Archive for the ‘luv’ Category

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Mai 30, 2023

Der Zug fährt an, sie

fabuliert unter Tränen,

er hebt sie hinein.

[Audrey Hepburn & Gary Cooper in Billy Wilder’s – Ariane]

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Mai 17, 2023

Plan aufgegangen

Jetzt hab ich dich von hinten

überrascht, oder?

3093

Mai 9, 2023

Gleich schnell laufen

für ne halbe, ne ganze,

anderthalb Stunden

3077

Mai 5, 2023

Eine Injektion

mitten rein in die Seele

Warmer Liebesstrom

[Ben Watt – That’s the Way Love Is]

3023

April 11, 2023

Wie mit der Liebe

Suche seit Tagen Musik

und finde keine

2976

April 1, 2023

Ausnahmslos jedes

von ihr geschriebene Wort

verschlingen müssen

2859

Februar 26, 2023

Die Vase im Schrank

Die Tulpen im Biomüll

Du in meinem Kopf

2823

Februar 18, 2023

Kurz nach der Wende

In Thüringen auf dem Land

Und es bleibt geheim…

[Emily Atef – Irgendwann werden wir uns alles erzählen, 7/10]

2765

Januar 27, 2023

enthusiastisch,

natürlich, interessiert,

unwiderstehlich

2749

Januar 21, 2023

Lang, lang ist es her

Tanz mit dir im Sixty-Nine

Absturz auf Ios

[Vincent Gallo – Laura]

2745

Januar 20, 2023

Sich erst online sehn,

dann sagen, „real siehst du

ja noch besser aus.“

2743

Januar 20, 2023

Ankunft in Fulda

Am Bahnsteig küsst sich ein Paar

Und hört nicht mehr auf

2407

September 16, 2022

Söhne von Vätern,

die die Mutter verlassen,

tun oft dasselbe.

2401

September 14, 2022

Und wenn die Liebe

eine falsche Fährte ist,

gelegt vom Teufel?

2390

September 12, 2022

Zusammenwohnen

mit gemeinsamer Tochter

und neuen Partnern

2353

August 27, 2022

Sich im Kreis drehend

laufen unsere Zungen

Schlittschuh im Sommer

2316

August 17, 2022

I love to love but

my babe just loves to dance.

A film in a film

[Mia Hansen-Løve –  Bergman Island]

2041

April 29, 2022

Verliebt aufgewacht

Lied darüber geschrieben

Joint durchgezogen

[Cowboy Junkies – Love in Mind (Neil Young)]

1982

April 6, 2022

Blinde Blogliebe,

die sich die Postings schönliest,

weicht eiskaltem Blick.

1850

Februar 11, 2022

Können wir nochmal

ganz von vorne anfangen?

Weißt Du, was ich mein‘?

1566

August 25, 2021

Präzis geschildert:

der fast zwangsläufige Weg

in den Untergrund.

[Ulrike Edschmid – Das Verschwinden des Philip S.]

1389

Mai 8, 2021

Eine Frage nur.

Das Internet oder ich?

Entscheide dich jetzt!

(1034)

Januar 30, 2021

„In her loving look,

the whole universe contained.

Love the universe!“

[Adam’s (the robot) first haiku for Miranda in Ian McEwan’s Machines Like Me.]

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Dezember 22, 2020

Immer abwechselnd

lesen und Liebe machen

in der längsten Nacht.

879

Dezember 12, 2020

Open Air Peepshow

in dunklem Betonquader

als Gedenkkultur.

871

Dezember 7, 2020

Years ago you said

I had stamina. A word

which was new for me.

791

November 13, 2020

H…e, W……d, S..-

.a, H…e, L..a, G..i,

C…….e, B…..a.

amour

September 4, 2012

von haneke gestern als omu in frankfurt gesehen. kaum erträglich. die szenen sehr langsam, meistens ohne schnitt, zäh. es geht ums altern, oder präziser ums verrecken. das ende kommt fast als erlösung, wobei mich der moment schockiert hat. einer der letzten glücklichen weil innehaltenden augenblicke, er erzählt ihr eine geschichte aus der kindheit, sie hört mit dem schreien auf und scheint ganz ohr. und dann nimmt er das kissen und … der schluss des films dann wirklich nervig, wo er versucht, die taube zu fangen und darüber ins an sie gerichtete tagebuch schreibt. insgesamt ein sehr realistischer film (der auftritt des pianisten alexandre tharaud, der sich selbst spielt, zu herzen gehend), dem man anmerkt, dass der regisseur sich mit der materie intensiv beschäftigt hat.

dreieinhalb sterne.

love is all you need

Juli 9, 2012

gestern abend am frankfurter hauptbahnhof warte ich auf gleis neun auf meinen wegen „personen auf den gleisen“ um eine gute halbe stunde verspäteten zug zum berliner ostbahnhof, auf den der db infopunkt netterweise mein ticket umgeschrieben hat, das eigentlich einen umstieg in hannover vorgesehen hatte, den ich aber niemals geschafft hätte weil der zug nach hannover aus demselben grund verspätet war. lese karl, die kulturelle schachzeitschrift mit einem special zum moskauer wm-kampf, die ich mir in der bahnhofsbuchhandlung gekauft habe. ein eher langweiliges match für die hardcorefraktion. ich hebe den blick und sehe mir gegenüber auf gleis acht ein pärchen in einem zug, der gleich abfahren wird, auf den stufen zum wagen stehen. er mit dem rücken zu mir, sie dahinter mit dem gesicht zu mir. sie sind engumschlungen, küssen sich als gäbe es kein morgen. für eine gefühlte ewigkeit. irgendwann gibt der schaffner das pfeifsignal, der junge mann beendet den kuss und steigt aus dem zug, der sich langsam in bewegung setzt. er geht neben dem zug und winkt seiner angebeteten ganz leicht mit der rechten hand zu. der zug beschleunigt, er auch. er rennt parallel zum zug auf ihrer höhe den bahnsteig entlang bis kurz vor seinem ende. so eine schöne filmszene habe ich lange nicht mehr gesehen.

Low im Lido, Berlin, 30.5.2011

März 5, 2012

Hier ein paar Sätze, die ich zu meinem letztjährigen Lieblingskonzert notiert hatte:

Gehe dann ins Lowkonzert im Lido (U-Bahn Schlesisches Tor). Am Anfang ist es sehr leer, der Saal füllt sich langsam. Die Vorgruppe ist irgendwo in Indien hängengeblieben, daher fängt Low schon so gegen 10 Uhr an. Es ist sehr warm, mir rinnen Schweißbäche die Wangen runter. Low sind zu viert, außer Alan, Mimi und dem Bassisten noch ein zotteliger Keyboarder mit trendiger Sonnenbrille. Sie schaffen es sofort wieder diese spirituelle Stimmung zu erzeugen. Mich wundert allerdings, dass das Publikum sich fast gar nicht bewegt. Ich komme mir vor als wäre ich der einzige, der auf der Stelle und mit dem Kopf tanzt. In einem Lied singen sie vom Retten der Welt – „to save the world“ – und ich möchte immer hören “to say the word”. Als würde es ausreichen mit einem Wort, die Welt zu retten, ein magisches Wort und alles wird gut. Irgendwann fragt jemand, ob wir uns was wünschen dürfen – wie putzig diese Höflichkeit und ehrfürchtige Zurückhaltung des Publikums – ich rufe Transmission aber Alan hört es nicht. Das Mädchen vor mir dreht sich nach mir um, im Grunde habe ich es nur wegen ihr gerufen. Ich habe mich unsterblich in sie verliebt, sie ist mittelgroß. Sie ist der Jean Seberg-Typ, kurze Haare, Haare irgendwie blond, aber nicht zu blond.

5:12

Februar 23, 2010

In my imagination,
You are cast in gold,
Your image a compensation for me to hold.

The last song from the debut of this duo which I think is the only band of the zero years that I am enthusiastic about. In the beginning I was skeptical as they were hyped as the forerunners of a new movement but then it clicked soon. Their understated style, stressing the single notes – the piano just plays four notes over a period of 15 seconds in the beginning – proves my old belief that „less is more“. The slowly strummed amazingly natural sounding and resonating rhythm guitar gives this song a timeless quality, the singer seems to whisper not to wake someone up. There is this soothing effect on the listener like in a lullaby. After the first verse, the guitar melody can blossom slowly in all its melancholic beauty. In the next verse we realise that once again the instable state of love did not last for long. The notion that the two lovers who have quit each other are like parallels from now on and will never meet again but will always be close is an idea I can sympathise with a lot.

fair tale #1

September 17, 2009

ich glaube es war am ersten pressetag, am dienstag, gefühlte 10 millionen jahre her, da klingelte kurz nach 7 das telefon in unserer info am torhaus und da war eine weibliche stimme, die ich kaum verstanden habe. sie sprach etwas gebrochen deutsch, sie wollte mit der verkehrszentrale sprechen. oder so was ähnlichem. keine ahnung. sie kam irgendwie nicht dahin wo sie hinwollte. ein schlüsselproblem? ich hab es nicht kapiert. völlig egal. jedenfalls kommt sie gestern nachmittag an unserer info vorbei, lacht mich an und entschuldigt sich für ihren anruf am frühen morgen. wir smalltalken etwas, sie lächelt und lächelt. ich bin total hin und weg. heute kam sie wieder vorbei und sagte mir auf nachfrage, dass sie telefonhotline für die messe macht. und lacht mich wieder an als gäbe es kein morgen. so eine süße habe ich lange nicht mehr getroffen.

kleine geräusche

September 4, 2009

Er war nicht schön, nicht reich, nicht besonders charmant und kein großer Redner, aber er war der Frau mit wunderbarem Gleichmut beständig zugetan, und er machte beim Schlafen kleine Geräusche, „die schöner waren als alle, die ich kannte, weil sie einer machte, den man mochte, und weil er doch leben musste, um Geräusche zu machen, die mir ein Zelt bauten in der Nacht.“

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Februar 12, 2009

Why are people so quick to love movies, books, songs, paintings, restaurants, and sports teams but so slow to love other people?

Immer und ewich

Januar 25, 2009

Hier zuerst gesehen.