Archive for Januar 2010

if the ducks were still there we could ask them about where he was now

Januar 29, 2010

I live in New York, and I was thinking about the lagoon in Central Park, down near Central Park South. I was wondering if it would be frozen over when I got home, and if it was, where did the ducks go? I was wondering where the ducks went when the lagoon got all icy and frozen over. I wondered if some guy came in a truck and took them away to a zoo or something. Or if they just flew away.

[Holden Caulfield in Chapter 1 of The Catcher in the Rye]

the graffiti with dicks on the wall

Januar 15, 2010


Vic Chesnutt – Everything I Say (live 21/11/2009, via ILM)

Was

Januar 14, 2010

ist das eigentlich für ein Mist mit der neuen Firefox-Version? Ich hatte bis jetzt 3.0.17, jetzt lautet die Versionsnummer 3.5.7 irgendwas. Hä? Und derdie Googletoolbar geht gar nicht mehr und es gibt angeblich keine funktionsfähige neue Version. Ich hasse Updates.

P.S. Hat sich erledigt, statt über den Add-On-Manager direkt von der Toolbaradresse neu runterladen und es klappt.

P.P.S. 18.1.10 Ein neues Problem, kriege beim Versuch, Sites in meinem Google Account zu bookmarken jetzt folgende (falsche) Fehlermeldung:

Es konnte keine Verbindung zum Google-Lesezeichen-Service hergestellt werden. Ihr Browser ist offline…

Außerdem sind Googlesuchen, wenn ich gleichzeitig in mein Account eingeloggt bin, unendlich lahm. So ca. 30 Sekunden bis eine Minute pro Suche. Sehr nervig, wenn ich Zeit habe, probier ich mal die De- und Neuinstallation des Toolbar Add-Ons wie hier angesprochen. Bis dahin werde ich mich wohl vorerst mal von meinem Big Brother Google(-Account) verabschieden.

Vom Gehen

Januar 14, 2010

Heute mittag beim Gang zum Bockenheimer Markt plötzlich dieses Gefühl ganz im Gehen aufzugehen. Die Erfahrung der Schritte als musikalischer Rhythmus, als Beat. Die Regelmäßigkeit und Rundheit der Bewegung. Die Leichtigkeit, das Schweben der Beine in der Luft und das anschließende Aufsetzen der Füße auf den Boden, die Erdung. Dann das Treffen von Leuten, das aus dem Weg gehen, wer geht zuerst zur Seite? Da noch recht viel Schnee lag, waren die Gehwege nicht vollständig geräumt so dass oft nur Platz für eine Person war. Die größere Rücksichtnahme insbesondere der Autofahrer auf die Fußgänger. Sie halten an Zebrastreifen, an denen sie sonst nie halten wüden. Städte kann man nur erfahren im Gehen. Und die Landschaften zwischen den Städten natürlich auch nur. Man ist nur dort gewesen, wo man auch gegangen ist. Reisen mit anderen Hilfsmitteln sind im Grunde Täuschungen, man meint von A nach B geflogen zu sein, aber im Grunde ist man in A geblieben und nie in B angekommen. Man kann gar nicht in B ankommen weil der Geist in der kurzen Zeit gerade mal in die Trabantenstädte von A vordringt.

Liebes Blog,

Januar 13, 2010

ich möchte Dir etwas sagen, das ich noch keinem gesagt habe. Ein großes Geheimnis. Meinst Du, Du kannst es für Dich behalten? Wenn nicht Du, wer sonst? Du redest nicht mit anderen, ich weiß es, Du bist verschwiegen wie ein Grab. Was hättest Du schon davon, auch nur einer Menschenseele von meinem intimen Bekenntnis zu erzählen? Absolut gar nichts. Und wenn ich sie in Dich hineinschreibe, meine Beichte, dann sinkt sie hinab auf den Grund des Netzes und niemand wird sie je von dort wieder hervorholen können. Weißt Du was, liebes Blog? Ich hab es mir nochmal überlegt. Ich sage Dir jetzt doch nicht mein Geheimnis. Da könnte ich es ja genauso gut für mich behalten. Geheimnisse sagt man Menschen, die sie weitererzählen können. Ohne diesen Kick macht es keinen Spaß. Den nennt man übrigens Vertrauen.

Rohmer und Thome

Januar 12, 2010

Bezüglich Rohmer ist mir heute noch einmal aufgefallen wie sehr ich seine Fiilme doch gegenüber denen von Thome bevorzuge. In Rohmerfilmen wird die Konversation gepflegt, da wird philosophiert und drumherum geredet, die Handlung ist nicht so wichtig. Die Filmszenen sind dann auch oft so natürlich, nicht so spröde und ungelenk inszeniert wie bei Thome. Bei Rohmer hat man das Gefühl, dass die Kamera versehentlich mitläuft während ein paar Leute sich treffen und austauschen während bei Thome meist klar ist, dass die Leute nur da sind wegen der Kamera, das ist fast immer so unglaublich gekünstelt. Rohmer weiß, was er erzählen will, er hat auch was zu erzählen. Bei ihm immer das Gefühl, dass trotz all der Worte, trotz all dem Gequatsche ein mystisches, unerklärliches Element bleibt. Bei Thome hingegen verflüchtigt sich dieses Element trotz des vielen Schweigens, dass eigentlich das Geheimnisvolle betonen sollte, häufig völlig. Ich muss unbedingt mal den ersten Film von Rohmer von 1959 sehen, da war er schon 39. Es geht um einen Straßenmusiker, der in Paris zum Clochard wird weil sich das Erbe auf das er wartet, dann doch nicht realisiert. Rohmer war übrigens 12 Jahre älter als Truffaut, eine halbe Generation.

Dr. Feelgood – Roxette (Live 1975)

Januar 12, 2010

Dr. Feelgood ist ein englisches Slangwort für Heroin, aber auch für einen Doktor, der einem zu starke Medikamente verschreibt. So hieß auch eine englische Band aus der Vorpunkzeit der Mittsiebziger, die ich später sehr gemocht habe. Als Rhythm & Blues noch eine eigene Bedeutung hatte und nicht ein Synonym für weiblichen Soul & Funk war. Bei I Love Music wurden sie gerade mal wieder ausgegraben, ein kleines Livevideo aus dem Thread.


Da stimmt einfach alles. Der Drummer leitet ein mit einem herrlich simplen Rhythmus. Lee Brilleaux mit seiner knarzigen, erdigen, maskulinen Stimme und einem fetzigen Mundharmonikaspiel, von dem sich Bob Dylan ein Scheibchen hätte abschneiden können. Wilko Johnson mit einer knallharten, furztrockenen Gitarrenattacke. Außerdem ständig in Bewegung, dauernd vor und zurück rennend und wie ein Roboter mit dem Kopf nickend. Absolutely classic!

Château Grivière 2006. Bordeaux.

Januar 12, 2010

Château Grivière

  • Alkoholgehalt: 12,5%
  • Klassifikation: Cru Bourgeois
  • Region: Médoc
  • Reben: 58% Merlot, 33% Cabernet Sauvignon, 9% Cabernet Franc
  • Preis: 4,6 Euro
  • Laden: Aldi
  • Entkorken mit minimalem Zischen
  • Korklänge: 45 mm
  • Depot: ein Schwebeteilchen
  • Farbe: helles bordeauxrot
  • Bukett: wenig ausgeprägt, mit viel Wohlwollen irgendwas Beeriges
  • Konsistenz: dünnflüssig, wässrig
  • Geschmack: zuerst bitter, dann sauer, als Finish ein leichter Korkgeschmack
  • Abgang: inexistent
  • Reife: noch völlig geschlossener Wein; ich zweifle daran, dass er sich je öffnen wird.
  • Zusammenfassung: Schlechtester als Cru Bourgeois klassifizierter Bordeaux, den ich je getrunken habe, soweit ich mich erinnere. Der Wein ist nicht mal den halben Preis wert. Falls es nur die eine Flasche gewesen sein sollte, Pech gehabt, eine Zweite probier ich jetzt nicht mehr. Unter den Namen haben sie dann auch noch Cuvée Le Vivier gesetzt. Eine Nummer kleiner hätte sich bei dem miesen Tropfen wahrscheinlich gar nicht mehr verkauft.

    Eric Rohmer s’est éteint à 89 ans

    Januar 11, 2010


    Extrait de Le Rayon Vert (1986).


    Le rayon vert sur le golfe de Gascogne.

    99-97-90

    Januar 11, 2010

    I participated in the I Love Music alternate 1970s albums poll and my ballot actually made a difference. Three albums entered the top 100 only because of my votes. Here is a small taster of those albums with one track each.


    Chic’s second album C’est Chic from 1978 just about made the top 100 on position 99. The first song from it, Chic Cheer is one of my favourites due to the groovy bass line. It is so perfectly tight and self-sufficient. If this does not fill the dancefloor, you have invited the wrong people to your party.


    On position 97 we had Patti Smith’s debut Horses of 1975. The opener has some of the most famous and strongest opening lines of any song in pop history.

    Jesus died for somebody’s sins. But not mine.

    And soon after that the band starts rocking out and she starts screaming and howling. It has to be taken into account that this was before punk had had its breakthrough, the music stations in the US were playing streamlined stuff like The Eagles and Steely Dan at the time. Patti Smith proved that poetry and rawk did not exclude each other.


    Neu!’s 2
    from 1973 arrived at position 90. Krautrock from Düsseldorf with Klaus Dinger’s motorik drum beat. Maybe only their third best album after the debut and Neu! 75 but still as good as it gets. Especially this almost bukolic instrumental called Neuschnee (fresh-fallen snow) which fits quite well with the weather situation in Germany right now.

    Massive Attack – Heligoland

    Januar 10, 2010


    The new Massive Attack album Heligoland which is scheduled for February, has leaked. I listened to it twice, once on loudspeakers and once on earphones. The expectations were low but what I heard was more than disappointing. There was no way I could listen to the first three tracks until the end. They were very repetitive and unimaginative. I had to skip each of them after half the time. The only song on the whole album which I really dug was Girl I Love You featuring Horace Andy. Besides having a menacing bass line like many tracks on the great 100th Window it has also this hypnotic quality I love so much. In the second half there is some experimentalish dissonant brass action going on followed by some arabic undertones. A phantastic track. The other song I like is Paradise Circus but that is more because of Hope Sandoval’s sleepy, sexy voice than anything else. Damon Albarn sings on another song but he sounds so tired and down that I got depressed too when listening to it on earphones while walking through the snow covered meadows. Maybe the whole album will grow on me but somehow I doubt it.

    16117

    Januar 9, 2010


    This made my day. I had never heard of Dr. Buzzard’s Original Savannah Band before the alternate 70s poll. That combination of swing and disco is so much fun. Kid Creole plays bass here. In other news there was some snow shovelling to do today. The whole of Germany is covered with a layer of white, frozen crystals. Nice to look at, I hope it will stay for a while. It slows everything down which is a very good thing.

    16116

    Januar 8, 2010

    die geschichte des ex-mannes einer arbeitskollegin. er soff. eines tages vermissten sie ihn auf der arbeit, allerdings erst nach 18 tagen, die er nicht erschienen war. bei ihm zuhause floss der briefkasten vor post über. die tür war zu, keiner öffnete. die polizei wurde verständigt und brach die tür auf. er saß auf dem sofa. und war tot. es lagen verschiedene schachteln mit vergammeltem essen rum. in einem schrank waren 15 leere flaschen wodka (oder whisky, aber ich glaube wodka, das würde besser passen). er hatte das essen mit dem alkohol bei einem indischen restaurant bestellt und nur den sprit getrunken. nach außen hin hat er bis zum ende nicht zugeben können, dass er alki war. er war gerade mal 50. leider gibt es einen befreundeten kollegen, der dabei ist, diese geschichte zu wiederholen.

    Wolf Blass Heritage Release. Adelaide Shiraz 2006

    Januar 8, 2010

    Wolf Blass Heritage Release. Adelaide Shiraz 2006.

  • Alkoholgehalt: 14,5%
  • Region: Australien, Adelaide
  • Rebe: Shiraz
  • Preis: 6 Euro
  • Laden: Aldi
  • Entkorken mit ganz leichtem Plopp
  • Korklänge: 45 mm
  • Depot: nicht vorhanden
  • Farbe: ins Violette gehendes Kirschrot
  • Bukett: geräuchert, bittermandlig
  • Konsistenz: leicht samtig, voller Körper
  • Geschmack: beherrscht von Pflaumenaromen, außerdem starker Barriqueton, eher halbtrocken als trocken
  • Abgang: relativ lang aber unspezifisch
  • Reife: Wein ist nach fast 4 Jahren (Südhalbkugel) schon gut trinkbar, sollte sich nach ein paar Jahren Lagerung aber noch mehr öffnen.
  • Zusammenfassung: Guter eichenfassgelagerter Shiraz, an dem mich vor allem überrascht hat wie leicht er daherkommt, bei 14,5% hätte ich mehr Schwere erwartet. Der Geschmack wird von Pflaumenaromen bestimmt, etwas Lagerung sollte dem Wein gut tun.

    16115

    Januar 7, 2010

    keinen bock mehr auf:

    • weißweinunverträglichkeit
    • schmacht nach zichten
    • datenbankprojekte
    • shuffle, rate & skip
    • berlingejammer
    • profilneurotiker
    • gelalle
    • frost

    16114

    Januar 6, 2010

    es gibt so tage, über die schreibt man besser nix. heute war so einer. um es mit brecht zu sagen:

    Der Mensch ist gar nicht gut
    drum hau ihn auf den Hut
    hast du ihn auf den Hut gehaut
    dann wird er vielleicht gut.

    (Das Lied von der Unzulänglichkeit des menschlichen Strebens)

    16613

    Januar 5, 2010

    zumindest hab ich jetzt das tonträgersystem gefunden von meinem neuen usb-plattenspieler von omnitronic (günstiger technics-nachbau), es war im styropor versteckt (dank und sorry an den händler). der klang ist allerdings nicht so toll, scheinbar wenig dynamik, ich hab da eine in new york gekaufte platte vom love unlimited orchestra (barry white mit orchester und ohne gesang) auf dem plattenteller drauf, die ich noch nie vorher gespielt habe. der sound scheint mir so dumpf. hab ich evtl. das auflagegewicht falsch (2,5 g) eingestellt? oder ist die nadel so schlecht? da muss ich nochmal ran. ansonsten ist es mir gerade viel zu kalt irgendwas vernünftiges zu machen. der arbeitstag war lausig. ein superlied zum abschluss, dass meinen trüben abend aufgehellt hat (wirklich sehr sehr schade, dass david berman seine band aufgelöst hat):

    16612

    Januar 4, 2010

    bis gestern dachte ich, es wären noch drei monate bis berlin, es sind aber nicht mal mehr zwei! nur noch 54 tage. eigentlich lohnt es sich gar nicht mehr, den kopf aus dem sand zu ziehen.

    ###

    einen schönen bunten taschenkalender gekauft. eine woche auf 2 seiten, fester einband, etwas dick für die hosentasche. brauche jetzt aber nicht mehr meine tasks auf die karteikarten zu schreiben, im kalender sind pro tag 28 zeilen. sollte normalerweise reichen.

    ###

    in südwestfrankreich ist mir wieder aufgefallen wie nett die leute sich dort grüßen. hier dagegen sehe ich beim joggen und vor allem beim spazierengehen fast nur mürrische, griesgrämige gesichter, die fast nie als erste grüßen und einen gruß auch nur in ca. einem von zwei fällen erwidern. und einen dann entweder so seltsam mustern oder ostentativ weggucken. widerwärtiges, arrogantes pack. vor allem beim joggen deprimiert mich das zutiefst, da es eine anstrengung für mich bedeutet, einen „guten morgen“ zu wünschen, wenn ich völlig außer puste bin. in laroque des albères erfreuen sich die leute an meinem „bonjour“ und erwidern es lächelnd. wobei mir allerdings aufgefallen ist, dass ich selber auf den fotos aus südfrankreich fast immer ein lächeln auf den lippen habe. vielleicht reagieren die leute ja deswegen positiver weil ich besser drauf bin. und wieso ist das so? hat garantiert mit der wärme und dem licht zu tun, die die sonne dort verschwenderischer verteilt. man wird dadurch einfach lockerer und unernster. dieses mal gab es sogar den astérix-effekt. der einzige teil frankreichs wo es nicht regnete bzw. schneite in den letzten 2 wochen war justement die gegend um perpignan. letztes jahr hatte es noch ein furchtbares schneechaos gegeben mit unter der schneelast zusammenbrechenden palmblättern u.ä.

    ###

    bei „i love music“ gibt es die alternative wahl der besten alben der 70er. bis jetzt eher enttäuschend. allerdings schön, dass es chic geschafft hat.

    16611

    Januar 3, 2010

    wache nach ca. 4h schlaf um halb drei auf. schäfchenzählen bringt mich nicht weiter, mir gehen 1000 sachen durch den kopf: der job, berlin etc.pp. kurz nach vier bin ich soweit, dass ich endlich das weckerklingeln (5h45) ersehne. werde dann doch von einem geräusch – mit dem ich aber sowas von nicht mehr gerechnet habe – geweckt, natürlich es ist der wecker. bin wohl ganz kurz vorher eingenickt, für den beginn eines alptraums hat es gereicht. ich bin bei einem familienfest in einer größeren lokalität in einer kleinstadt, wo auch festfremde rumlungern. das fest findet irgendwie ohne mich statt, wenn irgendetwas losgeht (die festrede, das essen etc.) muss ich aus irgendeinem grunde weg. treffe in einer oberen etage die beiden von portishead, frage sie was sie in diesem gottverlorenen nest machen, etwa eine neue platte? geoff lächelt vielsagend und nickt. geh dann wieder zurück zum fest, muss durch einen größeren raum. als ich durchgegangen bin, fehlt mir plötzlich mein sacko, das hat mir jemand klammheimlich vom leib gezogen. ich fange an, ein riesentheater zu machen. da klingelt es. der wecker. schnelles teefrühstück. 6h30 los. fahrt durch die frühmorgentliche dämmerung nach girona ohne besondere vorkommnisse. stimmt nicht ganz, im auto vorne rechts bzw. oben ein seltsames geräusch, das wir nicht identifizieren können. als wäre das fenster nicht geschlossen. wir interpretieren es schließlich als nordwind (tramontan), der ab 100 deutlich hörbar wird. in girona trinken wir noch einen cafe con leche und essen von c’s leckerer selbstgebackener galette des rois. am flughafen recht wenig los. heute fliegt nur ryanair. im flieger allerdings mehrere bekannte. c trifft 2 kollegen von der ezb, ich im flugzeug schräg vor mir a aus luxemburg, mit dem ich damals den schachklub gegründet hatte. er würde normalerweise von barcelona-reus fliegen, der flughafen ist aber bis zum frühjahr geschlossen. das flugzeug ist wahrscheinlich auch deswegen proppevoll. quatsche mit a, der mir von seinen erwachsenen söhnen erzählt. der eine macht jazz in london, der andere ist in barcelona. habe den ganzen tag fürchterliche schmacht, jetzt gerade besonders stark. hat bestimmt auch mit den pastillen zu tun, von denen ich bestimmt zehn gelutscht habe. rauchen war natürlich auch ein thema im gespräch mit a. er raucht immer noch eine packung pro tag. schach spielt er nicht mehr, aber er schreibt. fiktion mit einem icherzähler. das lesen dann seine freunde und bekannten, die auch gelegentlich leute darin wiedererkennen. das ganze ist natürlich schwer autobiographisch. in hahn liegen einige zentimeter schnee und es ist etwas unter null. der wagen springt sofort an, die tür hinter der fahrertür klemmt allerdings. nach einer knappen viertelstunde auf der hunsrückhöhenstraße geht plötzlich die innenbeleuchtung an und die offenetürwarnleuchte geht an. nach einem stopp im tiefverschneiten hunsrück stellt sich raus, dass es die besagte hintere tür ist, die inzwischen aufgetaut ist. schwein gehabt. nothing special auf dem restlichen weg nach niehö. außer dass die leute wie immer zu viel auf den linken spuren fahren und außerdem nach dem überholen zu früh vor einem einscheren, so dass man den getauten schnee auf die windschutzscheibe kriegt. verbringe die halbe fahrt mit regenwischerfeintuning, tempomat ist fast permanent an. wir sind um 1 da. packe aus, surfe etwas im netz und halte von 2-3 siesta. schlummere im tiefschlaf, der wecker erscheint mir im moment des klingelns wieder wie ein böses, monströses, extraterrestrisches objekt, dass sich beim besten willen nicht in meine schlafwelt integrieren lässt. lade dann noch diverse fast durchgängig miese elektronische und halbelektronische musik aus dem netz, die ein blogger empfohlen hat. der nachmittag wird vertändelt, komme mit meinem jakobswegfotobuch kaum weiter. abends gibt es minestrone und ich entdecke im kühlschrank eine große pet-flasche mit muscat drin. was für ein göttlicher nektar, dank an c, die gerade den frankfurter tatort zu ende geguckt hat. berlinfahrt um zwei wochen verschoben. da war noch irgendwas wichtiges, tolles, ich hab es aber vergessen.

    2009 war

    Januar 1, 2010

    das Jahr, in dem mir klar geworden ist, dass jeder Mensch so gut wie permanent mindestens mit einem Pfund Scheiße durch die Gegend läuft.

    P.S. Das Gefühl, einen über einen Meter langen Schlauch im Darm stecken zu haben und auf dem Bildschirm das Ende der Reise der Kamera am Schlauchende kurz vor dem Dünn- und Blinddarm durch eine braune, stinkende Brühe zu sehen während einem in jeder Sekunde der Dickdarm platzen will (ohne dass man es selber wollte) und man nur notdürftig mit einem Handtuch bedeckt zwei Fremden, darunter einer jungen Frau, mehr oder weniger den nackten Hintern hinstreckt, ist ziemlich unbeschreiblich. Allerdings glaube ich jetzt eine Ahnung davon zu haben, wie es ist, wenn man gerade seine Jungfernschaft verloren hat. Dagegen ist die Beobachtung eines abgezwackten, blutenden Polypen eigentlich schon fast wieder eine Wohltat. Der Polyp war nicht bösartig, aber in drei Jahren muss ich wieder hin, denn die Dinger können ja recht schnell das Lager wechseln.