz vorm Ziel, der Weg fast flach
legt es mich längs hin
Weg völlig vereist
Hinter mir Fahrgeräusche
Ein Mountainbiker!
[Heute um elf am Fuchstanz]
Wege spiegelglatt
Sichere Fortbewegung
nur noch querfeldein
Weinberge im Schnee
Die Wacht am Rhein schlummert noch
Nebel lichtet sich
Voll in jedem Schritt
aufgehen, ganz ich selbst sein
und dann umknicken
Korrelation
zwischen Ausgeschlafenheit
und leichten Beinen
Schuhsohle löst sich
nach Regenguss ab und wird
mit Strick befestigt.
Stetig Fuß vor Fuß
Sechshundert Höhenmeter
Nach Mariailles
Aufstieg zum Refuge
Langsame Bewegungen
Ununterbrochen
Im dichten Bergwald
Frischlinge, den Weg querend.
Wo ist die Bache?
Rauf zum Col de Jou
Traumaussicht am Goa-Turm
Verfluchter Abstieg
Glutofenhitze.
Wie groß sind eure Sünden,
Jakobswegpilger?
Weiche Stimme liest
vom Kampf des jungen Selbst mit
unwirtlicher Welt.
[Werner Herzog – Vom Gehen im Eis (Hörbuch)]
Keinen Berg zwischen
Eisenach und Budapest
zu Fuß auslassen.
[Rebecca Maria Salentin – Klub Drushba]
Bestes Antidot
gegen Depressionen:
’ne Stunde gehen.
Entgegen kommt uns
junger Mann, ist plötzlich weg,
sitzt auf dem Hochstand.
Morgens und abends
geh’n bis Feder entspannt ist.
Aufziehmännchen sein.
Handschuh auf Streifzug
verloren, zurückgelatscht,
wiedergefunden.
Bier, Melatonin,
Bewegung an frischer Luft
als Schlüssel zum Schlaf
Kuschlige Nächte
in Laubhütten neben Hund
auf Blättern und Gras.
[Manuel Larbig – Waldwandern]
Sechs Jungs bewaffnet
mit Bierkasten und Spirits
Vollrausch fest im Blick
Wintersonnenlicht
Kirchglocken in Mammolshain
Tanne liegt auf Weg
Grashalme im Wind
Äpfelchen allein am Baum
Schneeglöckchenwiese
Schlafgeheimrezept:
Zehn Prozent vom Tag gehen
plus Melatonin.
Weiche erst Radler
rechts, dann Fußgänger links aus.
Bleibe in Mitte.
Sonnig-frisch, diesig.
Viele Trailrunner gekreuzt.
Abstieg geht auf Knie.
[Le Casot d’en Lic, 2 1/2h]
Schönster Sonnenschein.
Der Geruch von Holzfeuern.
Siedlung im Nebel.
[Randonnée de la faune et la flore, Laroque]
Der Himmel lodert,
changiert zwischen pastell, gold,
orange, feuerrot.
In weiß eingepackt.
Ein alter Asiate
mit Handy am Ohr.
Ein weißer Umriss,
an dem Wegesrand kauernd,
telefonierend.
Der Cocker-Jagdhund,
der in der Felsnische thront
nahe den Caranques.
Partis, les anglais.
Maisons, thé, brume et crachin.
Ils les ont laissés.
Zehn Kilometer
sind wir heute gegangen,
die Hündin fünfzehn.
Einfach losgehen.
Die Ängste zurück lassen.
Sich die Zeit nehmen.
[Gespräch mit Rebecca Maria Salentin über den Weg der Freundschaft von Eisenach nach Budapest]
Trotten im Tunnel.
Kurze Rast mit Eiskaffee.
‚A new man was born…‘
Nach dreißig km.
Jeder Schritt ein Schmerzexzess.
Am Morgen voll fit.
Zähle vier Uhr früh
wie oft ich beklaut wurde.
Im Türschloss knackt es.
Ich stürze täglich.
Falle aber immer „weich“.
Wie ein Judoka.
Plausch mit alter Frau.
„Vorsicht! Bitte stürzen Sie nicht!“,
warnt sie am Ende.
Oft dahingeschleppt.
Weg mäandert. Rauf. Runter.
Viel zu viel Asphalt.
ebener asphalt.
kollidiere mit bordstein.
fall ohne folgen.
pure erfrischung.
kühles, süßes, rotes fleisch.
wassermelone!
ein schrei aus dem nichts.
catherine rettet schmetterling
just aus spinnennetz.
gute laune rat.
tv und internet aus.
einfach losgehen!
wassermelone
nach zwanzig sonnen-km.
himmel auf erden.
abstecher machen,
um den weg zu genießen.
etappen kürzen!
mit dem wanderweg
stimmt was nicht, wenn wegen uns
die autos halten.
[Erste Stunde auf dem EB raus aus Oelsnitz]
wasser in oelsnitz
schmeckte wie korkiger wein
ohne alkohol.
so locker flockig
gewandert heute und doch
blase bekommen.
Kurzer Stopp auf Weg.
Bruchwald an Weißer Elster.
Mückenschwarmangriff.
Zur Hirschraufe hoch.
Wiesenwaldweg bedeckt mit
zig Pfauenaugen.
Im lichten Wald. Stopp!
Am Wegesrand Himbeeren.
Überreif. Ein Traum.
Kreise, konzentrisch.
Auf den Pfützen am Rennsteig.
Der Regen ebbt ab.
Gleichgewicht halten.
Je langsamer ich gehe,
desto labiler.
Manche kommen erst
in der Kiste zur Ruhe.
And’re beim Gehen.
Wir geh’n um vier los.
Aus dem Wald kommen Grüppchen.
Das Tröpfeln beginnt.
Von Oberhöchstadt
50 km Fernsicht bis
zum Melibokus.
Unter der Sonne
kreist ein dunkler Greifvogel.
Wege rappelvoll.
Zweisame Fußtour
über zwei Bücherschränke
im Dauerregen.
Lockerer Aufstieg.
Baumbestand stark dezimiert.
Großer Feldbergblick.
[Von zuhause über Kronberg zur Weißen Mauer, 634 m. Zurück über Oberhöchstadt]
Söhne und Mutter.
Frühherbst in Schwedisch-Lappland.
Birken und Samen.
[Sigrid Damm – Wandern – ein stiller Rausch]
Streifen auf Wiese.
Menschen, die dort wandelten.
Vor meinem Auge.
Radfahrerinnen,
die sich nicht bedanken, wenn
man den Weg frei macht.
Sonnige Runde
auf Streuobstwiesenweg samt
Plausch mit zwei Nachbarn.
Die Unstetigkeit,
dauernd zu überholen
auf belebtem Weg.