Der Pascha genießt
seinen Cocktail während sie
die Hündin striegelt.
Der Pascha genießt
seinen Cocktail während sie
die Hündin striegelt.
Flüsse und Wege,
die mäandern, erweisen
der Natur Respekt.
Wecker auf sieben.
Wollte um sechs aufstehen.
Guck‘ auf Uhr: Punkt sechs.
Viel Grannen: Gerste.
Aufrechte Ähren: Weizen.
Kaum Grannen: Roggen.
Turmfalkenrufe.
Singdrosselfantasien.
Krähengekrächze.
„You say you wanna
go slower but I wanna
go faster, faster“
[Gasoline from Haim – Women in Music, Pt. III Live]
Die Abendsonne
bedeckt die Streuobstwiesen
mit warmem Ocker.
Es plätschert, sprudelt
und gluckst oben im Himmel:
Feldlerchengesang.
Lieber steil bergauf
und gemächlich hinunter
als andersherum.
Drifte nach links auf
mittlerer Autobahnspur.
Sekundenschlafglück.
Zwei Äste gesägt.
Loch gebohrt für Klappladen.
Mückennetz genäht.
„Homegrown“, Neil Young hat
mich wieder am Schlafittchen
gepackt. Der Magier.
Uns vor die Füße
aus dem Gebüsch hoppeln zwei
fixe Kaninchen.
Ein Vogel ruft noch
in der Abenddämmerung:
Amselstakkato.
Kühle Luft steigt auf
aus den Obstwiesensenken.
Die Mondsichel prangt.
Von großer schwarzer
Knorpelkirsche mit festem
Fleisch reichlich genascht.
Auf dem Weizenfeld
unter der Abendsonne:
Stoppeln und Heuball’n.
Anfangs leichtfüßig,
danach gen Taunus schnaufend,
am Schluss: Asphaltspurt.
Bourrache, pimprenelle,
cerfeuil, cresson, ciboulette,
persil et oseille.
[Helga Schubert – Vom Aufstehen]
Beim Gehen schlackert
das Rückgrat eines Berners
wie wild hin und her.
so glänzend schien die zukunft
[jörg piringer – kuzushi]
Die Singdrossel pfeift.
Der Fernsehturm leuchtet rot.
Die Frösche quaken.
Baumfuchs gesehen.
Hand virtuell gehoben.
Lang telefoniert.
Das Eichhörnchen rennt
den Baum hoch, holt sich ’ne Nuss
und vergräbt sie tief.
Durch die Obstwiesen
im Sprühregen geschlendert
mit neuer Jacke.
Quiche, grüner Salat.
Süßkirschen als Nachtisch und
Rhabarber-Crumble.
Mehrmals Starkregen.
Bei Leunatal kommt jemand
von der Fahrbahn ab.
Die Weizenfelder
erstrahlen goldgelb im Licht.
Der Sommer ist da.
Eine Sekunde
beim Ergometer-Countdown.
Eine Ewigkeit.
Dicke Staubschichten
auf den Streben zwischen den
Stuhlbeinen entfernt.
Berliner U-Bahn.
Diabolisches Lachen
’ner Kahlköpfigen.
Vögel fliegen tief.
Honigtau regnet aufs Haupt
unter den Linden.
Es gibt nur diesen
einen kostbaren Moment.
Nehme ihn wahr. Jetzt!
Die Schuhe schmatzen
auf dem klebrigen Gehweg.
Ein Kiez mit Linden.
Das Taubengurren.
Das Meisenkükenpiepsen.
Das Autorauschen.
Neue Pergola,
alte Trompetenblume,
altes Taubennest.
Trompetenblume.
Ziehe eine Wurzel raus,
sieben wachsen nach.
Beim Vorübergehn
schillert der hohe Roggen
wie grünblauer Mull.
Dorische Säulen,
trockener Delphinbrunnen,
Gartenzwerginnen.
Der Weg nach Eschborn.
An dem Westerbach entlang.
Alles asphaltiert.
In dem Bücherschrank
Moravias „Die Römerin“.
Schwer zu widerstehn.
Kehliges Röcheln.
Französische Bulldogge
versucht, zu bellen.
St. Génis: Muscat.
Entre-deux-Mers: Sauvignon.
Ladaux: Cabernet…
something of a good luck sign …
[Distance, Light & Sky – Slowed It to a Stop]
Regenrinnensieb
von Moos und Schlick gereinigt
in luftiger Höh‘.
Erst Tomatensaft,
dann als Dessert Pflaumentrunk,
zum Schluss Ingwertee.
Unterm Auto sucht
das Eichhörnchen Schutz; voll läuft
die Regentonne.
Margerite, Mohn,
Ringelblume, Schafgarbe,
Kornblume, Malve.
Die Taube hat schon
wieder Zweige im Schnabel.
Sisyphus at work.
Die kümmerlichen,
handbreithohen Maisstauden
dürsten nach Regen.
Der Wagen glänzt grün.
Lindensaft verklebt nicht mehr
Fenster und Türen.
Die Taube vergrämt.
Das Nest auf der Pergola
hat keine Zukunft.
Der Mäusebussard
hat am Rand schwarze Schwingen.
Er schwebt über uns.