Gleichgewicht halten.
Je langsamer ich gehe,
desto labiler.
Gleichgewicht halten.
Je langsamer ich gehe,
desto labiler.
Karnickel verschreckt.
Kornweihe vom Ast verscheucht.
Am Moersbach gejoggt.
Leute sind dankbar,
wenn man Hündin sagt, sie soll
zur Seite gehen.
Morgens in Frankfurt.
Wanderschuhe, zwei Bücher.
Einkaufsorgie.
Der Rauhhaardackel
springt die Sennenhündin an.
Kein Kamikaze.
Gelbschwarze Federn.
Kaum was übrig vom Stieglitz.
Die Katze war da.
Bauer mäht Wiese.
Drei Schwarzmilane kreisen
über Mammolshain.
Sommer in der Luft.
Die Hündin verkuppelt uns
mit fremden Menschen.
In dem Schlafzimmer
riecht es nach Kürbiskernen,
pfannengeröstet.
Die Frage Warum?
Tippe sie, schicke nicht ab.
Sie antwortet gleich.
[Gabriele von Arnim zu ihrem neuen Buch Das Leben ist ein vorübergehender Zustand]
Am Abendhimmel
auf östlichem Wolkenmeer
zarter Rosaflaum.
Die Mensch-Maschine
und das Radergometer:
Hochzeit im Himmel.
In Regenpause
tausenden Gänseblümchen
Kopf abgesäbelt.
Die Unteilbarkeit
des körperlichen Schmerzes
nicht akzeptieren.
Manche kommen erst
in der Kiste zur Ruhe.
And’re beim Gehen.
Hatte es geahnt
als ich vor sechs Monaten
die Weste anzog.
Draußen nass und kalt.
Ab in die Badewanne.
Im Schaum versinken.
Eine Schwalbe macht,
tieffliegend über Grasland,
noch keinen Sommer.
Nach Regenschauer.
Ein Raubvogel steigt hoch auf
vorm Regenbogen.
Dunkle Wolkenfront.
Schauer unter Baum verbracht.
Ein Regenbogen!
Unter seinem Schweif
bleibt das Eichhörnchen trocken
im stärksten Regen.
Ich mache das Bett.
Deine Körperwärme steigt
aus Decke hervor.
Wir geh’n um vier los.
Aus dem Wald kommen Grüppchen.
Das Tröpfeln beginnt.
Rostroter Tarzan
springt vom Ahornzweigende
rüber zur Eibe.
Deutsch sein heißt, einen Weltkrieg nicht um sechs Uhr, sondern um 5 Uhr 45 zu beginnen. [Kiezschreiber]
Wenn du Deutschland liebst, dann besuche es lieber nicht. [Jorge Luis Borges laut Christian Kracht]
Schafgarbe, Salbei,
Löwenzahn, Margerite
und Butterblume.
Die Pause bevor
die Eichkatz am Stamm hängend
rechts abbiegt zur Bar.
Erst als ich weglauf,
bellt der Hund, den ich joggend
überholt habe.
Vertrauen zeigen.
Gelassenheit bewahren.
Positiv denken.
Starkregen prasselt
auf versperrte Klappläden.
Ein Donnerschlag kracht.
Die letzte Ziffer
der Uhrzeitprojektion
switcht von drei auf vier.
Klappläden klappern.
Der Wind heult wie ein Schlosshund.
Grollender Donner.
Sonne und Wolken.
Der Eichhörnchenschwanz flattert
im strammen Westwind.
Richtig ausatmen,
um genug Platz zu schaffen
für den Sauerstoff.
Durch das hohe Gras
pflügt ein Delfin verkleidet
als Sennenhündin.
Werfen statt denken.
Mit den Bällen verschmelzen.
So geht Jonglieren.
Sieben Stunden Schlaf.
Glück des Ausgeschlafenseins.
Das hat mir gefehlt.
Quakkonzert im Teich.
Die Frösche treiben es wild
trotz Aprilwetter.
Die ersten beiden
Houellebeqs getauscht gegen
Bieneks Die Zelle.
Zwei Turmfalkinnen
holen Geschlechtsgenossin
auf Nachbardach ab.
Von Telefonmast
zu Telefonmast schwingt sich
der Mäusebussard.
Dräuender Himmel.
Blick von neuer Baumstammbank
auf Kronberger Burg.
C. und die Hündin
schlagen laufend ’ne Schneise
durch das hohe Gras.
Die Sennenhündin
verschwindet im hohen Gras
der Magerwiese.
Hundebeschwörung.
C. nestelt an Bauchtasche,
holt Lammlunge raus.
Warten auf Godot,
die Nabu-Vogeltafel
eifrig studieret.
Der Regenbogen,
aus dem Boden aufsteigend,
gewinnt an Farbe.
Traurige Weise,
von Klavier sacht angespielt,
das nicht allein bleibt.
Mandelaugenkind,
bedrängt von Sennenhündin,
die es beschnüffelt.
Der Blick des Falken
auf dem Anhängergitter
schweift über das Feld.
In Regentropfen
im Hundefell spiegelt sich
der Regenbogen.
Auf Treppenstufe
liegende Blüte stellt sich
als Amselkot raus.
Junge Amselfrau
stattet uns Hausbesuch ab,
will gar nicht mehr weg.
Hornhaut, die nachwächst
auf langen Spaziergängen,
täglich abraspeln.
Golden Retriever
lehrt Berner Sennenhündin
die Buddhanatur.
Farbschattierungen
der Haufenwolkendecke
von weiß zu blaugrau.
Blick aus dem Fenster:
Kumuluswolken ziehen
über die Dächer.
Bis hundert zählend,
rücklings, Glieder ausgestreckt,
im Bettraum schwebend.
Schwäche nicht zeigen.
Bis zum letzten Atemzug
Hilfe ablehnen.
Der Rückwärtsläufer
läuft auf dem Hinweg vorwärts
und zurück rückwärts.
Manche seiner Freunde haben geweint, als sie ihn, diesen anderen, zerbrochenen Mann, zum ersten Mal sahen. Ich war zornig. Wie konnten sie ihm ihre Tränen antun.
[Gabriele von Arnim – Das Leben ist ein vorübergehender Zustand]
Wildes Schwanzwedeln
des Eichhörnchens bei Anblick
des Artgenossen.
Vogel im Obstbaum:
oranger Bauch, schwarzer Kopf.
Nenn mich Schwarzkehlchen.
Von Oberhöchstadt
50 km Fernsicht bis
zum Melibokus.
Ein Mann liegt rücklings
auf dem Rasen des Nachbarn.
Sonnenanbetung.
Eine Frage nur.
Das Internet oder ich?
Entscheide dich jetzt!
Zeitlupentempo
der Ponykutsche, auf der
zwei Frauen tratschen.
Aus Landschaft ragend
wie Stecknadeln auf Karte:
Schmale Kirchtürme.
Augen geblendet
von leuchtendem, satten Gelb
des blühenden Raps.
Windpark bei Naumburg
inmitten von Rapsfeldern,
Äckern und Wiesen.
Schnurgeradeaus
– Cumuli am Horizont –
zieht sich graues Band.
Kevin Shields‘ guitar
on Loveless stirs up the clay
and it sticks for good.
Stechender Geruch
auf dem Rückweg vom Frisör.
Das Spray nach dem Schnitt.
Es klingelt an Tür.
Ich gehe hin, niemand da,
stell Musik leiser.
Heute der Frisör
schneidet die Haarspitzen so,
dass es leicht kitzelt.
J’avoue une faiblesse
et l’autre s’ouvre aussi.
Une échange commence.
Klavier und Cello,
übertönt von der Stille,
wenn sie pausieren.
[Ketil Bjørnstad & David Darling – Silent Dream]
Lufttänzer seid ihr,
gut in den Händen liegend,
meine drei Freunde.
Schlohweiß, ausgezehrt
kommt Nachbar die Treppe hoch.
Covid shows its face.
Why the heck do I
continue to buy books on
Dillon, the show-off?
[Look Out Kid, Bob Dylans Lieder, unsere Geschichten]
Super geschlafen
nach Melatoninhammer
von einem mg.
Mit im Impfzentrum.
Perplex. Priorisierung
vor Pragmatismus.
Die Schwalbachwiese
übersät mit Hahnenfuß:
Ozean in gelb.
Am Tag der Arbeit
die Gänseblümchenwiese
elektrisch gemäht.