Dieses Video habe ich mir heute abend bestimmt schon fünf oder sechs Mal angesehen und es langweilt mich immer noch nicht. Das Lied ist von der ersten Platte Fetisch (1983) von der Hamburger Band X Mal Deutschland. Sie waren nicht besonders erfolgreich in Deutschland – kein Wunder bei dem Namen – aber die Engländer und zwar insbesondere John Peel liebten sie. Sie tourten damals mit den Cocteau Twins und landeten dann passenderweise bei 4AD. War auf diesem anspruchsvollen ätherisch angehauchten Indie-Label jemals noch eine andere deutsche Gruppe? Ich weiß es nicht. Im Mittelpunkt der Band stand die charismatische platinblonde Sängerin Anja Huwe, die heute in Kunst macht. Wie sie hier am Anfang mit den Armen und den Schultern sehr energisch tanzt und dann beim Singen die Augen nach oben rollt das hat etwas Berückendes. Der Song bewegt sich irgendwo zwischen NDW-Pop, EBM, Gothic, Punk und Drone Rock, da ist so ziemlich alles drin was mein Herz begehrt. Eine schön verzerrte, lärmende Gitarre, ein satt dahinwummernder Bass, ein lautes, das Ganze nach vorne treibendes Schlagzeug und eine super catchy Synthie-Melodielinie. Die Soundqualität ist eher untergründig, aber das ist gut so.
Archive for März 2009
X Mal Deutschland – Orient
März 30, 2009.
März 30, 2009.
März 30, 2009Wurstkäs-Szenario
no future
März 29, 2009Cohn-Bendit: Verstaatlichung ist höchstens als kurzfristige Rettungsmaßnahme sinnvoll. Staatliche Banken sind doch nicht besser als private, wenn sie sich den Marktmechanismen unterwerfen. Die Manager von Staatsfirmen gehen auch nicht verantwortungsvoller mit der Natur um. Unser strategisches Problem ist: Der Markt kennt das Wort Zukunft nicht. Auf dem Markt müssen Sie kurzfristig denken. Aber die Politiker müssen langfristig denken und handeln, wenn sie die Zukunft gestalten wollen. (q)
Den letzten Satz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Der einzige Politiker, der über den Tellerrand des nächsten Wahltermins hinaussieht, ist keiner mehr, denn das wäre höchstens der elder statesman.
Juliane Werding – Am Tag als Conny Kramer starb
März 28, 2009
Neulich hatte ich so nostalgische Anwandlungen und dachte zurück an meine Jugend. Und ich stellte mir die Frage, was eigentlich das erste zeitgenössische Lied gewesen ist, das ich bewusst wahrgenommen habe. Da kam mir sofort die deutsche Version von Robbie Robertson’s (The Band) Bürgerkriegsballade The Night They Drove Old Dixie Down in den Sinn. Ich erinnere mich zwar auch sehr gut an so einen Ohrwurm wie Sugar, Sugar von den Archies, der schon Ende 1969 rauskam, aber ich gehe mal davon aus, dass ich ihn erst später bewusst gehört habe, ich habe jedenfalls keine Erinnerung an einen Ort oder einen Zeitpunkt. Damals wäre ich sechs gewesen. Das war anders mit Conny Kramer. Das Lied habe ich auf dem Schulhof der Grundschule in Moers-Hülsdonk gehört. Wahrscheinlich als ich schon auf dem Heimweg war. Ich war acht Jahre alt und in der 3. Klasse. Die Szene am Grab mit den läutenden Glocken und den weinenden Freunden ist sofort haften geblieben und ich fand sie unheimlich traurig. Allerdings habe ich nie verstanden warum Conny Kramer gestorben ist. Der Schlager tönte glaube ich aus einem Transistorradio. Das war also 1972 noch vor den olympischen Spielen in München, an die ich mich sehr gut erinnern kann, da ich sie vorm Fernseher in Vaters kleinem Zimmer mit der Terrassentür von morgens bis abends verfolgte. Es war ein wunderbarer Sommer. Bis zu dem Terroranschlag im olympischen Dorf. 1972 war das Jahr, in dem der Tod sich das erste Mal ganz fern am Horizont bemerkbar machte in meinem Leben. Juliane Werding war gerade mal 16 als sie mit diesem Schlager ihren Durchbruch hatte. Der Text hat einen autobiographischen Hintergrund. Sie kommt aus Essen und zog dort mit einem Straßenmusikanten namens Peter durch die Fußgängerzone. Er war der erste Drogentote in Essen. Wenn man sich das vergegenwärtigt, dann kommt sie einem hier unglaublich tapfer vor und man versteht auch warum sie so ernst und niedergeschlagen guckt.
saviour’s sex
März 28, 2009William ist von einer Mission beseelt: Er ist überzeugt, dass die Welt in wenigen Stunden untergehen wird – und dass er berufen ist, sie zu retten. Als Einziger hat er die Zeichen erkannt und gedeutet, und jetzt muss er sich beeilen und die überhitzte Welt abkühlen, bevor sie verglüht. Lektürefetzen zur Klimakatastrophe haben sich in seinem Kopf mit diffusen Erlösungsphantasien zu einer bizarren, in sich aber vollkommen schlüssigen Überzeugung verquickt: Die Welt ist in ihm, deshalb kann er sie, indem er sich selbst abkühlt, mitabkühlen. Für diesen Temperatursturz aber muss er ein Opfer bringen, das ihn, ganz wie der Anblick von Geld, mit Sehnsucht und Ekel zugleich erfüllt: Er muss mit jemandem Sex haben.
(Aus einer Besprechung von John Wray’s Retter der Welt (Originaltitel: Lowboy))
Juana Molina – Río Seco
März 26, 2009
I only came across Juana Molina recently but I loved her slightly detached, dreamy voice immediately. She is from Buenos Aires and sings in a soft Spanish accent which sounds almost as melodic as Italian. E.g. the way she slowly pronounces profundamente. Apparently it is Rioplatense Spanish. Río Seco is a sad song which doesn’t surprise considering the title. A dry river is unnatural, even frightening. And the electronics in this song create a spooky atmosphere. There is this sustained noise in the beginning which is repeated all the time. For me it sounds like a coyote howling in the middle of the pampa. The acoustic guitar is mainly a rhythm instrument here. Juana sings the tune herself. Río Seco is the starter on her fourth album Son from 2006. Her new album Un Día seems to be more electronic and less folky.
Where is the grim reaper when you need him?
März 24, 2009Personally, I am hoping for one of those massive heart attacks (not the little sort that merely leave you an invalid). So too are most of the doctors that I know. Going out with a bang on the golf course is the physicians‘ preferred exit route. Though quite why they persist in prescribing for the rest of us pills that will make such an event less likely and consign us to far less desirable forms of death, is a bit of a mystery. I’m still waiting to meet a medic who greets my high blood pressure and raised cholesterol with a smile and a warm prediction of a premature but speedy end. (source)
What a naive question about the fact that doctors prescribe medicine which does prolong the life of a person who has turned into a zombie. They and the whole „health“ industry want to make money, what else. A quick, painless death of the patient is not in their interest. Their favourite scenario would be a long, painless death where lots of pills and other medicine will be consumed by the patient. Maybe I should restart smoking just for maximizing my chance for a massive heart attack. But of course tonight I have no urge whatever to smoke. Tomorrow then.
Zweimal kurz weggucken
März 23, 2009Noch zwei beschissene Filme mehr gesehen in diesem Leben. Schultze gets the Blues (ein Stern), ein transusiger Film über einen pensionierten Bergmann aus dem Osten, der sein Akkordeonspiel an die neue Weltlage anpasst. Statt Polka spielt er jetzt ein Südstaatentanzliedchen. Einer der lahmsten Filme, den ich je gesehen habe. Nur zwei konnten ihm das Wasser reichen, Tous les matins du monde über diesen französischen Barockmusiker, der die Viola da Gamba spielt und der van Gogh Film, wo Dutronc die Hauptrolle spielt. Man wartet anderthalb Stunden, dass mal was passiert, dass es losgeht. Stattdessen jede Menge kitschige Landschaftsbilder. Ideal für den Schönheitsschlaf vor dem DVD-Player.
Dann noch I’m not there (zwei Sterne), den Dylanfilm, wo der Meister von diversen Schauspielern gespielt wird. Sehr enervierend das Selbstreferentielle und Schnippische von Dylan im Umgang mit der Presse. Man hat es schon oft gesehen, aber er kommt einem vor wie ein kleines, gekränktes Kind mit seiner andauernden Unart, den Fragesteller zu verunsichern und selber in Frage zu stellen. Ansonsten Cate Blanchett ganz klar die beste Dylanpersonifikation. Auch ihre Stimme überzeugt, da sie ähnlich abgehackt und nasal-nuschelig ist. Der Rest ein riesiges Potpourri mit erfundenen Namen und Interviewpartnern, die auch von Schauspielern dargestellt werden. Was Richard Gere als Pat Garrett oder irgend so ein dahingelaufener Cowboy da zu suchen hatte, weiß wohl auch nur der Drehbuchautor. Total lächerlich. Irgendwo passt das natürlich auf Dylan, seine eigene Mystifikation wird ins Absurde weitergetrieben, aber insgesamt nervt das ganz gewaltig. Der beste Dylanfilm bleibt weiterhin ganz klar No Direction Home von Scorsese. Dokumentarisch ohne Firlefanz, mehr brauchts nicht bei Dylan.
How long?
März 23, 2009Es wird einfach nicht besser. Die Kehle brennt, ist irritiert, juckt und kratzt. Ein Königreich für eine Zigarette. Und dieser wirre Gedanke, hätte ich doch gestern schon wieder angefangen, dann könnte ich heute in aller Seelenruhe ohne mir Vorwürfe zu machen, eine rauchen. Und sie vielleicht sogar genießen weil wieder eine ganz dünne Teerschicht auf der Lunge wäre. Wie krank macht einen diese schlimmste weil sanfteste aller Drogen? Für die Raucher ein kleines Filmchen von 1961 (via). Aber erst eine anstecken vorher, okay?
Stadt Land Fluß
März 20, 2009Die Gemeinde Budenheim ist die einzige verbandsfreie Gemeinde im Landkreis Mainz-Bingen und liegt in Rheinhessen, 9 km westlich von der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz, gelegen am Rhein.
Ich sag nur Seite 168.
Wanderlust
März 19, 2009Heute morgen war Frühling. Es war schon früh hell, die Sonne konnte ungehindert auf Niederhöchstadt hinunterscheinen heute morgen. Von den Temperaturen her war es immer noch kühl, so um die fünf Grad, aber das sind nur noch Rückzugsgefechte des Winters. Er hat eigentlich keine Chance mehr, es ist sozusagen seine Ardennenoffensive. Was ein Bullshit, egal. Jedenfalls wurde mir heute morgen klar, was das Problem an unserer Jakobswegbegehung ist. Für diejenigen, die dieses Projekt nicht verfolgt haben: Wir wanderten im Sommer 2007 in Aire sur l’Adour los und kamen in zwei Wochen bis Logroño, der Rioja-Hauptstadt. Letztes Jahr gingen wir von dort in drei Wochen u.a. durch die Meseta bis nach Villafranca del Bierzo. Von dort haben wir noch knapp zehn Tage nach Santiago und dann noch ein paar Tage bis nach Fisterra zum Atlantik. Ein großes Rätsel für mich war, dass die Etappe letztes Jahr viel weniger eindrucksvoll als unsere ersten Schritte 2007 gewesen ist. Und es schwante mir schon vorher, dass es mit dem unvermeidlich näher kommenden Ziel zu tun haben könnte. Ich habe jetzt eine neue Idee. Anstatt in Villafranca weiterzumachen und über die galizischen Berge zu ziehen, könnten wir doch ganz von vorne anfangen. In Frankfurt. Das könnte dann so aussehen:
- Frankfurt/Main – Konstanz: Fernwanderweg E1 mit dem Andreaskreuz, 600 Km, ca. 26 Tage
- Konstanz – Genf: Jakobsweg Schweiz, 18 Tage
- Genf – Le Puy, Via Gebennensis, 16 Tage
- Le Puy – Aire sur l’Adour, 23 Tage
Summa summarum 83 Tage mit den zwei Wochen Villafranca bis Atlantik noch 97 Tage. Wenn man davon ausgeht, dass wir im Schnitt maximal 2 1/2 Wochen Urlaub pro Jahr für diesen Spaß übrig haben, dann reicht das auf jeden Fall bis 2014. I am stretching it, I know.
Bashung s’est éteint hier
März 15, 2009
Madame rêve de l’album Osez Joséphine (1991). Vidéo avec Fanny Ardant. La femme de mes rêves quand j’avais 18 ans.
lob der telekom
März 15, 2009habe es jetzt doch noch geschafft mit dem neuen medion netbook in unser wlan reinzukommen. hat länger gedauert, die hotline von medion war wenig hilfreich. am ende hat mir die t-online technikhotline aus der patsche geholfen. eigentlich hatte ich den telekom-support nur wegen der bei uns scheinbar nicht funktionierenden 0900er nummern (der teure medionsupport außerhalb der garantiezeit bzw. wenn es bei funktionierender hardware softwareprobleme gibt, hat so eine nr.) angerufen. dazu gab es zwar keine erklärung aber mein ursprüngliches problem konnten sie lösen. ich hatte festgestellt, dass ich bei kompletter rausnahme des mac filters (jedes gerät hat eine eindeutige adresse, geräte die dort nicht verzeichnet sind, können nicht in das wlan) aus dem wlan-konfigurationsprogramm mit dem netbook doch ins netz kam. das sesam-öffne-dich des technikers lautete dann „ipconfig /all“, unter dos eingegeben, natürlich. nicht die mac-adresse, die auf der rückseite des rechners steht ist hier korrekt, nein es ist die mac-adresse der drahtlosen netzwerkverbindung. im nachhinein ist das eigentlich ziemlich logisch. ich hatte mich mit hex-passwörtern rumgeschlagen und befürchtet, dass es wegen des ollen t-sinus 130 dsl routers der telekom, der nur 11 mbit/s übertragen kann während die wireless lan card des netbooks 100 mbit/s überträgt, kommunikationsprobleme geben könnte und ich einen neuen router kaufen müsste. brauch ich jetzt erstmal nicht, keinen bock auf diesen ganzen installationsmist, der immer stunden an wertvoller lebenszeit auffrisst.
abnabelung
März 15, 200935 rhums von claire denis gesehen. war so wie ich befürchtet hatte. sehr langatmig mit wenig handlung, hat sich gezogen wie ein kaugummi. überraschend gut der soundtrack der tindersticks, die ich als one-trick ponys eigentlich schon vor über 10 jahren abgeschrieben hatte. sehr zurückgenommen und variationsreich mit fender rhodes, flöte, melodica und ohne streicher. einige beschauliche und viele realistische bilder im milieu der zugewanderten afrikanischstämmigen in paris. lionel, der s-bahnfahrer, nervt etwas mit seinem dauerschweigen. als er sich dann auch noch die junge, sexy dunkelschwarze unter den nagel reißt, verscherzt er sich bei mir die letzten sympathien. gönn es ihm nicht und bin neidisch. was für eine erbärmliche kreatur mann doch ist. achso das thema. in dem film geht es um die abnabelung von lionel’s tochter jo von ihrem vater, die beide nach dem tod ihrer deutschen mutter zusammen in einem pariser arrondissement mit vielen einwanderern leben. mit den nachbarn noé, der jo verehrt und gabrielle der taxifahrerin, die lionel liebt, könnte es eine ménage à quatre geben. es reicht am ende aber nur für ein pärchen. viele szenen, die kaum sinn im gesamtzusammenhang ergeben. die wie ein angeklebter bart wirken. neben caven als plappertante in lübeck, eine kurze traumsequenz von lionel und jo auf dem pferd und der bereits genannte one night stand lionel’s. auch der kleine sankt-martinszug, der sich „laterne, laterne“ singend durch die dämmerung der ostseedünen bewegt, erscheint im filmkontext eher als kuriosum von einem anderen stern. schön romantisch verträumt, aber für meine begriffe völlig unpassend. das ist ja auch gar nicht der ort zum singen, das wären eher die straßen in der stadt. am ende das runterkippen der 35 rums, à 2 cl schätze ich mal, bleibt auch eher rätselhaft. man wartet auf eine geschichte hierzu, die lionel am anfang angekündigt hat. es kommt aber nix. das beste am film und an lionel. der von ihm gekaufte rote reistopf.
ganz knapp drei sterne. eigentlich 2 1/2, aber die runde ich auf.
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März 12, 2009Sie findet, dass ein Bett eher dazu da ist, darin zu schlafen.
derwischt
März 12, 2009naked people (via)
(Das Gefühl, dass mich jemand ausspioniert. Nachdem ich einige Frauen ausgezogen habe, kommen fast nur noch Frauen. Als hätte das Programm gemerkt, dass ich ein heterosexueller Mann bin.)
The Smiths – Wonderful Woman
März 11, 2009
One of the first songs by The Smiths, the b-side or actually c-side of the 12“ of their second single This Charming Man from October 1983 is a grave and slow ballad in minor. Besides the wonderful line
But when she calls me, I do not walk, I run
I absolutely adore how Morrissey bathes in sentiment in this song. He sing-sighs for most of the second half, a vocal style which will become one of his trademarks later on. He literally sighs the tune and it sounds more melodic and of course more melancholic and more emotional than if he had sung just the words. He surrenders himself completely. Something especially young men love(d) so much about Morrissey. Apparently the lyrics are about Linder Sterling, one of his best friends who sang in the post-punk group Ludus. Could it be that he sighs as he realises that they will never be a couple as he is not able to live with another person? Whatever this is definitely a love song from a man to a woman.
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März 11, 2009Dann stieß ihm seine Freundin zu Weihnachten wütend den neuen Alessi-Korkenzieher in jenen Körperteil, den seine Kollegen Porsche nennen und den Daniel, wie er selbst es formuliert, schon in vielen Garagen geparkt hat.
(aus einem Verriss von Bodo Kirchhoff’s neuem Buch Erinnerungen an meinen Porsche, wo sich ein Investmentbanker an die guten Zeiten erinnert)
mor(t)al hazard
März 10, 2009There is a basic principle in environmental economics called „the polluter pays“: polluters must pay for the cost of cleaning up their pollution. American banks have polluted the global economy with toxic waste; it is a matter of equity and efficiency that they must be forced, now or later, to pay the price of cleaning it up. As long as the banking sector feels that it will be bailed out of disasters–even ones it created–we will continue to have a moral hazard. Only by making sure that the sector pays the costs of its actions will efficiency be restored.
(Joseph E. Stiglitz – A Bank Bailout That Works in The Nation)
close your eyes & you’ll see
März 10, 2009The weird things he predicted are real and they can, indeed, only be seen by people who are not looking.
That’s not totally absurd but I don’t get the relation between Hardy’s paradox and the new findings. His thought experiment states that the encounter of matter and antimatter does not have to result in the annihilation of the two but can result in an interaction where they both survive. But this can only work if there is no observer. The new experiments show that there can be a negative number of polarized photons in some places. How can this be explained with the thought experiment if antiphotons do not exist?
Sophie Hunger – Round and Round
März 8, 2009Sophie Hunger – Round and Round
Eines der Lieder, von denen man nach dem ersten Hören meint, es schon einmal gehört zu haben. Aber dadurch, dass man den unmittelbaren Ohrwurm nicht wirklich in seine auditive Rezeptionsgeschichte¹ einordnen kann, so total umwerfend. Wobei ich es wirklich schon einmal gehört hatte, und zwar auf France Inter, wo die Deutschschweizerin Sophie Hunger regelmäßig gespielt wird. Analog zum Döner Kebap könnte man sagen ein Lied mit allem: Da sind vom Rhythmus her Drive und Groove drin, die expressive Stimme hat viel Soul und eine Prise Blues und die unwiderstehliche Melodie schraubt sich wie ein Korkenzieher direkt ins Herz. In seiner Wärme erinnert mich Hunger’s Gesang an den von Leslie Feist, es schwingt aber auf jeden Fall auch ein bisschen Janis Joplin mit und etwas Folkiges à la frühe Michelle Shocked oder Sally Barker. Ihre Stimme schmiegt sich um die Musik und kann auch sehr eruptiv werden. In solchen Momenten muss ich an Jeff Buckley denken. Ich erinner mich an keine andere Sängerin, die ähnlich intensiv und verletzlich gesungen hätte wie der unglückliche amerikanische Troubadour.
Links:
– Homepage (Myspace)
– 15 Lieder im Stream bei last.fm
– 2 mp3s bei aurgasm, wobei die Plattenfirma darüber nicht so begeistert ist
– Video von Ne Me Quitte Pas für die Blogothèque
– Artikel zu einem Konzert in London Ende 2007 in Das Magazin
¹ Oder wie nennt man die Summe aller Musikstücke, die man jemals gehört hat, etwa individuelle Hörgeschichte?
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März 8, 2009Warum aber, so eine der Fragen, über die Medien und Regierung hinweggehen, warum werden dann die Banken mit Geld gefüttert und nicht die Familien und Haushalte, die ihre Kreditzinsen nicht mehr bezahlen können? Dann bekäme das Banksystem Geld, und zugleich würden Eltern und Kinder nicht aus ihren Häusern gejagt. Vermutlich würde dann allerdings deutlich werden, dass die sogenannten faulen Kredite nicht mehr als ein kleiner Auslöser der Krise waren.
(Friedrich Krotz in der taz)
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März 4, 2009es gibt ein paar wörter an denen man sich festhalten kann. knülle gehört zu diesem exquisiten kreis. wird ganz klar viel zu selten benutzt.
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März 4, 2009there is a new blog around i’d like to draw your attention to. the mix blog musicophilia has got a baby. it’s called musicophiliadaily and it presents a lot of music i’d have liked to talk about here if i had known it beforehand.
The Smiths – What She Said
März 3, 2009
Not the most brilliant Smiths song ever but still pretty great and additionally it is about smoking. A colleague relapsed after 1 3/4 years. Yesterday I told him that I was thinking of restarting as the craving for a fag didn’t seem to get better. And he said that he did not have that conversation with himself. The truth was he had already finished it.
I smoke ’cos I’m hoping for an early death
And I need to cling to something.
Cat Power – Wild is the Wind (cover)
März 2, 2009
This song totally rules my world right now. I must have listened to it at least twenty times in the past week. It goes well with my current minimalistic obsession which I already tried to express in the haikus about hiking with my father on El Hierro. There is only Chan Marshall’s raspy & at the same time fragile voice and her piano play on her version of this classic, simple song (from George Cukor’s 1957 movie with the same name starring Anthony Quinn and Anna Magnani which tells the story of a rancher who marries his Italian sister-in-law after the passing of his wife, but she falls in love with his son). Cat Power drops some lines of the original lyrics and makes them even more concise. She inhales life in this song and makes it totally her own. Forget Johnny Mathis, Nina Simone or David Bowie, instead at getting at the heart of this song they made it an unbearable Schnulze (tearjerker). But Chan Marshall manages to marry the deep sadness inherent in this tune to an irresistible groove when she evokes the „you“ seven times in a row and clicks her fingers. This playfulness, this joy when she just utters „you“ is a miracle. As if she had just discovered that there is a „you“, that she is not alone in the world. I had four live versions and the album version from the Covers Record which is even more stripped down to the bone to choose from but the performance from La Route du Rock 2006 was the one I preferred, one reason being the length, the other the easiness of the cascades of „you’s“. A while ago Jordan from one of my favourite mp3 blogs Said the Gramophone already analysed this song and came to similar conclusions. Concerning the lines about the leaf and the tree I find the lyrics rather revealing as the singer is the tree and the other beloved person the leaf. It is the leaf which will one day be blown away by the wild wind, the tree will stay.
Here are the lyrics she uses:
Love me, love me, say you do
Let me fly away with you
Give me one more caress
Satisfy this hungriness
We are creatures of the wind
Wild is the windYou, you, you, you, you, you, you
You touch me
When you touch I hear the sound of mandolines
You, you, you, you, you, you, you
You kiss me
With your kiss my life beginsLike a leaf clings to a tree
Please cling to me
We are creatures of the wind
Wild is the wind