Archive for the ‘lit’ Category

5110

Dezember 20, 2025

Mitten durchs Gehirn

mit Bolzenschussapparat

hindurchgeschossen

[Reinhard Gehret, Untergrundliterat]

5089

Dezember 9, 2025

Reich an Vokalen

Beliebig erweiterbar

Wortstellung wählbar

[Roland Kaehlbrandt – Von der Schönheit der deutschen Sprache]

5078

Dezember 7, 2025

Riesenbuchhandlung

Übungen für Demente

Voll Fehlanzeige

5070

Dezember 2, 2025

Jammersuada

Wie kann man so etwas nur

auswendig lernen?

[Oscar Wilde – De Profundis mit Jens Harzer im BE]

Siddartha

Dezember 2, 2025

Ich würde so gerne etwas schreiben über das Buch, das mich in meinem Leben am meisten beeindruckt hat. Siddartha von Hermann Hesse. Ich hatte große Angst, es wieder zu lesen. Es muss im Sommer 1981 gewesen sein, als ich es entdeckt habe, ich war um die 18 und ich habe dieses dünne Buch in einem Rutsch runtergelesen. In Moers, draußen im Garten in der Sonne, wenn ich es recht erinnere. Übrigens das einzige Buch von Hesse, das mich jemals gepackt hat. Hesse wurde sonst immer von etwas älteren Hippie-Typen in der Schule während des Unterrichts unter der Schulbank gelesen.

Als ich das Büchlein vor ein paar Tagen wieder zur Hand genommen habe, war ich gleich positiv überrascht. Es hat mich ein zweites Mal sofort mitgenommen auf den Trip. Die Sprache war etwas gedrechselt, aber das war egal. Im Gegenteil, das hat dem Text sogar eine gewisse Aura gegeben. Was mich sehr bald frappiert hat und was ich nach 44 Jahren völlig vergessen hatte. Der Brahmane Siddartha und sein Freund Govinda, die sich beide den Samanas angeschlossen haben und den Asketenweg gehen, um leer zu werden, treffen Buddha, aber Siddartha geht weiter, während Govinda bei Buddha bleibt. Der Grund ist einfach. Siddartha interessiert sich nicht für Buddhas Lehre, er interessiert sich eher dafür, wie Buddha seine Erleuchtung gefunden hat, was jedoch im Buch nicht aufgelöst wird. Also verlässt er seinen Freund und Buddha und geht seinen eigenen Weg. Einen Weg, der zurück führt ins Leben, einen Weg der Praxis. Er verliebt sich in eine Kurtisane, die ihn in die Liebe einführt, sie bekommt nach einer Weile ein Kind von ihm. Er wird Kaufmann und genießt das Leben in vollen Zügen, ab einem gewissen Punkt ist er jedoch satt und durchschaut Sansara, den Kreislauf des Lebens, der ihn nie erfüllen wird. Dann wird er zum Fährmann, der den Fluss als Allegorie des Lebens betrachtet und mit ihm spricht. Ab da flacht das Buch ab und mein Interesse schwindet. Außerdem ist es gleichnishaft bzw. parabelhaft geschrieben, wenig konkret, recht abstrakt. Man merkt, dass es mehr ein Gedankenspiel ist, ihm keine reale Erfahrung zugrunde zu liegen scheint. Das hat mich damals nicht gestört. Siddartha kann nach seinen eigenen Worten nur drei Sachen. Warten, denken und fasten. Aber zum Fasten steht wenig in dem Buch, so ein faszinierendes Thema, aber Hesse lässt diesen Acker brach liegen. Er hat anscheinend nie gefastet. Zum Warten und Denken liest man auch kaum etwas. Dazu hatten später Samuel Beckett und Paul Auster – oder vorher Edgar Allen Poe – mehr zu sagen. Alles Kopfgeburten. Diese Inkonsequenz, Kerneigenschaften in den Raum zu werfen und dann in keinster Weise zu präzisieren bzw.  zum Leben zu erwecken, ist schon etwas ernüchternd.

Das Verrückte ist, dass ich mehr oder weniger ein Jahr nachdem ich das Buch gelesen habe, meinen Weg gegangen bin. Weg von den Büchern, der Theorie, dem inneren Widerstand gegen das „System“ hinaus in die offene Welt. Das Ziel war Indien, angekommen bin ich dort nie. Es musste sein. Und es hat so gut getan. Sich durchzukämpfen auf dem Rad. Auf dem Autoput in Jugoslawien und dann im gelobten Griechenland in diesem superheißen Sommer. Ohne funktionierende Gangschaltung. Der auf den Anstiegen in die Augen laufende Schweiß, das teuflisch in den Augen brennende Salz, der Stolz, nicht aufzugeben und abzusteigen. Jeden Morgen Feuer zu machen, von wenig zu leben, zu betteln. Für sich selbst verantwortlich zu sein, für Fehler einstehen zu müssen. Leute zu treffen, die ähnlich dachten. Frei zu sein. Jung zu sein. Naiv zu sein. Man selbst zu sein. Das Abenteuer zu suchen und zu finden. Und irgendwie ging es immer weiter, auch wenn die Lage zum Teil schwierig war. Ich will jetzt gar nicht auf Details eingehen, vielleicht später. Aber diese Geschichte, dieser lange Sommer von vier Monaten, hat mir ein unheimliches, inneres Selbstbewusstsein gegeben. Was ich vorher überhaupt nicht hatte. Vorher hatte ich nur die Arroganz des neunmalklugen Besserwissers. Keinem Lehrer zu folgen, war das Beste was ich machen konnte. Der beste Lehrer ist das Leben. Ganz einfach.

5064

November 29, 2025

Lehrern nicht folgen

Den eigenen Weg gehen

Das Leben leben

[Hermann Hesse – Siddartha]

5060

November 27, 2025

Weihnachtsgeschichten

Gogol, Baum, T. Mann, Dickens

Böll heiß diskutiert

[Zauberberg : Die Buchhändlerin rät ab]

5047

November 20, 2025

Killing an Arab

Von der Sonne geblendet

Zum Tod verurteilt

[François Ozon – L’Etranger (Camus), 5 aus 5]

5042

November 18, 2025

Ein Trauerspiel mit

sechsunddreißig Darstellern

Die Hauptperson fort

[Jon Savage – Sengendes Licht, die Sonne und alles andere. Die Geschichte von Joy Division]

4997

November 1, 2025

Die Deutschen hätten

vorrücken sollen, Paris

(dann) nehmen können

[Ulrich Wickert – Salut les amis – Meine Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen in Denkanstöße 2026, ein haikufiziertes Zitat seines Großvaters]

4996

November 1, 2025

Was ist wichtiger?

Kompetenz oder Freundschaft?

Umdenken nötig?

[Karsten Brensing – Die Magie der Gemeinschaft – Was uns mit Tieren und künstlichen Intelligenzen verbindet in Denkanstöße 2026]

4995

November 1, 2025

Im Anthropozän

Neue Eiszeit verhindern

Cradle to Cradle

[Michael Schmidt-Salomon: Die Evolution des Denkens – Das moderne Weltbild – und wem wir es verdanken in Denkanstöße 2026]

4987

Oktober 29, 2025

Theatergruppe

stolpert durch den Regenwald.

Es wird abgeschweift.

[Dorothee Elmiger – Die Holländerinnen]

4974

Oktober 22, 2025

Er sehr dezidiert

Buchhändlerin pragmatisch

Autorin mit Herz

[Literaturtalk im Terzett in der Buchhandlung Zauberberg]

4960

Oktober 15, 2025

„Schlaues“ Gelaber

Praktischer Nährwert gleich 0

Zurück in den Schrank!

[Otfried Höffe – Die hohe Kunst des Alterns. Kleine Philosophie des guten Lebens]

4931

September 26, 2025

Möglich, doch sinnlos

Ein Leben ohne Gehen

Daher raus. Sofort!

[Robert Walser – Spazieren muss ich unbedingt. Vom Gehen über Stadt und Land]

4927

September 23, 2025

Die Badewanne

zum Überschwappen gebracht

Nasse Buchseiten

4907

September 14, 2025

Künstler entdecken

einzigartige Landschaft

in Frühromantik

[Frank Richter – Der historische Malerweg]

4898

September 11, 2025

Mit sechs schlauer sein

als die Mehrzahl der Großen

Mit acht ein Engel

[Fynn – „Hallo Mister Gott, hier spricht Anna“]

.

August 27, 2025

Reizend ist es, still und gemächlich übers Land zu gehen und von ernsten, starken Bäuerinnen freundlich gegrüßt zu werden. Ein solcher Gruß tut wohl wie der Gedanke an die Unvergänglichkeit. Es öffnet sich ein Himmel, wenn Menschen freundlich miteinander sind.

[Robert Walser – Herbstnachmittag]

4850

August 23, 2025

Im ganzen Leben

Eine Stunde Seligkeit

Ist das nicht genug?

[Fjodor Dostojewski – Weiße Nächte]

4843

August 20, 2025

Ein Haus, zwei Frauen

Beim Tanzen eingeschlafen

Sprudelnd vor Worten

[Dörte Hansen – Altes Land]

4833

August 15, 2025

„Sie findet den Mund nicht,“

schmatzt trotzdem mit den Lippen,

„krallt sich an mir fest.“

[Annie Ernaux – Ich komme nicht aus der Dunkelheit heraus]

4829

August 13, 2025

In der Buchhandlung

schmale Neuerscheinungen

komplett durchlesen

[z.B. Annie Ernaux – Ich komme nicht aus der Dunkelheit raus (bin noch nicht ganz durch, komme wieder)]

4815

August 9, 2025

Geschwätziger Text

Ressourcenverschleuderer

Lebenszeitfresser

4812

August 7, 2025

Die guten Dinge

Wo sind sie nur geblieben?

Fortschritt war gestern

[Gabriel Yoran – Die Verkrempelung der Welt, 5 Sterne]

4800

August 1, 2025

Eintausend Meilen

längs durch Großbritannien

Parkinson fuck off!

[Raynor Winn – Über Land]

4774

Juli 7, 2025

Die Särge fertig

Die Blumen im Wald gepflückt

Das Feuer lodert

[Brüder Grimm – Die zwölf Brüder]

4772

Juli 6, 2025

Mittelgebirge!

Die Seele wandern lassen

Das Glück liegt so nah!

[Sebastian Schoepp – Seelenpfade]

4763

Juni 29, 2025

Sofort mittendrin

Schatten der Vergangenheit

Die Rollen vertauscht

[Tara Meister – Wakaschu oder, Bachmannwettlesen 2025]

4752

Juni 24, 2025

Mit Kopf durch die Wand

Eine Stunde von New York

Wölfin zeigt den Bauch

[Hélène Grimaud – Wolfssonate]

4732

Juni 13, 2025

Eine Rundreise

ums Mittelmeer aus über

zwanzig Blickwinkeln

[Das weiße Meer. Erkundungen des Mittelmeers (Anthologie)]

4731

Juni 13, 2025

Aus dem Paradies

musst du vertrieben werden,

um es zu merken

[frei nach Mohammed Dib]

Truman Capote – Kaltblütig

Juni 9, 2025
Taschenbuchausgabe aus dem Bücherschrank

In Cold Blood ist Truman Capote’s Hauptwerk, es ist eine Fleißarbeit der Recherche, basierend auf vielen Interviews mit den Betroffenen, die zum großen Teil mit ihren realen Namen genannt werden. An einem Sonntagmorgen, dem 15. November 1959 werden in Holcomb, einem Kaff in West-Kansas vier Mitglieder einer angesehenen Familie in ihrem Farmhaus tot aufgefunden. Geld bzw. Wertgegenstände fehlen so gut wie keine. Was ist da passiert? Gleich von Anfang an weiß der Leser, wer es gewesen ist, zwei vor kurzem entlassene Sträflinge, Dick und Perry. Ihre durch ungedeckte Schecks finanzierten Road Trips werden in kurzen Passagen wie in einem Film gegen geschnitten zu der Entdeckung des Massakers und der Geschichte der Familie und ihrer Bekannten sowie den Nachforschungen. Das Kansas Bureau of Investigation übernimmt mit einem Stab von 18 Mann die Ermittlungen. Die eng bedrucken rund 300 Seiten sind in etwa vier gleichlange Teile gegliedert: I Die sie als letzte sahen, II Täter unbekannt, III Antwort und IV Die Ecke.

Bis zum Schluss bleibt es spannend, obwohl der Leser ahnen kann, wie es ausgehen wird. Die ersten vier Zeilen aus François Villon’s Ballade der Gehängten stehen dem Buch vor. Und trotzdem bleibt am Ende mindestens ein großes Mysterium. Mich hat das Buch von Seite eins an gefesselt, weil ich gespürt habe, dass das nicht ein herkömmlicher Krimi ist, sondern beunruhigend authentische und tiefe Einblicke in die Seele von Kriminellen und wie sie dazu geworden sind, erlaubt. Beide Täter wurden von Capote ausgiebig befragt.

Die in den Plot eingewobene Werbung für Pfandbriefe und Kommunalobligationen, die Anfang der Achtziger Usus war bei rororo, hat mich zurück gebeamt in meine Jugend.

Bankenwerbung 1983

Ganz am Schluss des sogenannten „wahrheitsgemäßen Berichts“ trifft der Hauptermittler auf dem Friedhof von Garden City, wo die vier ermordeten Familienitglieder beigesetzt sind, auf die Schulfreundin der getöteten Teenager-Tochter und unterhält sich mit ihr. Dass das ein schönes, aber erfundenes Ende ist, hat mir beim Lesen sofort geschwant. Nicht alles, was hier geschildert wird, hat sich wirklich so zugetragen, Capote hat durchaus seine künstlerische Freiheit genutzt, was der Qualität des Buches m. E. jedoch keinen Abbruch tut.

5 Sterne

P. S. Es spricht nicht für den Menschen Capote, dass obwohl er sich mit dem Mörder Perry Smith während der vielen Gespräche im Gefängnis angefreundet hat und nach eigener Aussage Mitleid gegenüber ihm empfunden hat, er keinerlei Gnadengesuch für ihn gestellt hat. Wenn die Täter nicht gehängt worden wären, wäre das Buch wahrscheinlich weniger erfolgreich gewesen. Auch der Autor war kaltblütig.

4720

Juni 8, 2025

Tatsachenroman

Vier Menschen zuhause tot

Ein Buch wie ein Film

[Truman Capote – Kaltblütig (mehr)]

4679

Mai 21, 2025

Sümpfe statt Gärten

Querfeldein statt auf Straßen

Raus in die Wildnis!

[Henry David Thoreau – Vom Wandern]

4669

Mai 18, 2025

Passing Great Britain

with a horse pulling a cart

towards the Hebrides

[Vashti Bunyan – Wayward: Just Another Life to Live]

4658

Mai 14, 2025

Wenn du irgendwas

erleben willst, musst du dich

verändern lassen

[Julia Schoch im Interview mit dem SZ Magazin]

4640

Mai 11, 2025

He said something that

would change my life forever.

‚Do not hide your light.‘

[Vashti Bunyan – Just Another Life to Live]

4629

Mai 6, 2025

Autokorrektur,

welche aus „Peter Handke“

„Peter Hände“ macht

4628

Mai 6, 2025

Sie hat es getan

Lang hat sie funktioniert

Erinnerungen

[Peter Handke – Wunschloses Unglück]

4625

Mai 4, 2025

Essay verfassen,

statt Kiste mit Ererbtem

in Ruhe öffnen

[Elke Brüns – Dinge]

4595

April 22, 2025

Falsche Galgenfrist

Mit Rucksack durch Nacht streifen

Zurück ins Leben

[Rudolf von WaldenfelsIn die Nacht]

4539

März 29, 2025

Unausweichliche

Spurenreise zu einem,

der überall ist

[Jürgen Goldstein – Nick Drake]

4528

März 24, 2025

Ein komplettes Buch

über das Lied River Man

von Nick Drake schreiben

[Ich lese gerade die neue, gut recherchierte  „Annäherung“ von Jürgen Goldstein an meinen „traurigen Helden“]

4514

März 21, 2025

Sonore Stimme

Warum geht er an Straßen?

Plötzlich war er weg

[Wolfgang Büscher liest aus Der Weg bei Ferlemann & Schatzer]

4512

März 20, 2025

Geist und Körper eins

Komplexität nicht viral

Wir sind Vielheiten

[Siri Hustvedt – Wenn Gefühle auf Worte treffen (Ein Gespräch mit Elisabeth Bronfen)]

4497

März 13, 2025

Wahrnehmung zu schwach

Vokabular zu beschränkt

Welt zu beschreiben

4492

März 11, 2025

Kann nicht weglaufen

Beschreibt etwas Konkretes

Hat siebzehn Silben

4479

März 7, 2025

Midwest. Achtziger.

Sechzehn. Endloser Sommer.

Liebe und Abschied.

[Benedict Wells – Hard Land]

4465

Februar 27, 2025

Das letzte Mal, als

jemand gegen mein Fenster

Kieselsteinchen warf

[war in München in der 2. Hälfte der Achtziger; es war Klaus aus Berlin, der eigentlich aus Köln kam und den ich beim Interrail im Zug vor Sevilla kennengelernt hatte. Er fuhr schwarz und ließ sich immer rausschmeißen, wenn er erwischt wurde. Ein paar Jahre später sah ich ihn zufällig im Fernsehen im blauen Bademantel bei Tutti Frutti, was mich in dem Moment einerseits überraschte, von ihm andererseits aber auch nicht. Komme gerade drauf, weil ich Hard Land von Dominic Wells zu lesen angefangen habe, wo Kirstie das mit den Steinchen bei Sam macht.]

4459

Februar 26, 2025

Notiz an mich selbst

Ratgeberliteratur

Zeitverschwendung pur

[Ken Mogi – Ikigai]

4451

Februar 22, 2025

Klassisch gebildet

Als Schöffe ungeeignet

Kein Lebenskünstler

[Ferdinand von Schirach – Regen]

4386

Januar 21, 2025

Seelenstripperin

mit Lebens- und Freiheitsgier

DDR-Erbe?

[Julia Schoch]

4385

Januar 20, 2025

Drahtseilakt zwischen

Offenheit und Versteckspiel:

Autofiktion

4384

Januar 20, 2025

Nur ne Affäre?

Unbehagen macht sich breit

Zu viel Privates?

[Julia Schoch spricht mit Andrea Gerk im Renaissance-Theater und  liest aus Wild nach einem wilden Traum]

4381

Januar 20, 2025

Reise mit Kat-Kat

Ziel: Steinhaus des Marabout

Hoggar-Marslandschaft

[Wolfgang Büscher – Der Weg]

4380

Januar 19, 2025

Gelagert in den

Falten des Gedächtnisses:

Die Geschehnisse

[Quelle]

4376

Januar 18, 2025

Zwei Waldpostkarten,

Kalender, Jahresrückblick,

Beatlesgeschichte

[Dank an Selma, Hulda, Elisabeth & Stefan]

4371

Januar 12, 2025

Am Köder zappeln

„Erst erleben, dann schreiben“

Schaler Nachgeschmack

[Julia Schoch – Wild nach einem wilden Traum]

4342

Dezember 30, 2024

Mit scharfen Sinnen

durch Zwielicht und Dunkelheit

Der Hund mit dabei

[John Lewis-Stempel – Wandern bei Nacht]

4319

Dezember 22, 2024

Blackout in Prüfung

Vor Ort Filme erfindend

Jury geht drauf ein

[Alles gesagt? mit Doris Dörrie]

4299

Dezember 14, 2024

Metamorphosen

auf den Spuren der Tiere

in freier Wildbahn

[Baptiste Morizot – Philosophie der Wildnis, e-book]

4278

Dezember 7, 2024

Bewusstseinskultur,

Krisenzeit, Verfassungsschutz,

Cancel Culture, Wind

[Denkanstöße 2025]

4269

Dezember 1, 2024

Altpapiertonnen

Tauchen nach Bücherschätzen,

Briefkonvoluten

[Arno Geiger – Das glückliche Geheimnis]

4254

November 24, 2024

Ins Gespräch vertieft

nebeneinander gehen,

gemeinsam denken

[John von Düffel – Ich möchte lieber nichts]

4232

November 16, 2024

Zikadengesang

Die Erde atmet im Schlaf

In Mauerritzen

[nach Michael Endes Momo, geborgen aus dem Bücherschrank]

4217

November 8, 2024

Bücher, Vehikel,

mit dem Geist vorzustoßen

in andre Sphären

4178

Oktober 9, 2024

Nicht aufzuhalten

Eine Frau, die auf Cape Cod

in die Brandung läuft

[Paul Auster – Baumgartner]

4176

Oktober 8, 2024

nur noch frühmorgens

konzentriert lesen können

abends wegpennen

4158

Oktober 1, 2024

Gehen und Schreiben

Fuß- und Handbewegungen

Langsame Rhythmen

[Von Wegen und Umwegen (Anthologie)]

4137

September 20, 2024

Sie pflegt ihn zuhaus

Das Babyphone Nabelschnur

Der morgende Tag

[Helga Schubert – Der heutige Tag]

4103

September 1, 2024

Toxische Liebe

Teenie und Fiftysomething

Ein Staat geht unter

[Jenny Erpenbeck – Kairos.]

4097

August 29, 2024

Der Pfeil des Lebens

zur Geburt abgeschossen

erreicht uns im Tod

[nach Jean Paul]

4066

August 18, 2024

Sechstausend km

Acht Monate Deutschlandtour

Nächte unterm Tarp

[Gerald Klamer – Der Waldwanderer]

4054

August 10, 2024

Versprengter Soldat

An Schwelle zur Moderne

Tragische Figur

[Peter Michalzik – Kleist]

4042

August 4, 2024

Essays zu Moral,

Natur, Wald, Alter, Klima,

Eltern, Mafia…

[Denkanstöße 2024 (Piper)]

4020

Juli 6, 2024

Das Leben danach

in den Griff kriegen wollen

Ein Tag im Baumarkt

[Denis Pfabe – Die Möglichkeit einer Ordnung (Bachmannwettlesen]

3997

Juni 30, 2024

Der Krieg reißt Wunden

in den Seelen der Menschen,

die nie verheilen

[Tijan Sila – Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde (Bachmannpreisgewinner)]

3993

Juni 28, 2024

Zwei Atemzüge

Der Erste und der Letzte

Lebensleistungen

[Ulrike Haidacher – Schwestern (Bachmannpreis)]

3946

Mai 25, 2024

Schwarzweiße Fliesen

Vater kann nicht verlieren

Genie verrennt sich

[Jean-Philippe Toussaint – L’Échiquier]

3904

Mai 4, 2024

Les jeux sont faits: Poe,

Kafka, Beckett and Camus

Splendid company

[Paul (Auster) is dead]

3872

April 28, 2024

Der Blick von außen

„Fichte spricht, bevor sie bricht.“

Überm Nebelmeer

[Paul Scraton – Harzwanderungen. Auf Heines Spuren durch den deutschen Wald.]

3858

April 20, 2024

Neun Tage spaziert

Sonnenaufgang am Brocken

Die Ilse hinab

[Heinrich Heine – Die Harzreise]

3825

März 27, 2024

Junge Schweizerin

wandert vier Monate lang

auf dem Alpenkamm

[Christina Ragettli – Von Wegen]

3818

März 26, 2024

Rund tausend Haiku

Das Lebenswerk von Bashō

Teich. Froschsprung. Platschen.

3812

März 24, 2024

Wir wachen alle

eines Tages als Käfer

auf dem Rücken auf

3678

Februar 9, 2024

Unter der Nase

Über der Oberlippe

Spüre das Streichen

[Tim Parks – Die Kunst stillzusitzen]

3641

Januar 21, 2024

Hochsommer am See

Gegen Ende noch einmal

vom Leben kosten

[Bodo Kirchhoff – Seit er sein Leben mit einem Tier teilt]

3594

Dezember 12, 2023

Mit Sonnenbrillen

Abteilungs-Rap im Workshop

standing ovations

3592

Dezember 10, 2023

Frau und Kind flüchten

Den Soldaten an der Front

Lieder vorsingen

[Matti Friedman – Wer durch Feuer: Krieg am Jom Kippur und die Wiedergeburt Leonard Cohens]

3569

November 26, 2023

Berührendes und

weniger Berührendes

aus seinem Nachlass

[Wolfgang Herrndorf – Stimmen]

3540

November 11, 2023

Perspektivwechsel

Unter halbgeschlossenen

Lidern zublinzeln

[Arne Piewitz alias Henning Venske – Ich war der Märchenprinz]

3522

Oktober 31, 2023

Aus der Bereitschaft,

sein Leben wegzuwerfen,

ergibt sich sein Wert.

[leicht abgewandelt nach Jens Bisky in Alexander Kluge – Heinrich von Kleist – ein Gewitterleben]

Allein

Oktober 27, 2023

21.06.1941

Es heißt immer, es sei die Liebe, nach der wir ein Leben lang suchen, oder es sei Ruhm. Es ist keins  von beiden. Was wir suchen, ist Verständnis. Wir suchen dauernd ein anderes Herz, das wir anrühren können und das uns anrühren kann. Unermüdlich wie ein ausgehungertes Tier suchen wir danach. Denn unser Herz ist immerzu einsam. Immerzu allein. Und wo immer wir dieses Verständnis auch zu finden meinen, bei einem Mädchen, bei einem Jungen, einem gebrechlichen Greis oder einer alten Schrulle, bei einem Säufer, einer Prostituierten, einem Verrückten, einem Kind, dahin gehen wir, und nichts auf der Welt kann uns zurückhalten.

Patricia Highsmith: Tage- und Notizbücher

3495

Oktober 20, 2023

Zwiegespräch über

menschliche Abgründe und

den Trost des Denkens.

[Ferdinand von Schirach & Alexander Kluge – Die Herzlichkeit der Vernunft]

3465

Oktober 6, 2023

Beethovens Fünfte

Wer kennt erste vier Töne?

fragt Musiklehrer

[Uwe Johnson – Jahrestage]

3440

September 19, 2023

Mittendrin schwimmen

in einem Gemälde aus

dem 19. Jahrhundert

[Gabriele von Arnim – Der Trost der Schönheit]

3425

September 12, 2023

Finger auf die Stirn

Ausatmen in Pulsader

Hand auf dem Gesicht

[Atemübung aus Gabriele von Arnim – Der Trost der Schönheit]

3400

August 28, 2023

Landschaft, Geschichte/n,

Menschen, Tiere, Pflanzen, Sand

südlich von Hamburg

[Claus-Peter Lieckfeld – Heide]