Der Zug fährt an, sie
fabuliert unter Tränen,
er hebt sie hinein.
[Audrey Hepburn & Gary Cooper in Billy Wilder’s – Ariane]
Der Zug fährt an, sie
fabuliert unter Tränen,
er hebt sie hinein.
[Audrey Hepburn & Gary Cooper in Billy Wilder’s – Ariane]
Gleich schnell laufen
für ne halbe, ne ganze,
anderthalb Stunden
Eine Injektion
mitten rein in die Seele
Warmer Liebesstrom
[Ben Watt – That’s the Way Love Is]
Ausnahmslos jedes
von ihr geschriebene Wort
verschlingen müssen
Die Vase im Schrank
Die Tulpen im Biomüll
Du in meinem Kopf
Kurz nach der Wende
In Thüringen auf dem Land
Und es bleibt geheim…
[Emily Atef – Irgendwann werden wir uns alles erzählen, 7/10]
enthusiastisch,
natürlich, interessiert,
unwiderstehlich
Sich erst online sehn,
dann sagen, „real siehst du
ja noch besser aus.“
Ankunft in Fulda
Am Bahnsteig küsst sich ein Paar
Und hört nicht mehr auf
Söhne von Vätern,
die die Mutter verlassen,
tun oft dasselbe.
Zusammenwohnen
mit gemeinsamer Tochter
und neuen Partnern
Sich im Kreis drehend
laufen unsere Zungen
Schlittschuh im Sommer
I love to love but
my babe just loves to dance.
A film in a film
[Mia Hansen-Løve – Bergman Island]
Verliebt aufgewacht
Lied darüber geschrieben
Joint durchgezogen
Können wir nochmal
ganz von vorne anfangen?
Weißt Du, was ich mein‘?
Eine Frage nur.
Das Internet oder ich?
Entscheide dich jetzt!
„In her loving look,
the whole universe contained.
Love the universe!“
[Adam’s (the robot) first haiku for Miranda in Ian McEwan’s Machines Like Me.]
Immer abwechselnd
lesen und Liebe machen
in der längsten Nacht.
H…e, W……d, S..-
.a, H…e, L..a, G..i,
C…….e, B…..a.
von haneke gestern als omu in frankfurt gesehen. kaum erträglich. die szenen sehr langsam, meistens ohne schnitt, zäh. es geht ums altern, oder präziser ums verrecken. das ende kommt fast als erlösung, wobei mich der moment schockiert hat. einer der letzten glücklichen weil innehaltenden augenblicke, er erzählt ihr eine geschichte aus der kindheit, sie hört mit dem schreien auf und scheint ganz ohr. und dann nimmt er das kissen und … der schluss des films dann wirklich nervig, wo er versucht, die taube zu fangen und darüber ins an sie gerichtete tagebuch schreibt. insgesamt ein sehr realistischer film (der auftritt des pianisten alexandre tharaud, der sich selbst spielt, zu herzen gehend), dem man anmerkt, dass der regisseur sich mit der materie intensiv beschäftigt hat.
dreieinhalb sterne.
gestern abend am frankfurter hauptbahnhof warte ich auf gleis neun auf meinen wegen „personen auf den gleisen“ um eine gute halbe stunde verspäteten zug zum berliner ostbahnhof, auf den der db infopunkt netterweise mein ticket umgeschrieben hat, das eigentlich einen umstieg in hannover vorgesehen hatte, den ich aber niemals geschafft hätte weil der zug nach hannover aus demselben grund verspätet war. lese karl, die kulturelle schachzeitschrift mit einem special zum moskauer wm-kampf, die ich mir in der bahnhofsbuchhandlung gekauft habe. ein eher langweiliges match für die hardcorefraktion. ich hebe den blick und sehe mir gegenüber auf gleis acht ein pärchen in einem zug, der gleich abfahren wird, auf den stufen zum wagen stehen. er mit dem rücken zu mir, sie dahinter mit dem gesicht zu mir. sie sind engumschlungen, küssen sich als gäbe es kein morgen. für eine gefühlte ewigkeit. irgendwann gibt der schaffner das pfeifsignal, der junge mann beendet den kuss und steigt aus dem zug, der sich langsam in bewegung setzt. er geht neben dem zug und winkt seiner angebeteten ganz leicht mit der rechten hand zu. der zug beschleunigt, er auch. er rennt parallel zum zug auf ihrer höhe den bahnsteig entlang bis kurz vor seinem ende. so eine schöne filmszene habe ich lange nicht mehr gesehen.
In my imagination,
You are cast in gold,
Your image a compensation for me to hold.
The last song from the debut of this duo which I think is the only band of the zero years that I am enthusiastic about. In the beginning I was skeptical as they were hyped as the forerunners of a new movement but then it clicked soon. Their understated style, stressing the single notes – the piano just plays four notes over a period of 15 seconds in the beginning – proves my old belief that „less is more“. The slowly strummed amazingly natural sounding and resonating rhythm guitar gives this song a timeless quality, the singer seems to whisper not to wake someone up. There is this soothing effect on the listener like in a lullaby. After the first verse, the guitar melody can blossom slowly in all its melancholic beauty. In the next verse we realise that once again the instable state of love did not last for long. The notion that the two lovers who have quit each other are like parallels from now on and will never meet again but will always be close is an idea I can sympathise with a lot.
ich glaube es war am ersten pressetag, am dienstag, gefühlte 10 millionen jahre her, da klingelte kurz nach 7 das telefon in unserer info am torhaus und da war eine weibliche stimme, die ich kaum verstanden habe. sie sprach etwas gebrochen deutsch, sie wollte mit der verkehrszentrale sprechen. oder so was ähnlichem. keine ahnung. sie kam irgendwie nicht dahin wo sie hinwollte. ein schlüsselproblem? ich hab es nicht kapiert. völlig egal. jedenfalls kommt sie gestern nachmittag an unserer info vorbei, lacht mich an und entschuldigt sich für ihren anruf am frühen morgen. wir smalltalken etwas, sie lächelt und lächelt. ich bin total hin und weg. heute kam sie wieder vorbei und sagte mir auf nachfrage, dass sie telefonhotline für die messe macht. und lacht mich wieder an als gäbe es kein morgen. so eine süße habe ich lange nicht mehr getroffen.
Er war nicht schön, nicht reich, nicht besonders charmant und kein großer Redner, aber er war der Frau mit wunderbarem Gleichmut beständig zugetan, und er machte beim Schlafen kleine Geräusche, „die schöner waren als alle, die ich kannte, weil sie einer machte, den man mochte, und weil er doch leben musste, um Geräusche zu machen, die mir ein Zelt bauten in der Nacht.“
Hier zuerst gesehen.