The handy displays
eighteen twenty-nine and then
eighteen twenty-eight.
The handy displays
eighteen twenty-nine and then
eighteen twenty-eight.
Krähen mit Beute.
Starenschwärme fliegen auf.
Kohlmeisenständchen.
Zwei km vor Ziel
auf Ergometer entgleist:
Senkel um Kurbel.
Zwei Stunden spaziert.
Viele Hunde unterwegs.
Dauerschneetreiben.
Die Sennenhündin
will jeden, den wir treffen,
einzeln begrüßen.
„In her loving look,
the whole universe contained.
Love the universe!“
[Adam’s (the robot) first haiku for Miranda in Ian McEwan’s Machines Like Me.]
„Das Gefühl, man hätte den Durchblick, im Gegensatz zu den anderen, den Dummen, den Schlaf-Schafen, scheint eine hochpotente Droge zu sein. Man ernennt sich zum Statistiker, Virologen, Internetforscher, Politiker, was auch immer, ohne Ausbildung, ohne eigene Forschung, aber mit dem Gewicht der überlegenen Gewißheit.“
During all our lives
we are searching for something.
Is it just a note?
[Keith Jarrett – Budapest Concert, part VIII]
Auf je mehr Fremde
man unterwegs trifft, desto
weniger grüßt man.
Wie Entfernungen
zu Fuß riesig erscheinen
in der Dunkelheit.
Grünfink gut getarnt
auf grüner Futtersäule
an Haselnussbaum.
Zu Bächen schwellen
die Betonwege zwischen
dem Weideland an.
Nach langem Regen
riecht die Luft wie an der See,
nur ohne Salzflair.
Wenn der Landregen
nicht demnächst mal aufhört, dann
schwimmt der Rasen fort.
Stapfen im Pappschnee
hinterlässt Fußabdrücke,
knirscht wundersam nach.
Mit nassen Haaren,
im roten Bademantel
steigt Fisch aus Dusche.
Es schneit und schneit und
wenn’s damit nicht aufhört, dann
schneit es immer noch.
Mit achtzehn Stunden
Fasten pro Tag begonnen.
Abendbrot entfällt.
Dusche so lang kalt,
bis auf dich aus den Düsen
Eiswürfel stürzen!
Hundert Prozent Match.
Alle von mir Gegrüßten
grüßen auch zurück.
Hälfte des Himmels
in dunklen Rosatönen,
wolkenverhangen.
Ergreife den Schnee!
Wiese weiß, weich und sumpfig.
Es taut schon wieder.
In der Dämmerung
überstrahlen Schneefelder
den grauen Himmel.
Buttermilchgenuss
nach Schwitzen auf Hometrainer.
Himmel auf Erden.
Vorn große Schwester.
Zwillingsmädchen angeleint.
Hinten lenkt Mutter.
Dichtes Schneetreiben.
Buntspecht auf morscher Hasel
bewegt rege Kopf.
Auf matschigem Pfad
mit links trottender Hündin
rund um das Kronthal.
Erst tropft’s, dann flockt es.
Räumfahrzeug kämpft links mit Schnee.
Schließlich nur noch trüb.
Werde überholt
bei Regentempolimit
als Blitzer auslöst.
Mit hundertzwanzig
fahr‘ ich unter Brücke durch
auf der „DÖDELZ“ steht.
Kreuze zwei Typen.
Ihre süßliche Sillage
tief eingeatmet.
Oranger Kübel.
Flashback: Blindfahrt durch Wald nachts
mit Notbeleuchtung.
Rasiercrèmetube
mit den Zähnen ausgedrückt:
Geschmack süß-seifig.
Nach dem Aufwachen
völlig von der Nachtischlampe
geblendet zu sein.
In rotem Sweatshirt
rote Bete gegessen,
der Finger blutend.
eins eins zwei drei vier
eins drei minus eins eins eins
drei zwei eins eins zwei
[Gerundete Abweichungen der durchschnittlichen Monatstemperaturen von Oktober 2019 bis Dezember 2020 zum Mittel von 1981-2010 in Frankfurt/Main, in Grad Celsius]
Erstes Rendezvous
mit der Waage dieses Jahr:
Schwelle durchbrochen.
Draußen frühlingshaft.
Einen langen Atem hat
der Klimawandel.
Die Leute scheinen
mehr Rücksicht zu nehmen
beim Schlangestehen.
A kick-ass anthem
to start a presidency
with lots of good vibes.
[New Radicals – You Get What You Give]
Zehn Meter hohe
Bäume schwanken permanent
im Wind hin und her.
Im wohligen Bett
auch nach dem Weckerklingeln
noch liegenbleiben.
Freudige Stimme
einer unbekannten Frau
holt mich aus dem Schlaf.
Bei Schnee bekunden:
„Hoffentlich war das alles
für diesen Winter.“
Morgens ein Schneeflaum
auf Büschen im Innenhof.
Abends pladdert es.
„Eureka“ singen
die Stare nach Entdeckung
der Futtersäule.
Am Baum ein Apfel.
Amsel stößt mit Schnabel zu.
Es macht „Plumps“ im Schnee.
[Vorgeschichte hiervon]
Ins Herz stechende
sonnig-klare Melodie
mit lässigem Groove.
[Kraan – Path vom neuen Album Sunglass]
Gutes Kilo Schnee
durch die halbe Republik
nach Berlin gefahr’n.
Fahrt quer durch Deutschland:
Schneebedeckte Landschaften,
Autobahnen leer.
Zwei Amseln picken
an etwas Gelbem im Schnee:
dem letzten Apfel.
Taube scharwenzelt
unter Meisenknödeln her,
die voller Spatzen.
In der Dunkelheit
schmeckten die Trockenfeigen
leicht nach Sellerie.
Wie schmeckt ein Weißwein,
der Jahre im Kühlschrank lag?
Wie ein Sherry-Geist.
Knacken der Schaltuhr.
Ticken der Uhuwanduhr.
Duschwasserfälle.
Wie ein Scherenschnitt:
Schwanzmeisen auf Zierpflaume
vor Morgenrosa.
Mit der linken Hand
massier‘ ich dir frühmorgens
deinen Rücken warm.
Sorglose Jungens
sowie störrische Alte
sind nicht zu stoppen.
Kein Melatonin,
kaum Schritte, kein Frost, kein Schnee.
Trotzdem durchgepennt.
.. god, what a sunset
Blood red floods the Atlantic
…
.. how can I touch this?
[The Weather Station – Atlantic from the new album Ignorance due out in February]
Das Allerschlimmste
am Reflux, dass er einen
auf sich zurückwirft.
Gegen Reflux hilft
nur ein bewährtes Gerät:
die Guillotine.
Wundere mich, dass
der Reflux in meinen Hals
noch kein Loch gebohrt.
Der tiefe Schlummer
in Frostnächten, in denen
morgens der Schnee fällt.
Die Impfbereitschaft
des Pflegepersonals liegt
bei fünfzig Prozent.
Woran liegt es nur,
dass die Leute neuerdings
so empfindlich sind?
Bei Eiseskälte
plantschen die Spatzen munter
in Vogeltränke.
Am Horizont färbt
Abendsonne Kumulus
bedrohlich rosa.
Rotbraune Eichkatz
verfällt an Haselnussbar
in Totenstarre.
Mädchen fragt, ob sie
Hund streicheln darf und sorgt sich
um fleckiges Fell.
Hinter uns tönt es:
„Ich fahre jetzt links vorbei!“
vom Rollskifahrer.
Sennenhündin trifft
im Schnee auf weißen Riesen:
Caspar, den Kuvasz.
Vor Bankentürme
schiebt sich orange Kugel.
„Ti kanis, Eos?“
Das Fenster öffnen
und „Moin“ in die ganze Welt
hinausposaunen.
Reflux weckt mich auf.
Linderung durch Kaugummi,
Wasser, Heilerde.
Das Fensteröffnen
lässt mich frösteln, bin bereit
für Klimawandel.
Taubenkadaver
vom Straßenrand gekratzt und
notdürftig verscharrt.
Auf Brückenfussweg
nach Blick zurück gestolpert.
Zum Glück nur Schürfung.