Auf dem Drahtesel
vor zweiundvierzig Jahren
zu zweit durch Deutschland
Auf dem Drahtesel
vor zweiundvierzig Jahren
zu zweit durch Deutschland
Wind, Sonne, Regen
Nach elf Stunden Autofahrt
Totale Leere
Gendarm hält uns an,
lallenden, jungen Deutschen
zu übersetzen
[Mautstelle Le Boulou an A9]
Ungeplanter Halt
an dem Bahnhof Gelnhausen
Tiere auf dem Gleis
Einen Zug verpasst,
ein andrer hat schlappgemacht,
doch es geht weiter!
Austritt statt Ausstieg
Ich trage Mitreisender
Ladekabel nach
Im Auto zu viert,
hinten pennen die beiden,
vorne reden wir.
Vom Buntspecht geweckt
Zug über ’ne Stunde spät
Frau hilft mit Koffer
Lockere Essays
über Leute und Orte,
sich selbst nicht schonend
[Paul Theroux – Figuren in der Landschaft]
Held meiner Jugend
Auf dem Trip zum nächsten Kick
Splitterfasernackt
[Unterwegs (Hörspiel) von Jack Kerouac, der gestern hundert geworden wäre]
Elfhundert km.
Gut zwei Stunden Verspätung.
Mit Bahn durch Deutschland.
Eine Tankfüllung
für elfhundertelf km
bei hundertzwanzig.
Letzte zwei Stunden
Autobahnfahrt nach Berlin:
Tiefenentspannung.
West-, Ostdurchquerung.
Gerstenkorn schiebt sich direkt
vor die Pupille.
Auf der Autobahn
DHL- und Primelaster
statt der Flixbusse.
Straßenbahn 7
braucht eine Stunde von Ost
nach West über Süd.
Trommelfellangriff:
Schmerzhaft laute Durchsagen
im Regionalzug.
Wir sitzen zu zweit
im Biergarten in Bayreuth.
Aber nicht sehr lang.
Auf der Autobahn
in Thüringen, die Felder
mit Gülle gedüngt.
In Sachsen-Anhalt.
Viel zu tun für Don Quijotte:
Riesige Windparks.
Bad, Küche und Bett
im Fertighauscontainer.
Plus Kneippfußwanne.
Der Weg egal ob
im Wald oder auf Asphalt
schnurgeradeaus
Im Wald, träumend.
Aus dem Nichts, direkt vor mir
kreuzt ein Reh den Weg.
Unter dem Balkon
warte ich den Regen ab.
Jemand ruft „Hallo!“.
Inmitten vom Wald
verfallene Gebäude:
Zwangsarbeitslager
Hundert Kuhaugen
glotzen mich an als wäre
ich ein Mensch vom Mars.
Am richtigen Ort.
Im Wald ein Sofapolster.
Zeit für ein Päuschen.
Quer über Felder
pustet mich der Wind fast um.
Es gibt kein Gebüsch.
Ich gehe im Wald.
Unter schwarzen Planen schläft
der Spargel im Feld.
Unterm Dach am Gleis.
Der Orkan peitscht den Regen
auf das Plexiglas.
In einer Nische
vor der Nikolaikirche
trinke ich Säfte.
In Regenkleidung
wirft ein Bube den Enten
Krumen hinterher.
Ein blauweißes Tuch
um einen Zweig gebunden
flattert hoch im Wind.
Er joggt, sie fährt Rad.
„Morgen“, schallt mir entgegen.
„Morgen“, entfährt mir.
Eine Schafherde.
Zig Augen schauen mich an.
Die Antwort: ein Foto.
Ich tippe Zeichen.
Die Pfütze auf der Straße.
Platsch! Mein rechter Schuh.
Ich sehe Häuser
im Angerteich, die stehen
sicher auf dem Kopf.
Am Angerteich ist
eine graubraune Katze.
Sie schmiegt sich an mich.
Am Landstraßenrand
ist der Asphalt uneben.
Hoppla! Ich falle.
Gegen den Uhrsinn
drehen sich vier Windräder.
Ein Flugzeug steigt auf.
Morgendämmerung.
Tiefe Wolken ziehen auf.
Die Welt gehört mir.
Der Wind rauscht im Ohr.
Die Grashalme biegen sich.
Das Moos wächst am Baum.
Der Ort befindet sich im äußersten Süden Frankreichs, 30 km südlich von Perpignan, ca. 5 km Luftlinie nach Spanien. Es ist das Belvedere mit dem Schlossturm von Laroque des Albères, im Zentrum des kleinen Städtchens auf einem Hügel gelegen. Wenn man in Laroque ist, kann man von Norden oder Süden hinauf gehen. Ich komme lieber aus dem Norden weil der Weg diskreter ist und nicht direkt an zig Häusern vorbei verläuft. Man geht gegen den Uhrzeigersinn um den Schlossberg – von dem Schloss steht übrigens nur noch der renovierte Turm – herum bergauf und dann zweimal einige Stufen hinauf und landet auf dem höchsten Punkt der Innenstadt. In der Mitte steht eine Bank, auf der man es sich bequem machen kann, wenn sie noch nicht besetzt ist. Man hat von dort eine phantastische Aussicht in alle vier Himmelsrichtungen.
Nach vorne, also im Norden sieht man die fruchtbare Ebene des Roussillon mit den Tälern des Tech und Têt, in der u. a. Kirschen (Céret) aber vor allem Wein angebaut wird. Neben Trauben für kräftige, blutrote Rotweine gedeiht hier die vollmundige Muscatrebe, aus der süße, schnell zu Kopf steigende Apéritifweine gekeltert werden. In etwa in der Mitte zwischen hier und Perpignan kann man bei guter Sicht die Kathedrale von Elne sehen, mit der – wie auch mit den Wachtürmen der Albères (s.u.) – über Signale kommuniziert wurde. Im Hintergrund baut sich in der Ferne ein Hochplateau auf, es sind die Corbières.
Nach Osten hin kann man die Küste um Argelès und das Mittelmeer – in etwa 10 km Luftlinie – erkennen.
Im Westen sieht man die Pyrenäen, die zum Greifen nahe scheinen. Sie gipfeln in dem rund 50 km entfernten momentan schneebedeckten Pic Canigou, der majestätisch über der Ebene thront. Dieser Berg scheint unerreichbar zu sein. Wir sind auf dem hiesigen Jakobsweg vor ein paar Jahren nach Saillagouse in den Zentralpyrenäen (auch ein verzauberter Ort) gegangen und sind dem Berg gefühlt nicht wirklich näher gekommen, obwohl wir die Luftlinie wohl auf unter 10 km reduziert haben. Im Vordergrund befindet sich der Chemin de la Florentine (ebenfalls magisch), ein schmaler betonierter Fußweg, der durch private Obstgärten unterhalb der Stadtmauer mäandert.
Wenn man sich nun um 180 Grad dreht, sieht man hinter dem Rundturm im Süden die bewaldeten Albères, das ist der Ausläufer der Pyrenäen ins Mittelmeer, mit ihrem höchsten Berg, dem Puig Neulòs, der die Grenze zu Spanien markiert und auf dem eine TV-Sendestation steht.
Es gibt auf dem Belvedere übrigens zwei Panoramatafeln – sowohl nach Norden wie nach Süden – auf denen alle sichtbaren Orte detailliert aufgezeichnet sind. Auf dem Turm hinter der Bank ist oben eine unbewegliche katalanische Fahne aus hartem Material befestigt, die nach Osten zeigt, der vorherrschende Wind ist hier der kalte Tramontane, der aus den Pyrenäen herunterweht.
Was mir auch an diesem Platz gefällt ist, dass man sich dort im Grunde den ganzen Tag aufhalten könnte, ohne sich zu langweilen. Da es ein schöner Ort ist, der auch bekannt ist, kommen hier im Laufe des Tages eine ganze Menge Leute hoch, die zum einen fast alle von dem genius loci positiv beeinflusst sind und gute Vibrationen aussenden. Zum andern unterhalten sie sich – natürlich meist auf französisch – und man kann einige interessante Gesprächsfetzen aufschnappen und etwas über die Gegend lernen.
Morgens haben wir dort auch schon eine Yogaadeptin mit ihrer Matte angetroffen, die von der besinnlichen Stimmung angefixt war. Was wir noch nicht gemacht haben, was ich aber auf jeden Fall demnächst vorhabe, ist einerseits frühmorgens, wenn die Sonne über dem Mittelmeer aufgeht hier zu sein und andererseits abends in der Dämmerung im Sommer, wenn die Sonne hoffentlich hinter den Pyrenäen untergehen sollte.
Danke, Stefan, dass Du mich mal wieder auf einen Lieblingsplatz aufmerksam gemacht hast.
I spent more or less the whole month of July 1979 in the United States very close to New England. It was my first encounter with US American culture and people and it made a big impression on me. The family I lived with had a wooden summer house on the Truesdale Lake in South Salem, New York. The next town was Ridgefield, Connecticut which was maybe 5 miles away and we went there occasionally to have a sundae, an ice-cream with a delicious, very rich chocolate sauce. The family had three sons, one older than me, one younger than me and one my age. Robert already had a driving license and he had a Bug. Nobody said Beetle, of course. Sometimes he drove the family car, a huge American road cruiser, no clue what brand it was. We also went to Bridgeport, Connecticut (and probably Stamford) where there was a university. Anyways this band called the Stepkids is from Bridgeport. The song which they perform live in the video is by far the best on their first album which was released a couple of months ago and which I purchased today. Call it psychedelic funk in the 2010s. The extremely groovy track could have been recorded in the early seventies, I still cannot help thinking that it is a cover but I haven’t found the original yet. It definitely sounds like a an old classic, especially the killer bassline after about half a minute which immediately hooks the listener without ever releasing him again.
P.S. Now I am almost 100% sure that there is a very similar tune by Lansing-Dreiden, another very derivative, eclectic band originally from Miami but now based in New York. I am too lazy now to check the iPod and nail it though.
Bin letzte Woche mit W. sechs Tage auf dem Rheinsteig gewandert, von Assmannshausen nach Kamp-Bornhofen. In Kaub haben wir zwei Nächte verbracht. Am ersten Abend kamen wir etwas zu spät, um mit dem Schiffchen zur auf einer Insel im Rhein gelegenen Zollburg Pfalz(grafenstein) überzusetzen. Der Kapitän, der bestimmt zehnmal täglich rüberschippert, meinte auf die Frage von W., was es auf der kleinen Burg zu sehen gäbe, er wisse es nicht, er wäre noch nie da gewesen. Aber er hätte gelegentlich die Leute, die er mitnähme auf ihrer Rückfahrt gefragt wie es denn gewesen wäre. Die hätten zwei Dinge gesagt. Zum einen wäre die Burg sehr schön, zum andern könnte man all das, was man dort sähe nicht in einem Satz beschreiben. Genau so verhielt es sich auch mit unserer Rheinsteigwanderung. Natürlich sind wir am zweiten Nachmittag zur Pfalz übergesetzt. Wobei wir wirklich auf die Minute pünktlich für die letzte Überfahrt waren.
It went bang – I said rap up.
Well I’m aware that the guy must do his work
But the piledriver man drove me berserk.
It’s strange but I am having all these flashbacks in the last couple of months. Mostly totally unimportant memories which suddenly come and go. Do I have an example? Yes, for instance the first time I drank alcohol. I must have been around 13 and there were all these blokes sitting at a long table at a friend’s house. We were maybe eight or nine altogether and IIRC everyone had two glasses of beer. I remember that I was disappointed as I hardly felt anything except a slight relaxation but nothing mind-bending. Why do I write this? Because if I had to choose one year, I would go for 1982. Not because of Captain Sensible’s one hit wonder, I heard it first a couple of years later. No, it was the end of school and I decided to make a cut. It was the best decision of my life. What an amazing Greek summer. Later on in November or something I came back to Germany. In retrospect it probably was the right thing to do but at the time I was in doubt. Now I can still dance to this song and it brings back myriads of memories. What more can you ask from pop music?
(The list of all 341 selections since 1st February 2010 is here.)
Die Deutschen ähneln Elefanten. Auf den ersten Blick wirken sie grob und wild, doch sobald man sie gestreichelt hat und ihnen schmeichelt, werden sie sanftmütig. Dann braucht man nur noch die Hand auf ihren Rüssel zu legen, und sie lassen einen willig auf ihren Rücken klettern.
[Voyage en Allemagne, Montesquieu, laut der Zeit noch nicht vollständig publiziert]
Irgendwie haut mich die simple, coole Melodielinie dieses Instrumentals völlig um; ich würde sagen, es hat couilles. Gainsbourg war ja nicht nur Chansonnier sondern auch wie mir gerade erst klar geworden ist, Komponist von Filmmusiken. Hier werden immerhin 72 seiner Filmmusikstücke vereinigt, es wäre vielleicht mal an der Zeit, diese Seite seines Schaffens näher zu beleuchten, aber nicht heute. Ach eins noch, champêtre heißt ländlich und auf dem Land gedeiht die Pflanze, die Serge mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei der Komposition unterstützt hat, am Besten.
Meine Gedanken kreisen allerdings immer noch um ein seltsames Zusammentreffen mit zwei mittelalten (in der 2. Hälfte der Vierziger, wüde ich sagen) Frauen im ICE nach Berlin gestern. Sie hatten ein Wochenendseminar in Karlsruhe besucht und waren jetzt auf dem Weg zurück nach Hildesheim. Als ich mich auf meinen Tischplatz im Großraumwagen begeben wollte, sprach mich sofort eine der beiden an und sagte, dass sie schon auf die Person, die sich auf den vierten Platz am Tisch setzen würde – der dritte war von einem anderen Mann besetzt, den sie auch schon angequatscht hatten – gewartet hätten und gewettet hätten, ob es ein Mann oder eine Frau sein würde. Nach einer Weile verschwanden sie Gottseidank mit dem anderen Mann für ein Bierchen ins Bistro und ich hatte meine Ruhe bis 20 Minuten vor Hildesheim. In den 20 Minuten gelang es den beiden allerdings mich mit ihren inquisitorischen Fragen zu enervieren, was ich versucht habe, mir nicht anmerken zu lassen, ob mit Erfolg sei dahingestellt. Jedenfalls wollten sie zum Schluss unbedingt wissen, was ich beruflich mache. Jetzt im Nachhinein kommt es mir so vor als hätten sie in ihrem Seminar, in dem es um soziale und psychologische Dinge gegangen sein muss, die Aufgabe aufgetragen bekommen, jeden den sie auf dem Weg zurück treffen, nach seiner beruflichen Tätigkeit zu fragen. Jedenfalls habe ich ihnen dann gesagt, dass es etwas mit Zahlen zu tun hat und sie waren offensichtlich enttäuscht ob meiner profanen Antwort und versuchten, mir meinen Job schlechtzumachen. Etwas, das ich aber sowas von dringend gebrauchen kann im Moment und überhaupt. Die eine sagte, ihr hätte ihr Beamtenjob auch nicht gefallen und sie wäre krank geworden und hätte jetzt eine neue Stelle, in der sie ihre soziale Kompetenz besser einsetzen könne (oder so ähnlich). Hinterher sagte mir der Mann, der auch noch am Tisch war und mit den beiden im Bistro gewesen war, dass sie ihn natürlich auch nach seinem Job gefragt hätten und ihn halbwegs korrekt eingeschätzt hätten, mich jedoch für jemanden von der schreibenden Zunft gehalten hätten. Der sex appeal von Schriftstellern auf einen gewissen Frauentypus, das wäre bestimmt auch mal eine lohnenswerte soziopsychologische Untersuchung.
(Die Liste aller seit dem 1. Februar ausgewählten 249 Stücke ist hier.)
Das ist jetzt schon der dritte Tanz – vom Tempo her zwischen der gemächlichen Sarabande und der flinken Gigue – aus dieser herrlichen Lautensuite von Johann Sebastian Bach in der luziden Interpretation des Montevideoer Gitarristen Cáceres. In Der vollkommene Capellmeister (1739) schreibt Mattheson über die Courante (von mir aus dem Englischen zurückübersetzt):
Die Bewegung einer Courante ist hauptsächlich durch die Leidenschaft oder die Stimmung einer süßen Erwartung gekennzeichnet. Denn es ist etwas Inniges, etwas Sehnendes und auch Erfreuliches in der Melodie: Eindeutig Musik, auf die Hoffnungen aufbauen.
Cut. Auf der ersten Etappe auf dem Jesus Trail von Nazareth nach Cana war der Weg- und Straßenrand voller Müll. Wir sprachen später noch mit einem der amerikanischen Voluntaries in unserer Nazarether Herberge darüber und er sagte uns, dass sie vor kurzem jede Menge Müll entfernt hätten und sogar der israelische Tourismusminister da gewesen war und versprochen hatte, sich hier einzusetzen. Das Ergebnis war ernüchternd, insbesondere der Ort Mashhad kurz vor Cana ist eine einzige stinkende Müllhalde. Ich werde diese im Süden sehr verbreitete Mentalität, dass die Natur ein Feind ist und daher vermüllt werden darf nie verstehen. Was auch interessant auf dem Weg war: Den ersten israelischen Juden haben wir erst am Nachmittag des dritten Tages getroffen. 25% der Bevölkerung in den nichtbesetzten Gebieten in Israel sind Araber. Mit den besetzten Gebieten wären es noch wesentlich mehr. Kein Wunder, dass Israel denen keinen Staatsbürgerstatus geben will. Die Araber, die das Glück haben auf israelischem Territorium zu wohnen, sind nicht nur voll stimmberechtigte Bürger, sie haben sogar noch wie die Orthodoxen keine Militärpflicht. Ich glaube, die fühlen sich in Israel recht wohl, da der Lebensstandard höher, das Land wegen guter Bewässerungstechnik fruchtbarer und die Infrastruktur besser ist als in den arabischen Anrainerländern.
(Die Liste aller seit dem 1. Februar ausgewählten 230 Stücke ist hier.)
Dazzle Magic beschreibt die Musik des amerikanischen Künstlerkollektivs Lansing-Dreiden, dessen Mitglieder bis heute namentlich unbekannt sind, sehr gut. Es bedeutet nämlich eine Kombination aus Blendwerk und Zauber und was sie da in ihren diversen Alben abgefeuert haben in den letzten Jahren war zwar nie besonders neu, aber es klang mindestens genauso schillernd wie das Alte, ich denke da an diverse Musiken aus den Siebzigern und zwar zuallererst an Glam Rock, von dem sie sich offensichtlich haben inspirieren lassen. Bei dem Titel muss ich gerade auch an den auf dem Wasser wandelnden Jesus denken. Am Sonntag schwebte ich noch in Ein Gedi im Toten Meer bei weit über 30 Grad. In senkrechter Position guckte der Oberkörper in etwa bis zur Brust raus. Aus der Ferne hätte es so aussehen können als wäre ich durch das Wasser gelaufen. Schwenk. Ich habe ja bis heute nicht verstanden, warum die Siesta von kaum einem Unternehmen für seine Mitarbeiter angeboten wird. Noch besser wäre allerdings der Nachmittagsschlaf auf dem Rücken in einer Salzlösung. Etwas entspannenderes kann ich mir nicht vorstellen.
(Die Liste aller seit dem 1. Februar ausgewählten 229 Stücke ist hier.)
Und wenn die Wirklichkeit dich überholt,
hast du keine Freunde, nicht mal Alkohol,
du stehst in der Fremde, deine Welt stürzt ein,
das ist das Ende, du bleibst allein.
So schwer ist mir die Wahl noch nie gefallen, die Anzahl der exquisiten Musikstücke mit 2 3/4 Minuten Länge auf meinem iPod ist Legion. Aurora Borealis von den Meat Puppets z.B., eines der luzidesten Instrumentals überhaupt. Oder das erfrischende Gilles von dem Bretonen Miossec, oder das intime Spät von Tom Liwa. Oder Humor Me, einer der melodischsten Songs von Pere Ubu. Oder Southwood Plantation Road von der eine Beziehungskatastrophe ausmalenden Tallahassee der Mountain Goats. Oder wie Hille Perl was von Marais auf ihrer Kniegeige spielt. Oder Unhappy Birthday von wem wohl? Oder. Oder. Oder.
Ich überlege gerade, was ich 1980 so gemacht habe, wenn ich mich recht erinnere, ging das Jahr los mit unserem (David aus England plus Freund? plus mein Vater plus ich) 50 Kilometer-Langlaufmarathon von Kaprun nach Mittersill und zurück bei -15 Grad und saukaltem Gegenwind. Windchilltemperatur garantiert -25. Die erste Stunde waren meine Hände eiskalt gefroren obwohl sie in dicken Lederfäustlingen versteckt waren. Aber irgendwann hat sich die Körperbewegungswärme gegen die Außenkälte dann durchgesetzt, in der Gruppe wollte und konnte ich mich nicht blamieren, und meine Hände sind aufgetaut. Im Sommer war ich dann, glaube ich wieder mit David und zweien seiner Freunde im Schwarzwald und wir sind von einer Jugendherberge zur anderen gezogen. Freiburg, Titisee, Schluchsee, Ulm, Memmingen etc. Auf der ersten Etappe über den Feldberg hat es den ganzen Tag geregnet und meine Jeans war so nass, dass sie bestimmt 2-3 Kilo gewogen hat und erst nach Ewigkeiten wieder getrocknet ist. Das war die Zeit als es in Danzig mit Walesa und der Solidarnosc losging. Lustigerweise hatten wir auf unserer diesjährigen Jakobswegteilsteckenwanderung auch einen Tag mit Dauerregen. Von Varaire nach Cahors. Mit 35 km eine der längsten Etappen. Wir sind einfach durchgegangen durch den Wald mit zwei Pausen in Scheunen, wo wir uns unterstellen konnten, von 8 Uhr bis 14 Uhr. Ansonsten hätten wir uns erkältet. Nach 25 km war Schluss mit dem Regen, die Funktionsklamotten sind ratzfatz getrocknet und wir sind die letzten 2 Stunden in der Sonne nach Cahors. Die Aussicht von oben hinunter auf den Ort, der vom Lot wie von einem U umflossen wird, allein war es wert. Der Abstieg war allerdings Gift für meine Knie. Wieso schreib ich das alles? Weil ich auch mal was erzählen will.
Jetzt habe ich nichts über das Lied geschrieben. Das macht glaube ich nichts, da es für sich spricht. Einfach laut aufdrehen und die Zeitmaschine transportiert euch dreißig Jahre zurück. Und mithilfe der Coda gelingt dann wieder der Sprung zurück ins heute. Es klappt, glaubts mir.
(Die Liste aller seit dem 1. Februar ausgewählten 170 Songs ist hier.)
In Anlehnung an Mek Wito eine geraffte Übersicht meiner ganz persönlichen vier geographischen Extrempunkte.
Norden:
Bollnäs, Schweden (61° 21′ N, 16° 24′ O)
Westen:
Ocean Beach, San Francisco, CA, USA (37° 45′ 34″ N, 122° 30′ 39″ W)
Osten:
Nevşehir, Kappadokien, Türkei (38° 37′ 35″ N, 34° 42′ 50″ O)
Süden:
La Restinga, El Hierro, Kanaren, Spanien (27° 38′ 27″ N, 17° 58′ 48″ W)
Bevor es hier mit dem normalen Programm weitergeht, eine der beiden musikalischen Entdeckungen unseres diesjährigen Jakobswegteils. Das bekannteste Pilgerlied, gezupft und gesungen in der Herberge von Carrión de los Condes. Wir haben es in der Abtei von Conques vor dem Abendessen gesungen. Ultreïa heißt so viel wie „immer weiter“ (gehen) und „immer höher“ (im geistig/seelischen Sinne kommen). Das Wort rief uns auch ein illuminierter Rückkehrer aus Santiago zu, der uns auf der alten Eisenbahntrasse kurz vor Éauze morgens entgegenkam. Er sah aus wie ein Indianer mit seinem Federschmuck am Pilgerstab, den seltsam flattrigen, orangenen Kleiderfetzen am Leib, den Sandalen und dem auf den Rücken geschnallten aus Weide geflochtenen Korb mit seinem restlichen Gepäck (hauptsächlich dreckige Wäsche wie mir schien).
Hier noch der Text des Liedes:
Tous les matins nous prenons le chemin,
Tous les matins nous allons plus loin.
Jour après jour, St Jacques nous appelle,
C’est la voix de Compostelle.
Ultreïa ! Ultreïa ! E sus eia Deus adjuva nos !
Chemin de terre et chemin de Foi,
Voie millénaire de l’Europe,
La voie lactée de Charlemagne,
C’est le chemin de tous mes jacquets.
Ultreïa ! Ultreïa ! E sus eia Deus adjuva nos !
Et tout là-bas au bout du continent,
Messire Jacques nous attend,
Depuis toujours son sourire fixe,
Le soleil qui meurt au Finistère.
(Paroles et musique Jean-Claude Benazet)
Eine Slideshow (Artikel dazu) zur Einstimmung auf unsere Jakobswegfortsetzung im Juli. Wir wollen 580 Kilometer auf der Via Podiensis von Le Puy nach Aire sur l’Adour gehen, wo wir vor drei Jahren (etwas runterscrollen) gen Santiago aufgebrochen waren.
Auf den letzten hundert Kilometern hinter Sarria waren so viele Leute auf dem Camino, dass man sich wie ein Massentourist vorkam. Begrüßungen wurden nicht mehr erwidert, Kontaktaufnahme fand nicht mehr statt. Man versuchte, sich soweit wie möglich zu ignorieren. Im wahrsten Sinne des Wortes, aus dem Weg zu gehen. Der Mensch braucht halt seinen Freiraum, um andere Menschen zu schätzen. Mit anderen Worten, wir haben kaum noch mit Leuten gesprochen, die wir nicht schon vorher kannten. Und das waren schon relativ wenige.
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Wieder einen verrückten Frankokanadier kennengelernt. Er war 64, gerade im Ruhestand Anfang Juni in Orléans losgewandert, mit uns am 22. Juli in Santiago eingelaufen. Mit einem unglaublich starken kanadisch-französischen Akzent. Ich kam mir immer vor als wäre ich mit der Zeitmaschine ins 17./18. Jahrhundert versetzt, wenn er sprach. In Québec benutzen sie noch viele Worte von damals und sprechen sie auch so aus wie vor 300 Jahren. Zum Teil so wie man spricht, also das ai in „affaire“ wie ei und nicht wie ä. Ich liebe diesen schrägen Akzent auch wenn ich oft nur die Hälfte verstehe.
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Nach einem längeren Anstieg verspürt man plötzlich ein laues Lüftchen. Der Gipfel ist fast erklommen. Der Wind begrüßt den Gipfelstürmer schon mal und trocknet die schweißtriefenden Klamotten. Was für eine Wohltat. Allein wegen dieser kurzen befreienden Momente hat sich der Weg gelohnt.
Vorgestern morgen um 8 Uhr im Bus vom Plaza de Galicia, Santiago de Compostela auf einer Ausfallstraße nach Osten zum Flughafen. Hinter uns eine deutsche Familie: Vater (etwa in meinem Alter), Mutter und drei Kinder. Zwei Söhne ca. 14 und 16, eine Tochter um die 11. Aus Rheinland-Pfalz. Zwischen dem jüngeren Sohn und dem Vater entspinnt sich ein Dialog.
S: Ich frag mich, ob wir da gerade über den Tennisball gefahren sind, der vor uns auf die Straße gerollt ist. Das war ganz knapp. Ich glaube ja.
V: Dem Bus macht so ein Tennisball nichts.
S: Aber dem Tennisball!
V: Der Trend geht zum Zweittennisball. Die Spieler haben ja immer mehrere Bälle in der Tasche, so dass sie immer einen Ersatzball haben, wenn der erste ins Aus gegangen ist. So ein Tennisball ist bis zu 160 Stundenkilometer schnell. Der geht schnell mal ins Aus.
S: Und beim Squash? Wie schnell ist da der Ball?
V: Das weiß ich nicht, aber beim Squash sind die Wege ja viel kürzer, da muss der Ball nicht so schnell sein.
Das ging dann noch ewig weiter über andere Themen, z.B. die Pilgerbrüder, die wir am Straßenrand wandern sahen, die angeblich nach Leon und noch irgendwo anders hin „per Anhalter“ fahren sollten (hab nicht so genau hingesehen, eventuell hatten die Schilder), der Vater wusste über so ziemlich alles Bescheid und war dadurch auch etwas besserwisserisch, ich als außenstehender Lauscher empfand das aber nicht als störend. Ich hab ihn und seine so heil erscheinende höchstwahrscheinlich recht katholische Familie irgendwo bewundert. Noch physisch in Santiago wurde ich so geistig bereits in den Hunsrück teleportiert.
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Ich werde danach gefragt, ob ich nun die Erleuchtung gefunden habe. Hab ich nicht. Jedenfalls nicht im landläufigen, platten, endgültigen Sinne. Nur so ein paar winzigkleine Einsichten. Noch kleiner als unsere kleinen Schritte von im Schnitt 85 Zentimeter, die in ihrer millionenfachen Sequenz ziemlich weit nämlich gut 1000 km von Aire sur l’Adour nach Muxía geführt haben. Auch wenn ich an ein Ziel gekommen bin, zuerst in die Kathedrale von Santiago de Compostela, wo mir das qualmende 50 Kilo schwere Botafumeiro fast gegen die Stirn geschwungen wäre, dann an den Atlantik am Cabo Fisterra, wo es per pedes wirklich nicht mehr weiter geht. Wenn ein Weg zu Ende ist, dann beginnt ein neuer. Ans Ziel gelangt man nie. Die wichtigste und folgenreichste Erkenntnis vielleicht: Der Camino ist jetzt in mir. Ich krieg ihn aus meinem System nicht mehr raus. Nicht dass ich das wollte. I have been hooked. So wie die mittelalte, gläubige, deutsche Pilgerin, die wir mit ihrem Mann letztes Jahr vor Pamplona Burgos trafen über ihn sagte: „Der ist für jeden anderen Urlaub verdorben, der kann nur noch pilgern. Jeder andere Urlaub wäre viel zu ereignislos und langweilig für ihn.“ Wobei ich mir noch nicht sicher bin, ob es nächstes Mal unbedingt ein anderer der vielen Jakobswege sein muss oder es nicht vielleicht zum Beispiel auch der Rheinsteig von Bonn nach Wiesbaden sein könnte. Und noch was scheint sich immer mehr festzusetzen in mir. Wir gehen immer noch viel zu schnell. Wir sollten noch viel langsamer gehen, dass wir noch mehr fühlen, sehen, riechen und hören von der Natur und Kultur um uns herum. Man kommt so leicht in einen süchtig machenden Trott, der einen zwar geographisch weiterbringt aber nicht unbedingt innerlich. In dem Zusammenhang kaum noch erstaunlich, dass fast alle auf dem Camino noch hablbwegs normal gehen weil sie den Schmerz in den Füßen und Beinen aufgrund der im Hirn ausgeschütteten Neurotranmitter nicht mehr spüren, ihn quasi totgetreten haben, abends jedoch auf den Straßen in den Etappenorten sofort aufgrund ihres Ganges erkennbar sind weil fast alle lahmen und hinken. Kurze Wege gehen nicht mehr. Die Füße sind zum Dieselmotor geworden. Sie wollen laufen und laufen und laufen. In dem Zusammenhang natürlich die Theorie der unnötigen Pause. Pausen sollte man nicht machen, denn danach dauert es schmerzlich lange bis man seinen Tritt wieder gefunden hat. Stimmt nicht ganz aber die Länge der Pause sollte man sich schon überlegen. Das ist so wie mit der Siesta: Über eine halbe Stunde macht einen anschließend nur noch fertiger.
in diesem plattenladen in new york, in greenwich village, ganz in der nähe von the strand, dem riesigen buchladen, wo sie mich wegen meines rucksackes, den ich nicht durchchecken lassen wollte, nicht reinlassen wollten, da lief eine schallplatte, die mich total umgehauen hat, sie war vom love unlimited orchestra, von barry white, dem alten schwerenöter aus den siebzigern, in denen ich aufwuchs, um genau zu sein aus dem jahr 1974, und das beste war, auf der platte sang keiner weder barry white mit seinem ultrabass noch die mädels vom orchestra, die platte war rein instrumental. und ich habe mich unsterblich verliebt in sie. barry white ohne die stimme, das hat was. ich hör die scheibe gerade auf meinem lausigen halbautomatischen plattenspieler von vor 20 jahren. hört sich scheiße an, so eindimensional blechern, ohne bässe, kann auch an den englischen boxen liegen, vielleicht hätt ich ja statt der platte die anlage in dem laden in new york kaufen sollen.
[muss gerade ganz fürchterlich über den namen lachen. white? schwärzer als barry white, geht das überhaupt?]
heute morgen vorm joggen hatte ich einen puls von 33. wenn das so weitergeht, dann erwartet mich in elf tagen das nirvana. ansonsten will ich unbedingt was über new york schreiben bevor ich wieder alles vergessen habe, eine woche im big apple geht nicht spurlos an einem vorbei. you can call it liebe auf den zweiten blick. 1979 rannte ich im heißen juli durch greenwich village – wo eigentlich nix zu sehen war – und war glaube ich im natural science museum, ein tag, der kaum hängen geblieben ist. nur an die knapp einstündige fahrt vom see in connecticut mit robert, der in meinem alter war, erinner ich mich noch ganz gut. er fuhr glaube ich den bug – beetle sagte damals niemand in den usa – nicht den straßenkreuzer, im radio viele worte und werbung, der morgen hatte noch diese erfrischende kühle, die ihm im sommer noch einen zusätzlichen vorteil gegenüber den anderen tageszeiten beschert. cut. vorhin mal wieder „on the beach“ gehört – da gibt es einen ilm thread drüber was das beste lied auf der platte ist – und die story über die honey slides gehört. also das titellied und „motion pictures“ sind so ziemlich die besten lieder, die gras und honig so hervorgebracht haben. lässiger geht nicht mehr. und das schönste ist, diese backmischung nimmt man oral ein, lungenzüge braucht sowieso kein mensch. wieso ich so derartig over the top bin these days, ist mir auch schleierhaft. weil die zwei monate abstinenz vorbei sind? weil ich immer noch den kick vom fliegen habe? weil der jetlag noch wirkt und mich aufputscht? weil ich heute zweimal sport getrieben habe? weil ich jetzt wieder morgens meinen liter tee trinken kann? wegen der nachmittag-kaffees im büro? oder sind es die altoids? no clue whatsoever. schon viertel vor eins, jetzt aber ab in die heia.
Heute morgen war Frühling. Es war schon früh hell, die Sonne konnte ungehindert auf Niederhöchstadt hinunterscheinen heute morgen. Von den Temperaturen her war es immer noch kühl, so um die fünf Grad, aber das sind nur noch Rückzugsgefechte des Winters. Er hat eigentlich keine Chance mehr, es ist sozusagen seine Ardennenoffensive. Was ein Bullshit, egal. Jedenfalls wurde mir heute morgen klar, was das Problem an unserer Jakobswegbegehung ist. Für diejenigen, die dieses Projekt nicht verfolgt haben: Wir wanderten im Sommer 2007 in Aire sur l’Adour los und kamen in zwei Wochen bis Logroño, der Rioja-Hauptstadt. Letztes Jahr gingen wir von dort in drei Wochen u.a. durch die Meseta bis nach Villafranca del Bierzo. Von dort haben wir noch knapp zehn Tage nach Santiago und dann noch ein paar Tage bis nach Fisterra zum Atlantik. Ein großes Rätsel für mich war, dass die Etappe letztes Jahr viel weniger eindrucksvoll als unsere ersten Schritte 2007 gewesen ist. Und es schwante mir schon vorher, dass es mit dem unvermeidlich näher kommenden Ziel zu tun haben könnte. Ich habe jetzt eine neue Idee. Anstatt in Villafranca weiterzumachen und über die galizischen Berge zu ziehen, könnten wir doch ganz von vorne anfangen. In Frankfurt. Das könnte dann so aussehen:
Summa summarum 83 Tage mit den zwei Wochen Villafranca bis Atlantik noch 97 Tage. Wenn man davon ausgeht, dass wir im Schnitt maximal 2 1/2 Wochen Urlaub pro Jahr für diesen Spaß übrig haben, dann reicht das auf jeden Fall bis 2014. I am stretching it, I know.
Rast am Tagoror
Zwei große Vögel kreisen
Krächzende Krähen
Nach dem steilen Teil
Nur noch ein sanfter Abstieg
Doch ihm reicht es jetzt
***
Unten Sonnenschein
Beim Aufstieg kein Tröpfchen
Oben ist es nass
Der erste Radler:
Ein gebräunter Norweger
ist vor uns am Ziel
Ein junges Pärchen
kommt den Barranco runter
dank Geocaching
Der dürre Schimmel
steht eingepfercht im Schatten
auf der Meseta
Sie holen mich ein
Die Männer im Hammelfell
Au, schwarze Backe
(22.2.)
Errötet sagt sie:
„So eine schöne Natur
Müssen Sie sehen!“
Am Fuß des Weges
Die Bäckersfrau mit dem Brot
ein Himmelsgeschenk
***
Wiedergetroffen
Die spanischen Wanderer
Jetzt steigen sie ab
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Das Taxi wartet
oben auf einen Wandrer
Es ist seine Frau
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Weicher Waldboden
Der Abstieg ein Fußbalsam
Nervend: Die Falter
Der Himmel reißt auf
Rechts taucht La Gomera auf
Links liegt La Palma
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Geschminkte Kinder
singen, tröten und trommeln.
Carnaval. Tschüss, Fleisch.
Der Hirte schnalzt
Die großeutrige Ziege
springt aus der Linse
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Von uns aufgeschreckt
Ein Paar Felsenhühner
Sie flattern davon
Ein Gekreisch hebt an
Ich steige auf die Mauer
Kein Vogel zu sehn
(15.2.)
Sieh da die Welle
den weißen Kamm geschwollen
überschlägt sie sich
Die Passatwolke
vor der Steilwand löst sich auf
Die Aussicht ist tief
(17.2.)
I will be on Hierro for the next two weeks. Updates are possible but not very probable. If you don’t know El Hierro, it is the smallest and most Western Canarian island. The highlands are very green and often foggy like in Scotland, in the South the sun is burning hard, it is volcanic and rather dry. No other island I know has such a lot of climatic variation on such a small area. A dream island.