Archive for the ‘lit’ Category

3904

Mai 4, 2024

Les jeux sont faits: Poe,

Kafka, Beckett and Camus

Splendid company

[Paul (Auster) is dead]

3872

April 28, 2024

Der Blick von außen

„Fichte spricht, bevor sie bricht.“

Überm Nebelmeer

[Paul Scraton – Harzwanderungen. Auf Heines Spuren durch den deutschen Wald.]

3858

April 20, 2024

Neun Tage spaziert

Sonnenaufgang am Brocken

Die Ilse hinab

[Heinrich Heine – Die Harzreise]

3825

März 27, 2024

Junge Schweizerin

wandert vier Monate lang

auf dem Alpenkamm

[Christina Ragettli – Von Wegen]

3818

März 26, 2024

Rund tausend Haikus

Das Lebenswerk von Bashō

Teich. Froschsprung. Platschen.

3812

März 24, 2024

Wir wachen alle

eines Tages als Käfer

auf dem Rücken auf

3678

Februar 9, 2024

Unter der Nase

Über der Oberlippe

Spüre das Streichen

[Tim Parks – Die Kunst stillzusitzen]

3641

Januar 21, 2024

Hochsommer am See

Gegen Ende noch einmal

vom Leben kosten

[Bodo Kirchhoff – Seit er sein Leben mit einem Tier teilt]

3594

Dezember 12, 2023

Mit Sonnenbrillen

Abteilungs-Rap im Workshop

standing ovations

3592

Dezember 10, 2023

Frau und Kind flüchten

Den Soldaten an der Front

Lieder vorsingen

[Matti Friedman – Wer durch Feuer: Krieg am Jom Kippur und die Wiedergeburt Leonard Cohens]

3569

November 26, 2023

Berührendes und

weniger Berührendes

aus seinem Nachlass

[Wolfgang Herrndorf – Stimmen]

3540

November 11, 2023

Perspektivwechsel

Unter halbgeschlossenen

Lidern zublinzeln

[Arne Piewitz alias Henning Venske – Ich war der Märchenprinz]

3522

Oktober 31, 2023

Aus der Bereitschaft,

sein Leben wegzuwerfen,

ergibt sich sein Wert.

[leicht abgewandelt nach Jens Bisky in Alexander Kluge – Heinrich von Kleist – ein Gewitterleben]

Allein

Oktober 27, 2023

21.06.1941

Es heißt immer, es sei die Liebe, nach der wir ein Leben lang suchen, oder es sei Ruhm. Es ist keins  von beiden. Was wir suchen, ist Verständnis. Wir suchen dauernd ein anderes Herz, das wir anrühren können und das uns anrühren kann. Unermüdlich wie ein ausgehungertes Tier suchen wir danach. Denn unser Herz ist immerzu einsam. Immerzu allein. Und wo immer wir dieses Verständnis auch zu finden meinen, bei einem Mädchen, bei einem Jungen, einem gebrechlichen Greis oder einer alten Schrulle, bei einem Säufer, einer Prostituierten, einem Verrückten, einem Kind, dahin gehen wir, und nichts auf der Welt kann uns zurückhalten.

Patricia Highsmith: Tage- und Notizbücher

3495

Oktober 20, 2023

Zwiegespräch über

menschliche Abgründe und

den Trost des Denkens.

[Ferdinand von Schirach & Alexander Kluge – Die Herzlichkeit der Vernunft]

3465

Oktober 6, 2023

Beethovens Fünfte

Wer kennt erste vier Töne?

fragt Musiklehrer

[Uwe Johnson – Jahrestage]

3440

September 19, 2023

Mittendrin schwimmen

in einem Gemälde aus

dem 19. Jahrhundert

[Gabriele von Arnim – Der Trost der Schönheit]

3425

September 12, 2023

Finger auf die Stirn

Ausatmen in Pulsader

Hand auf dem Gesicht

[Atemübung aus Gabriele von Arnim – Der Trost der Schönheit]

3400

August 28, 2023

Landschaft, Geschichte/n,

Menschen, Tiere, Pflanzen, Sand

südlich von Hamburg

[Claus-Peter Lieckfeld – Heide]

3385

August 8, 2023

Dass sein Verhältnis

zu den Menschen und Dingen

bleibe, muss er gehn

[Haikufiziert aus Béla Balázs – Wandern gefunden in Wanderlust: Geschichten und Gedichte für den Rucksack]

3302

Juli 7, 2023

In Worten fixiert,

als fluktuierend erlebt

in Realität

[John Kaag – Wandern mit Nietzsche]

3291

Juli 4, 2023

Das Stockholm-Syndrom

des geschlagenen Opfers,

das keinen erkennt

[Anna Felnhofer – Fische fangen, Bachmannpreis 2023]

3290

Juli 4, 2023

Manchmal reicht ein Schrei,

um aus der Vereinsamung

herauszukommen

[Martin Piekar – Mit Wänden sprechen / Pole sind schwierige Volk, Bachmannpreis 2023]

3289

Juli 4, 2023

Seinen Job machen

Viel mehr als einen Schreibtisch

braucht man dafür nicht

[Mario Wurmitzer – Das Tiny House ist abgebrannt, Bachmannpreis 2023]

3252

Juni 23, 2023

Wo sind die Radler,

wenn die Feuchtigkeit der Luft

etwas erhöht ist?

3245

Juni 21, 2023

Transtrømer, der nach

seinem Schlaganfall beinah

nur noch Haikus schrieb

3211

Juni 14, 2023

Moment des Scheiterns:

der Augenblick, in dem wir

die Welt berühren

[Thomas Metzinger – Bewusstseinskultur, S. 158, leicht variiert, Diskussion]

3185

Juni 6, 2023

Der Sohn gestorben

Nur sein kauendes Pferdchen

hört dem Kutscher zu

[Helga Schubert – Über Anton Tschechow (Erzählung Gram)]

3161

Mai 29, 2023

Großweidetiere

und ihre Bedeutung für

das Ökosystem

[Jan Haft: Wildnis]

3158

Mai 28, 2023

Die große Liebe

nur eine Kopfgeburt

wie Musik und Sex

[Haruki Mukarami – Südlich der Grenze, westlich der Sonne (e-book)]

3138

Mai 21, 2023

Heute könnte ich

’nen toten Vogel nicht mehr

in den Müll werfen

[Michael Krüger – Viertes Gedicht]

3111

Mai 13, 2023

In Barfußschuhen

pilgern sie ökumenisch

in Gegenrichtung

[Angela Pfotenhauer und Elmar Lixenfeld – Meine Via Regia und meine auch]

3062

April 29, 2023

Un père qui boit trop

vu avec les yeux d’enfant

de son fils ainé

[Jean-Louis Fournier – Il a jamais tué personne, mon papa]

3054

April 24, 2023

Wenn man glücklich ist,

dann schreibt man nicht mehr. Ob das

erstrebenswert ist?

3038

April 15, 2023

Wird man gewaltsam

zurückgeholt, geht einen

nichts mehr etwas an.

[Peter Nadas – Der eigene Tod (e-book)]

3013

April 9, 2023

Risse im Gebälk

nachdem plötzlich Halbschwester

bei Lesung auftaucht

[Julia Schoch – Das Vorkommnis (e-book) ]

2986

April 2, 2023

In meinem Leben

passiert vielleicht nicht genug

für einen Roman.

2979

April 1, 2023

Die meisten Leute

halten, glaube ich, Haikus

für banales Zeug

2978

April 1, 2023

Jedes Wort einzeln

bis zur Neige auskosten

als wärs das Letzte

2977

April 1, 2023

Haikus als Kleider

– nicht immer perfekt sitzend –

für Wahrnehmungen

2976

April 1, 2023

Ausnahmslos jedes

von ihr geschriebene Wort

verschlingen müssen

2970

März 30, 2023

Die kriegen uns nicht.

Ein lang gehegter Entschluss

Was bleibt von Liebe?

[Julia Schoch – Das Liebespaar des Jahrhunderts]

2936

März 22, 2023

Es ist alles klar.

Von Anfang an. Sie hat’s getan.

Und am Ende nichts.

[Julia Schoch – Mit der Geschwindigkeit des Sommers]

Oh No!

März 21, 2023

If you wander far enough
you will come to it
and when you get there
they will give you a place to sit

for yourself only, in a nice chair,
and all your friends will be there
with smiles on their faces
and they will likewise all have places.

Robert Creeley (via)

2865

März 1, 2023

Ein Junge wächst auf

in den Sechzigern im Pott.

Der Blick von unten.

[Ralf Rothmann – Milch und Honig]

2860

Februar 26, 2023

Plötzlicher Impuls

Aphabetisch sortieren

im Bücherhäuschen

Incognito

Februar 23, 2023

Vor einigen Jahren

kam mir mittags

ein weißhaariger Mann

auf einem Fahrrad

die Taubenstraße

zwischen Hausvogteiplatz

und Gendarmenmarkt entgegen.

Es war Rainald Goetz.

Er hat mich nicht erkannt.

2794

Februar 8, 2023

Auf Godot warten

brauchen wir jetzt auch nicht mehr.

Welch ein Zeitgewinn!

2781

Februar 5, 2023

Ende des Weltkriegs

Schon alles erlebt haben

mit dreizehn Jahren

[Ralf Rothmann – Der Gott jenes Sommers]

2780

Februar 4, 2023

Aus dem Bücherschrank:

Tod auf dem Jakobsweg und

Wunschloses Unglück

2741

Januar 20, 2023

Ein Weidmann erzählt

slowakische Geschichten

aus dem Waldrevier

[Rudo Moric – Aus des Försters Tasche]

2723

Januar 12, 2023

Und wenn die Beatles

nur eine lokale Band

geblieben wären

[Christian H. Smith – Through a Glass Onion, übersetzt von Stefan Kalhorn]

2717

Januar 10, 2023

Weitergehen, mehr

braucht es nicht, dass am Ende

meist alles gut wird.

[Wolfgang Büscher – in Porträts, Filmprojekt von Thomas Henke via kraulquappe]

2682

Dezember 29, 2022

Morgen früh sind wir

unserem Sieg (schon) wieder

einen Tag näher

[Serhij Zhadan – Himmel über Charkiw]

Die Scheiße

November 26, 2022

Immerzu höre ich von ihr reden

als wär sie an allem schuld. 

Seht nur, wie sanft und bescheiden

sie unter uns Platz nimmt! 

Warum besudeln wir denn

ihren guten Namen

und leihen ihn

dem Präsidenten der USA, 

den Bullen, dem Krieg

und dem Kapitalismus?

Wie vergänglich sie ist, 

und das was wir nach ihr nennen

wie dauerhaft!

Sie, die Nachgiebige, 

führen wir auf der Zunge

und meinen die Ausbeuter. 

Sie, die wir ausgedrückt haben, 

soll nun auch noch ausdrücken

unsere Wut? 

Hat sie uns nicht erleichtert? 

Von weicher Beschaffenheit

und eigentümlich gewaltlos

ist sie von allen Werken des Menschen

vermutlich das friedlichste. 

Was hat sie uns nur getan? 

Hans Magnus Enzensberger, 1964

2581

November 20, 2022

In Jerusalem

Mit Kertész still durch Jena

Delir im Koma

[Friedrich Christian Delius – Die sieben Sprachen des Schweigens]

2556

November 13, 2022

Auf Poller sitzend

im regen Kudammtreiben

Delius* lesend

[*Friedrich Christian Delius – Die sieben Sprachen des Schweigens]

2550

November 11, 2022

Unter dem Haiku

liegt Auf der Suche nach der

verlorenen Zeit.

2494

Oktober 17, 2022

What a strange writer

To read this book took me years

I regretted it

[D. T. Max – Every love story is a ghost story. A Life of David Foster Wallace]

2484

Oktober 12, 2022

Spiegel der Seele

Die Privatbibliothek

Fixierte Neugier

2449

Oktober 1, 2022

Vor fünfzig Jahren:

eine Woche Leichtigkeit,

dann der Terror live.

[Roman Deininger, Uwe Ritzer – Die Spiele des Jahrhunderts]

Frisierte Tagebücher

September 25, 2022

Freilich muss man aushalten lernen, was Jünger schreibt. Man muss einmal mehr auf Zehenspitzen durch die Hölle wandern. Mag sein, dass das erst dann gelingt, wenn man gewisse Leseerfahrungen gemacht, und das Stadium überwunden hat, in dem man Werke nur noch daraufhin liest, ob sie politisch korrekt sind.

Jürgen Nielsen-Sikora in Glanz & Elend zur Neuausgabe von Ernst Jüngers Strahlungen

2422

September 24, 2022

Ein Kapitelchen

für jeden Kilometer

bis zum Zieleinlauf

[Matthias Politycki – 42,195]

2421

September 24, 2022

Angesammelte

Trümmer aus dem Kopf schaffen.

Erleichtert hinauf.

[frei nach Verabredungen mit einem Dichter – Michael Krüger (Frank Wierke)]

2420

September 23, 2022

Es ist extrem schwer,

sich von Büchern zu trennen.

Keiner möchte sie.

[frei nach Verabredungen mit einem Dichter – Michael Krüger (Frank Wierke)]

Persönliches Kinoticket

2419

September 23, 2022

Vorm Goethe-Denkmal

Familie aus Fernost

Gemeinsam kichernd

2389

September 12, 2022

Denk ich an Deutschland

Sich am Nordkanal kreuzen

Walross und Tanzbär

[Wolf Biermann trifft Heine in der Elphi]

2367

September 4, 2022

Neugierig bleiben,

das Wundern nicht verlernen,

seinen Weg gehen

[Werner Herzog – Jeder für sich und Gott gegen alle]

2314

August 16, 2022

Wie man beim Bloggen

interessante Leute

kennenlernen kann

[Peter Praschl und schaum]

2289

August 7, 2022

Lockere Essays

über Leute und Orte,

sich selbst nicht schonend

[Paul Theroux – Figuren in der Landschaft]

2254

Juli 24, 2022

Drastische Szenen

zu Kriegsende, plastisch erzählt.

Familienforschung.

[Ralf Rothmann – Im Frühling sterben]

2238

Juli 17, 2022

In Zelle schreiben

In Gruppe drüber sprechen

Verrohung stoppen

[Niemand kann es weiter bringen als zu sich selbst]

2213

Juli 9, 2022

Weiche Stimme liest

vom Kampf des jungen Selbst mit

unwirtlicher Welt.

[Werner Herzog – Vom Gehen im Eis (Hörbuch)]

2181

Juni 26, 2022

Ein Text, der schlauer

als sein Autor ist, ist der

Ungeschriebene.

Die sichtbaren Dinge ringsum brauchen uns

Juni 19, 2022

Nach den Duineser Elegien möchte die sichtbare Welt von uns bewusst vergegenwärtigt, verstanden werden. Darin besteht nach Rilke das wahre Leben, das den Menschen aus seinem Alltag heraushebt, um allem, was um ihn herum ist, im eigenen Inneren eine hohe Gegenwärtigkeit zu verleihen.

Der Mensch ist das große Auge der Natur, mit dem sie sich selbst schauen, bewundern und rühmen möchte.

[SWR 2: Franz Josef Wetz: Den Dichter Rilke neu entdecken, Lesekompass durch die Duineser Elegien]

2155

Juni 17, 2022

Keinen Berg zwischen

Eisenach und Budapest

zu Fuß auslassen.

[Rebecca Maria Salentin – Klub Drushba]

2145

Juni 11, 2022

Die Malven blühen

Der Sperber im Rüttelflug

Zwei Bücher verschenkt

2143

Juni 11, 2022

Am besten schläft man

mit dem Kopf und den Füßen

in Nord-Süd-Richtung.

[Bernd Brunner – Die Kunst des Liegens]

2118

Juni 5, 2022

Konflikt auflösen

durch geschicktes Ausnutzen

des Gegners Schwäche

[Molière – Der Geizige, Hans Otto Theater, Am Tiefen See, Potsdam]

2099

Mai 26, 2022

Gefühl haben, dass

Hälfte des Quartetts Bücher

nicht gelesen hat.

[Das literarische Quartett]

Angefangene Bücher

Mai 26, 2022
  • Bernd Brunner – Die Kunst des Liegens
  • Paul McCartney – The Lyrics
  • Oleg Senzow – Haft
  • Matthias Politycki – 42,195
  • Rebecca Maria Salentin – Klub Drushba
  • Sylvain Tesson – Dans les forêts de Sibérie
  • David Yaffe – Reckless Daughter (Joni Mitchell)
  • D. T. Max – David Foster Wallace
  • Nicolas Bouvier – L’usage du monde
  • Kieslowski/Piesiewicz – Dekalog
  • Cees Nooteboom – Rituale
  • Gian Domenico Borasio – Über das Sterben
  • Paul Theroux – The Kingdom by the Sea
  • Jean-Philippe Toussaint – Faire l’amour

.

April 3, 2022

Sie fühlt rein nichts und er sich aufgenommen.

T. S. Eliot – The Waste Land

1930

März 20, 2022

Das russische Volk

propagandaberieselt

Oblomow im Bett

1929

März 19, 2022

Auf dünnem Faden

meines Atems auf Morgen

wartend wie Spinne

[Ivo Andrić – Insomnia, leicht adaptiert]

1928

März 19, 2022

Der schlaflose Mensch

weder tot noch lebendig

ein Sorgenbündel

[Ivo Andrić – Insomnia]

1923

März 18, 2022

Wie Poe bin ich oft

bereits nach einem Glas Wein

völlig betrunken.

März 13, 2022

Wenn niemand von uns bereit ist, für die Freiheit zu sterben, dann werden wir alle unter der Tyrannei umkommen.

Timothy Snyder – Über Tyrannei

1906

März 13, 2022

Held meiner Jugend

Auf dem Trip zum nächsten Kick

Splitterfasernackt

[Unterwegs (Hörspiel) von Jack Kerouac, der gestern hundert geworden wäre]

1878

Februar 24, 2022

Kuschlige Nächte

in Laubhütten neben Hund

auf Blättern und Gras.

[Manuel Larbig – Waldwandern]

1810

Januar 24, 2022

Mondlandung verpasst

Mädchen nahegekommen

Mutter verloren

[Ulrich Woelk – Der Sommer meiner Mutter]

1744

Dezember 27, 2021

Leben und Schreiben.

Der Text als Wünschelrute,

die weiß, wohin’s geht.

[SWR2-Interview mit Judith Hermann]

1732

Dezember 23, 2021

Wir sind ungetrennt

vom Ganzen vor der Geburt.

Nach dem Tod dito.

[inspiriert von der ersten Seite von Lou Andreas-Salomés Lebensrückblick]

1721

Dezember 14, 2021

Im wilden Osten,

im Wohlstandsbauch des Westens.

Man bleibt unter sich.

[David Wagner & Jochen Schmidt – Drüben und drüben: Zwei deutsche Kindheiten]

1670

November 19, 2021

Nicht wählen können,

woran man sich erinnert

und was man vergisst.

[adaptiert aus Julia Franck – Welten auseinander]

1650

November 7, 2021

Von Ziegen, Schwänen,

Mauerseglern, Nachtschwalben,

Ameisen, Hasen…

[Helen Macdonald – Abendflüge]

1638

Oktober 31, 2021

Mit offenem Ohr

begleitet Sohn die Mutter

auf dem letzten Weg.

[Jürgen Wiebicke – Sieben Heringe]

1609

Oktober 9, 2021

Theaterdonner.

So ’ne Leber, kein Rückgrat.

Der Rest ist Schweigen.

[Klaus Pohl liest Sein oder Nichtsein]

1605

Oktober 3, 2021

Junger Schwede reist

durch ein Land in Ruinen,

schildert das Elend.

[Stig Dagerman – Deutscher Herbst]

1603

Oktober 3, 2021

Schonungslos notiert.

Wie graue Zellen langsam

zu Schlamm mutieren.

[Michael Buselmeier – Elisabeth: Ein Abschied]

1601

Oktober 3, 2021

Hör auf die Stimme.

Die Nacht birgt ein Geheimnis.

Carver wusste es.

[Jo Berger Myhre – Smallest things, pt. 2]