Sie liegt vor der Tür.
Über oberster Stufe
baumeln die Tatzen.
Sie liegt vor der Tür.
Über oberster Stufe
baumeln die Tatzen.
Massig, o-beinig,
in wilden Sätzen hoppelnd.
Sennenhundgalopp.
After a second
all the memories are back.
The fire crackles.
[Teenage Fanclub – Home, the single edit from the new album Endless Arcade]
Mittags Hagelschlag.
Kalter Wind bläst Wolken weg.
Sonne setzt sich durch.
Lang wach gelegen.
Für Minuten eingenickt.
Weckton aus dem Nichts.
In der Antike.
Das Abebben der Wollust
im Alter als Glück.
Wellen kräuseln sich.
Ein Teich voller Seerosen,
die sich zunicken.
[Jakob Bro, Arve Henriksen, Jorge Rossy – Music for Black Pigeons]
Der Regengeruch,
das Rauschen, Plätschern, Prasseln
in der lauen Nacht.
Die Sennenhündin
trottet weit hinter uns her
rauf nach Mammolshain.
Spielvarianten
durchrechnen ohne Bezug
zur Realität.
[Anish Giri frei übersetzt zur Verlustpartie gegen Alexander Grischtschuk gestern]
Zwei Maklerkarten
heute in dem Briefkasten
Platzt Hausmarktblase?
Zeit aufgehalten.
So gut wie 2005
mit 2-9-0 Watt.
Küchentischfrühstück.
Herab schaut der liebe Gott,
am Fenster stehend.
Unter der Sonne
kreist ein dunkler Greifvogel.
Wege rappelvoll.
Gerstenkorn platzt auf.
Das Jucken kaum erträglich.
Auge zu und durch!
Die rosa Knospen
des Apfelbaums öffnen sich
wie in Zeitlupe.
Ganztägig Sonne.
Melancholische Stimmung.
Wenig motiviert.
Maximalleistung
auf Hometrainer nicht erhöht.
Ruhepuls zu hoch.
Stellungseinschätzung:
König, Figuren, Bauern.
Konsequenz fürs Spiel.
[Ellis Schatztruhe 4 mit Elisabeth Pähtz]
Fast schwarz vor Augen.
Kampf gegen das Umfallen.
Ein schöner Moment.
Nichts ernüchtert mehr
als Säufern zuzuhören,
wenn man nüchtern ist.
[Abgewandelter Kommentar zu Thomas Vinterberg’s Der Rausch]
Das Dauergrinsen
hat sich durchgesetzt gegen
den Mephistoblick.
Endlich zweistellig,
die Außentemperatur.
Die Stimmung noch nicht.
Wie siehst du denn aus?
Auf die Fresse bekommen?
– Nein, ein Gerstenkorn.
Zuerst im Regen,
dann Extrarunde gedreht,
dann im falschen Film.
The bishop can move in any diagonal direction. He doesn’t, though, because he knows that it’s in his and his community’s best interest to stay at home.
[How to play Covid chess by Laura Mishkin in The New Yorker]
Der Apfelkuchen
mit Eierschaum und Mandeln
ist ein feuchter Traum.
Überall Primeln.
Fünf violette Blüten
um den gelben Kelch.
Am Bach liegt ein Baum
aus zwei Stämmen, die plötzlich
nach oben wachsen.
Impfpässe fälschen.
Die Lösung der Impfgegner.
Dümmer geht immer.
Langsamer spielen.
Den Moment mehr auskosten
und doch abdriften.
Wow! Ein Meer in gelb!
Die Schlüsselblumenwiese!
Der Frühling ist da!
Wettpfeifen zwischen
Singdrossel, Mönchsgrasmücke
und eisigem Wind.
Wurfbahnen, die sich
im Unendlichen schneiden.
So geht Jonglieren.
Crossing the desert
in a dark convertible
during the late night.
[The Colorist Orchestra & Howe Gelb ft Pieta Brown – More Exes]
Im Bett verlor’ner
Ohrstöpsel lächelt mich aus
Nachttischgeschoss an.
Verhärmte Alte
zweimal am Tag getroffen.
Abends mit Fahne.
Sitz‘ auf Lieblingsbank.
Drei Radler pesen vorbei.
Der Gegner: die Zeit.
Die Abendsonne
streichelt sattgrüne Wiesen
vor dem Altkönig.
Sonnige Kühle.
Zwei angeleinte Huskies
kommen entgegen.
Zweisame Fußtour
über zwei Bücherschränke
im Dauerregen.
Mehrmals aufgewacht
von eigenen Schnarchlauten
beim Mittagsschläfchen.
Erst durch Nase ein-,
danach doppelt so lange
durch Mund ausatmen.
Mit Müll zum Auto.
Hoch statt runter gefahren.
Schlüssel vergessen.
Hund sitzt und fixiert
seinen Blick schräg nach oben
auf Frauchens Tasche.
Durch den Tiergarten.
Nebelkrähen lassen mich
gnädig passieren.
Wenn der Wecker mich
aus dem tiefsten Schlummer reißt,
hab‘ ich gut gepennt.
Langweilereien
wechseln sich ab mit vielen
packenden Partien.
[Andreas Maier – Die Städte]
Vormittag über
Weste falsch rum getragen
daheim im Büro.
Wie das Blut pulsiert
im linken Zeigefinger
in der Jeanstasche.
Erst an die Vögel,
dann an die Pflanzen, zuletzt
an mich selbst gedacht.
O Melatonin!
Wie du mich sachte mitnimmst
auf Morpheus Armen.
Richtgeschwindigkeit.
Meist auf mittlerer Fahrbahn.
Nach Berlin gleitend.
Über Buchenwald
dunkle Wolken, dahinter
strahlt der Himmel blau.
Butter, Kartoffeln,
Vinaigrette, Parmaschinken,
Spargel. Ein Gedicht.
Gravitation
so einsetzen, dass Bälle
in Hände fallen.
Lockerer Aufstieg.
Baumbestand stark dezimiert.
Großer Feldbergblick.
[Von zuhause über Kronberg zur Weißen Mauer, 634 m. Zurück über Oberhöchstadt]
Direkt, lakonisch
verspielt, verträumt, verletzlich,
herzzerreißend-schön.
In die Dunkelheit
hinabsteigen ist nicht gleich
dem Hinaufsteigen.
Das Insektennetz
vor dem Schlafzimmerfenster
ist nun installiert.
Gähnende Leere
zwischen zahllosen Sternen.
Das ist der Weltraum.
Sprechend, nicht schreibend
verrät sie so einige
Tricks des Zauberers.
[Katia Mann – Meine ungeschriebenen Memoiren]
Mit Flügelschlägen
vertreibt Amsel Blaumeise
aus Untertopfbad.
Nimm die drei Bälle.
Guck unfokussiert nach vorn.
Es kann losgehen.
Vom Bass gekitzelt,
von der Sitar gestreichelt,
vom Cello umarmt.
[David Darling – Cycle Song vom 82er Album Cycles]
Wer zwitschert denn da?
Kann im Baum nichts entdecken.
Doch! Ein Rotkehlchen!
Einhundert Liter
harte Komposterde mit
Fingern zerrieben.
Bis zehn: Erfrischung.
Elf bis zwanzig: Eisregen.
Schluss: Torso on rocks.
Zwanzigerkindheit.
Forsthaus mit Seen, Havelland.
Kein fließend Wasser.
[Ilse Gräfin von Bredow – Kartoffeln mit Stippe aus dem Bücherschrank]
Söhne und Mutter.
Frühherbst in Schwedisch-Lappland.
Birken und Samen.
[Sigrid Damm – Wandern – ein stiller Rausch]
Frühe Achtziger.
Liebe auf den ersten Blick.
Verwirrt in Berlin.
[Ulrich Peltzer – Das bist du]
Garten über Nacht.
Rosa Farbexplosion.
Die Zierpflaume blüht.