Archive for the ‘DEU’ Category

5005

November 3, 2025

Auf Leserspuren

Eigene Blogposts lesen

War das wirklich ich?

5004

November 3, 2025

„Der Tag ist zu kurz.“

In meinem Leben haben das

nur Frauen gesagt.

5003

November 3, 2025

Vor 20 Jahren

referenzierten sich Blogs

viel mehr als heute

5002

November 3, 2025

Über Leute, die

Du überhaupt nicht magst,

lieber nichts sagen

Satz des Tages

November 3, 2025

Sonntagsfrüh, bei Tagesanbruch, auf der Terrasse sitzend, erlebe ich die Natur als vollkommene Klangkathedrale, als einen riesigen Raum, dessen Akustik angefüllt ist mit den seltsamsten Tieflauten, auch durchsetzungsstarken Kranichrufen, deren Klänge über Wiesen und Auen hallen und sich als Echo an Waldrändern brechen. 

5001

November 3, 2025

Einem Haiku nicht

die Mühsamkeit ansehen,

es zu erstellen

5000

November 3, 2025

Für dreißig Euro

drei Blatt Papier von Eschborn

nach Berlin bringen

4999

November 3, 2025

Internes Meeting

Ein paar Minuten Vortrag

Große Resonanz

4998

November 2, 2025

Sofort mittendrin

Den vier Violinsaiten

Leben einhauchen

[Johann Sebastian Bach – 2. Partita d-moll BWV 1004 Sarabande (Hilary Hahn)]

4997

November 1, 2025

Die Deutschen hätten

vorrücken sollen, Paris

(dann) nehmen können

[Ulrich Wickert – Salut les amis – Meine Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen in Denkanstöße 2026, ein haikufiziertes Zitat seines Großvaters]

4996

November 1, 2025

Was ist wichtiger?

Kompetenz oder Freundschaft?

Umdenken nötig?

[Karsten Brensing – Die Magie der Gemeinschaft – Was uns mit Tieren und künstlichen Intelligenzen verbindet in Denkanstöße 2026]

4995

November 1, 2025

Im Anthropozän

Neue Eiszeit verhindern

Cradle to Cradle

[Michael Schmidt-Salomon: Die Evolution des Denkens – Das moderne Weltbild – und wem wir es verdanken in Denkanstöße 2026]

4994

November 1, 2025

Wie das dahinfließt

Romantische Träumerei

Nick Drake’s Muttermilch

[Nitai Hershkovits – Dream Your Dreams (Molly Drake) von Call on the old wise, 2023]

4993

November 1, 2025

Mundharmonika!

Sprühend vor Lebensfreude

Und noch ein Einsatz

[Talk Talk – Living in Another World von The Colour of Spring, 1986]

4992

Oktober 30, 2025

Hausbesichtigung

Senfgelbe Fliesen im Bad

Wir haben’s gekauft

.

Oktober 30, 2025

…ein gerade noch brüllendes Kleinkind, das sich allem Trost widersetzt, um anschließend kurz zu seufzen, weit zu gähnen und friedlich einzuschlafen.

4991

Oktober 30, 2025

Abstrakt, frei fließend

Jeder Ton öffnet den Raum

Zu dem Dahinter

[Leo Genovese – Brooklyn de Noche]

4990

Oktober 29, 2025

Rückenhaut strafft sich

bei Herabschauendem Hund

Heftiger Juckreiz

4989

Oktober 29, 2025

Südasiate

setzt sich im Bus neben mich

Weihrauch-/Myrrheduft

4988

Oktober 29, 2025

Umsonst Bus fahren

weil Fahrerkasse kaputt

Auto abgeholt

4987

Oktober 29, 2025

Theatergruppe

stolpert durch den Regenwald.

Es wird abgeschweift.

[Dorothee Elmiger – Die Holländerinnen]

4986

Oktober 29, 2025

Ich halte mich fest

an bunten Jonglierbällen,

die herabfallen

4984

Oktober 28, 2025

Wenn es nicht mehr klappt,

die Haustür abzuschließen

mit dem Schlüsselein

4983

Oktober 27, 2025

Den Rücken hinab

übers Steißbein rinnt der Schweiß

in die Poritze

4982

Oktober 27, 2025

Ins Ohr geflüstert

Diskrepanz von Wort und Tat

Harmonikafest

[Cowboy Junkies – He Will Call You Baby, live 2013]

4981

Oktober 26, 2025

Über Eingangstür

Spinnennetz im Gegenlicht

Niemand zuhause

4980

Oktober 26, 2025

Überm Horizont

– zwischen Sternen Flugzeuge –

Mondsichel, strohgelb

4979

Oktober 26, 2025

Fruchtbarer Boden,

auf den mein Kommentar fällt.

Es macht was mit mir.

4978

Oktober 25, 2025

Einmal durch Deutschland

mit ner Kolumbianerin

und nem Afghanen

4977

Oktober 25, 2025

The Cure wohnen jetzt

in Wien, singen auf Deutsch und

sind nicht gealtert

[Julia Effekt – Streichholz]

4976

Oktober 25, 2025

Feuerwehr, Polizei,

fünfzehn Rettungsfahrzeuge,

zwei Helikopter

[A5 bei Friedberg, 13h15]

4975

Oktober 23, 2025

Beim Zahnarzt zwar noch

die Bohrgeräusche, aber

kein Schmerz: Ultraschall!

4974

Oktober 22, 2025

Er sehr dezidiert

Buchhändlerin pragmatisch

Autorin mit Herz

[Literaturtalk im Terzett in der Buchhandlung Zauberberg]

4973

Oktober 22, 2025

Dass nur eine Frau

mich retten kann, habe auch

ich lange geglaubt

[Guided by Voices – Cut-Out Witch von Under the Bushes Under the Stars, 1996]

4972

Oktober 22, 2025

Vor dem Supermarkt

Ein Mann hält einen Jungen

Sein Pissstrahl waagrecht

4971

Oktober 22, 2025

Im Kopf zwei Zahlen

mit n Stellen malnehmen.

Wie groß ist dein n?

4970

Oktober 20, 2025

Das Fenster im Bad

Maler haben vergessen gefragt, es

es nicht einzusetzen

4968

Oktober 20, 2025

Straight into the face

Siebzehn Silben nicht genug,

um rumzueiern

4967

Oktober 20, 2025

Büroboxenstopp

Das Strahlen in den Augen

der Kolleg:innen

4966

Oktober 20, 2025

Blick in ihr Gesicht

Letztes Mal war sie noch jung

Zeit kennt kein Pardon

4965

Oktober 18, 2025

Schwarze Romantik

Lautstärke bis zum Anschlag

Gitarrenmælstrom

[Julia Effekt – Die Birken]

4964

Oktober 17, 2025

Klarheit brauch ich jetzt

Jemanden, der mich festhält

Und diese Stimme

[Dota Kehr – Wind unter den Flügeln]

4963

Oktober 15, 2025

Lesen macht traurig

Ordner mit Abschieds-E-Mails

von Ex-Kollegen

4962

Oktober 15, 2025

Sitzfleisch angesagt

Tod, Sex, Gewalt, doch kein Plot

Film für Kritiker

[Mascha Schilinski – In die Sonne schauen (5/10)]

4961

Oktober 15, 2025

Supermarktkasse

Sich vordrängelnde Rentner

Bei vier Artikeln

4960

Oktober 15, 2025

„Schlaues“ Gelaber

Praktischer Nährwert gleich 0

Zurück in den Schrank!

[Otfried Höffe – Die hohe Kunst des Alterns. Kleine Philosophie des guten Lebens]

4959

Oktober 15, 2025

Direkt vor Bühne

Dichter, dynamischer Sound

Jeder macht sein Ding

[Giant Sand, Danish line-up@Lido, Berlin]

4957

Oktober 12, 2025

Nicht zu bändigen

Stimme, die man nie vergisst

Kein Glück mit Männern

[James Erskine – Billie, 2020]

4956

Oktober 11, 2025

Draußen herbstet es

Unter Decke verkriechen

Balladen hören

[Say She She – Little Kisses]

4955

Oktober 10, 2025

Im Laden fällt mir

Luftpumpe runter, die mir

junge Frau aufhebt

4954

Oktober 9, 2025

Auf- und Abwogen

Ins Gehirn eingeschrieben

Geister mit Körpern

[The Police – Spirits in the Material World von Ghost in the Machine, 1981, via]

4953

Oktober 9, 2025

Von Autobahnen

Auf Raststätten abfahren

Nach Trampern gucken

4952

Oktober 9, 2025

In der Geiselhaft

ist einer ihrer Freunde

erschlagen worden

4950

Oktober 9, 2025

Dionysos, Gott

des Rausches, der Ekstase

Kater inklusiv

4949

Oktober 9, 2025

Frau mit Lastenrad

Überholt mich, bremst, touchė

Ich spür, sie will red’n

4948

Oktober 9, 2025

Mit dem Bass schwingen

Intrikates Mannschaftsspiel

Kammerjazzmusik

[Oregon – Yellow Bell von Out of the Woods, 1978]

4947

Oktober 7, 2025

Fernwanderungen

12 Stunden im Bett, 4 on

8 auf 2 Beinen

4946

Oktober 7, 2025

Am Ende zählt nur

das wirklich selbst Erlebte

Der Rest ist Schweigen

4945

Oktober 7, 2025

Gitarre schneidend

Hart, kreativ, melodisch

In Ohren läutend

[Kings of Leon – The Bandit, 2021 (via radioeins)]

4944

Oktober 7, 2025

Negativität

Nie endende Spirale

In die Finsternis

4943

Oktober 7, 2025

Beim langen Gehen

Gedanken gehen im Kopf,

überholen mich

Fränkische Schweiz: 3. Obertrubachrunde 25

Oktober 6, 2025

Oktober? April!
Schild größer als mein Handy
Riesenwalnüsse

Kurz nach acht im Frühstücksraum die Hölle, eine Busgruppe liegt in den letzten Zügen, das Büffet ist zum Teil abgefrühstückt. Ruhe kann man ja in der Natur suchen.

Wir kaufen Datteln im Dorfladen, wettermäßig sieht es trüb aus. Wir werden den ganzen Tag von längeren Regenpassagen heimgesucht, die Schirme tun ihren Dienst.

Heute haben wir Halbzeit und es steht eine Rundwanderung um Obertrubach auf dem Programm, quasi eine Eintagsrunde innerhalb der Fünftagsrunde um Pegnitz. Wir brauchen also keine Rucksäcke. Ich nehme allerdings einen Daypack aus leichtem Textil mit, der mittags auseinanderreißen wird, weil die zwei 1,1 Literflaschen mit Wasser zu schwer für ihn sind.

Der Weg geht mal wieder durch Wiesen und Wald. Unser erstes Zwischenziel hinter dem Dorf Hundsdorf ist der Signalstein bei Sorg, von dem man früher Signale zu anderen Punkten aussandte, wenn sich z.B. Feinde näherten. Wir gehen die steile Aluleiter hoch, was mich etwas an Überwindung kostet. Die Sicht ist mittelprächtig.

Signalstein

Kurz vor 12 Uhr setzt ein Regenschauer ein, wir kommen leicht durchnässt im belebten Café in Egloffstein an, wo wir uns einen Cappucino mit einem Stück Blechkuchen gönnen.

Der Ort wird überragt von der noch im Besitz der Familie befindlichen Burg Egloffstein, deren einer Turm gerade restauriert wird.

Burg Egloffstein

Wir gehen den insgesamt gut 1 km langen Umweg durch den Wald zum Wilhelmsfelsen, von wo aus man einen lohnenswerten Blick auf die Burg und aufs Tal hat. Auf dem Weg finden wir riesige Walnüsse so groß wie kleine Kartoffeln (s. Erntedankfestbild), um die sich niemand zu kümmern scheint, die jedoch bereits sehr gut schmecken.

Blick vom Wilhelmsfelsen aufs Trubachtal

Beim Gang aus dem Ort heraus weist mich der von der Website des deutschen Wanderverbands runtergeladene Track in Richtung einer Schäferei an einem Stallgebäude entlang. Der Schäfer ist not amused und ruft uns aus der Ferne zu, dass es beim Eintritt aufs Grundstück – ich hatte gedacht, es gäbe ein Wegerecht – ein Verbotsschild größer als mein Handy gegeben hätte. Er hat natürlich recht, wir gehen einen Umweg.

Egloffstein, Schäferei, Laufenten

Wir kommen nun zur ehemaligen Kirche von Egloffstein, die recht weit außerhalb liegt und von mehreren Gemeinden genutzt wurde. Es handelt sich um die Ruine der Dietersberger Kirche, wo die Familie von Egloffstein lange ihre Toten ablegte.

Dietersberger Kirche

Es geht weiter über Wiesen hinauf  ins idyllische Thuisbrunn durch eine Art Park. In der Kirche liegen vor dem Altar noch die Früchte der diesjährigen, reichhaltigen Ernte. Heute fand der Erntedankfestgottesdienst statt.

Thuisbrunn, Kirche

Wir gehen einen kleinen Umweg aus dem Dorf raus, der uns an Birnbäumen vorbei führt. Die reifen, auf dem Boden liegenden Birnen munden ganz vortrefflich.

Über einen auch von Autos befahrenen Blocksteinweg gehen wir weiter, es regnet mal wieder, wir stellen uns unter Bäume am Straßenrand. Heute bewähren sich übrigens die schmalen, leichten Isokissen, die uns die Nässe auf den Bänken vom Leib halten.

Plötzlich – wie durch ein Wunder – hört der Regen auf und die Sonne scheint als gäbe es kein Morgen. Ein magischer Moment, der den ganzen restlichen trüben Tag vergessen macht.

Die Sonne kommt raus!

Wir kommen nun an einem völlig einsam gelegenen Haus vorbei, dem Dörnhof, den C. am liebsten gleich beziehen möchte. Der Name kommt von der Trockenheit, die hier früher herrschte. Man hat den weiter unten fließenden Bach aber dann kanalisiert und dadurch die Ernte verdoppelt.

Dörnhof

Es geht jetzt noch durch den Weiler Großenohe und dann bei strömenden Regen auf einer Abkürzung durch den Wald nach Untertrubach, das allerdings immer noch fast 5 km von Obertrubach entfernt ist. Dazwischen befindet sich Wolfsberg, wo wir versehentlich nach rechts abdriften und einen unfreiwilligen Abstecher nach Schossaritz machen. Dort sehen wir eine Gruppe von drei jungen Wanderern im Bundeswehroutfit, die Äpfel futtern. Wir machen es ihnen gleich, die Äpfel sind herzhaft und erfrischend.

Nach einem weiteren Stück auf einer Blocksteinstraße kommen wir bei dem Kletterfelsen an der Schlössermühle raus. Der Regen hat jetzt aufgehört und wir erreichen bald unser Hotel.

Felsen bei Schlössermühle

Hier ist die Übersicht über unsere 5-Tage- Rundwanderung in der Fränkischen Schweiz Anfang Oktober 2025.

Fränkische Schweiz: 2. Behringersmühle  – Obertrubach 20

Oktober 5, 2025

Morgens kommen wir nur schwer aus dem Bett. Der Körper hat nach der gestrigen anstrengenden Etappe den Schlaf dringend benötigt. Draußen ist das Wetter umgeschwungen, es ist trüb und hat am frühen Morgen bereits geregnet. Gegen halb neun sind wir somit mit die letzten, die frühstücken.

Es geht nun erstmal an der Püttlach im Tal entlang, wo wir eine Kläranlage passieren, die die Enten entdeckt haben. Anschließend steigen wir hinauf nach Gößweinstein. Hier gibt es noch einige Eiben, deren Holz früher z.B. für Bögen sehr begehrt war. Auf dem Aufstieg treffen wir mehrere Wandergruppen mit lauten, jungen Männern, die offensichtlich gut gelaunt sind.

Aufstieg nach Gößweinstein
Aufstieg nach Gößweinstein

Das Wetter hält bis zum Nachmittag. In Gößweinstein statten wir der Burg einen Besuch ab, von der man einen schönen Blick auf den Ort nebst Basilika hat. In der von Balthasar Neumann in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entworfenen Basilika ist heute ein Firmungsgottesdienst, hierzu ist extra der Erzbischof aus Bamberg gekommen, die Kirche ist knackevoll. Wir kommen deswegen nicht rein, ich muss allerdings gestehen, dass der spätbarocke Stil, insbes. der für meine Begriffe völlig überladene Altar überhaupt nicht mein cup of tea ist.

Gößweinstein, Blick von Burg

In der Burg kann man einzelne Zimmer besichtigen, es steht dort u.a. ein Lutherstuhl, der ein Vorläufer des Klappstuhls ist.

Burg Gößweinstein, Kemenate

Angeblich hat sich Richard Wagner – Bayreuth ist ja nicht weit – von der Burg für die Gralsburg im Parsifal inspirieren lassen.

Burg Gößweinstein
Burg Gößweinstein, Blick zurück

Nach einem kurzen Abstecher in den Klosterladen und einem Cappucino mit Kuchen beim Bäcker geht es weiter. Zunächst über Wiesen mit schönen Ausblicken. Ich koste von den Schlehen, die nicht so sauer sind wie befürchtet.

C. macht mich auf ein Reh aufmerksam, das sich flink mit eleganten Sprüngen durch das hohe Gras von uns weg bewegt. Es kommen nun längere Waldpassagen, der Weg ist eine Wohltat für die Füße. Wir machen eine kurze Trinkpause auf einem Hochstand. Die jungen Rotbuchen am Wegrand werden von einem Trupp Forstarbeiter mit der Motorsäge abgesäbelt.

Gegen Mittag kommen wir in dem Dorf Wichsenstein an, das auch wieder einen für die Gegend charakteristischen Kalksteinfelsen aufweist.

Wichsenstein

Mitten im Ort steht eine beeindruckend große Linde, in der an Festtagen auch heute noch getanzt wird.

Wichsenstein, Tanzlinde

Es zieht sich hier nun gegen 14 Uhr zu und beginnt zu regnen. Wir können uns in der hölzernen Bushaltestelle unterstellen nachdem wir uns vorher noch mit kühlen Getränken aus dem Wandererkühlschrank eingedeckt haben. Dazu gibt es Müsliriegel, das Gasthaus hat geschlossen.

Die nächsten drei Stunden stapfen wir mit unseren kleinen Regenschirmen bewaffnet durch feuchte Wiesen und Wälder. In Bärnfels stellen wir uns erst in der Autowerkstatt und dann an einer Bushaltestelle im Souterrain unter, als es richtig zu plästern anfängt und der Wind die Regenmassen über die Straße peitscht.

Bärnfels

Die letzten 2,5 km zu unserem Ziel Obertrubach schaffen wir jetzt auch noch. Die Regentristesse wird aufgehellt durch das Kornblumenblau der Wegwarten am Wegesrand. Hosen und Schuhe sind nun gut durchfeuchtet. Gut, dass uns unser Gastwirt Zeitungspapier für die Schuhe besorgen kann. Nach der Dusche gehen wir in unserem Hotel um 18 Uhr essen, einige ältere Herrschaften sind um diese Zeit schon fertig mit ihrem Abendmahl. Als Schlummertrunk leisten wir uns einen hochprozentigen Schlehengeist, der nach Mandel und Alkohol schmeckt. Viertel vor zehn schlafen wir tief.

Hier ist die Übersicht über unsere 5-Tage- Rundwanderung in der Fränkischen Schweiz Anfang Oktober 2025.

Fränkische Schweiz: 1. Pegnitz – Behringersmühle 22

Oktober 4, 2025

Die nächste Wanderung steht auf dem Programm. C. und ich machen uns am Vorabend des Tages der deutschen Einheit von Niederhöchstadt auf nach Pegnitz, dem Tor zur Fränkischen Schweiz. Die A3 ist viel befahren und voller Baustellen, aber wir kommen in ca. dreieinhalb Stunden gut durch.

Vor Ort gehen wir noch in eine urige Kneipe, das Schnerpfl  – die eine Bedeutung ist Wurstzipfel, die andere ist Glied – wo uns der gesprächige Wirt am Ende lokalen, fruchtigen Wassermelonenlikör offeriert.

Am nächsten Morgen bewegt sich die Außentemperatur um den Gefrierpunkt während die Sonne lacht. Wir parken den Wagen um auf den nahegelegenen P+R-Parkplatz und gehen durch den schmucken Ort.

Die evangelische Kirche – hier war die Reformation schon 1529 erfolgreich – ist geöffnet, es sitzt sogar jemand drin, so dass ich mich nicht traue, ein Foto von innen zu machen. Es gibt zwei Emporen und viele Fenster, so dass die Kirche sehr hell erscheint, sie mutet italienisch renaissancehaft an, wenngleich der Altar aus der Barockzeit stammt.

Pegnitz, ev. Bartholomäuskirche

Der Einstieg zum 5-Tage-Weg ist schnell gefunden, unsere erste Etappe verläuft größtenteils auf dem Jakobsweg von Hof nach Nürnberg.

Pegnitz, Einstieg in den 5-Tage-Weg

Wir gehen hinauf zum Burgberg und kommen an einer Kriegsgedenkstätte vorbei. Der Weg durch lichten Buchenwald geht über viele Baumwurzeln und ist sehr angenehm für die Füße. Wir kommen allerdings nicht sehr schnell vorwärts, es geht viel auf und ab, zudem verlieren wir gelegentlich die Markierungen, machen aber keine nennenswerten Umwege. Die heutige Etappe wird als schwer eingestuft.

Unterwegs treffen wir immer wieder auf höfliche Mountainbiker, die sich mit einem „klingeling“ diskret ankündigen. Wie man überhaupt sagen muss, dass der Menschenschlag hier nett und zuvorkommend ist, so gut wie alle Spaziergänger, die uns über den Weg laufen, grüßen mit einem Lächeln auf den Lippen und lassen einen auch gerne vorbei, wenn es eng ist.

Wir kommen zur etwas abseits den Hang hoch gelegenen Zwergenhöhle, die sowohl von der Höhe als auch von der Breite nicht für Erwachsene geschaffen ist.

Zwergenhöhle

Es geht weiter hoch zur Burgruine Hollenburg, die von Karl IV. gebaut wurde, von der aber außer einer Mauer und einem Turmeck nicht viel geblieben ist. Dafür ist die Aussicht über die grünen Wipfel der Fränkischen Schweiz grandios. Wir rasten und bleiben nicht lange allein. Eine ältere Dame verstrickt uns in ein Gespräch übers Wandern.

Hollenberg, Ruine

Unten im Ort gibt es eine Bergstation, die aus einem kleinen Holzhäuschen besteht, wo wir eine schmackhafte Schwammerlsuppe aus Steinpilzen sowie selbstgebackenes Roggenbrot mit sehr knuspriger Kruste bekommen. Auch die alkoholfreie Maisel’s Weisse aus Bayreuth mundet hervorragend.

Nach der Stärkung passieren wir im Wald die wiederhergestellten Reste einer Kapelle. Daneben hat der Förster einen Aushang gemacht, wo er darum bittet, wegen der Waldbrandgefahr doch bitte keine Kerzen anzuzünden. Wörter sind von anderen, die das nicht einsehen wollen, gestrichen und er lächerlich gemacht worden. Ein Dummejungenstreich?

Pirkenreuther Kapelle, Ruine
Nahe Pirkenreuther Kapelle

Nach einer längeren Passage durch den Wald kommen wir nun in dem schönen Fachwerkort Pottenstein an, der heute am Feiertag von vielen Tagesausflüglern besucht wird. Wir ergattern noch einen Platz neben einem älteren Herrn in der Sonne, wo wir Cappuccino und ein leckeres Stück Zwetschgenkuchen zu uns nehmen.

Pottenstein, Markt

Über uns thront im Gegenlicht die Burg. Außerdem gibt es in dem Ort ein Scharfrichtermuseum.

Pottenstein, Burg

Das letzte Stück der heutigen Etappe verläuft meist nahe der Straße im Tal der Püttlach. Aber erst einmal geht es auf einem alpinen Steig den Berg hoch. Die Felsen, die wir passieren, werden gerne zum Klettern genutzt.

Kletterfelsen

Wir kommen jetzt zu einem vielfotografierten Wahrzeichen der Fränkischen Schweiz, einem sich an die Felsen schmiegenden Fachwerkhaus.

Tüchersfeld

Wie so oft ziehen sich die letzten Kilometer zu unserem Tagungs- und Freizeithotel in Behringersmühle. Nach dem Essen in dem sehr belebten Restaurant, wo Reservierung sinnvoll ist und man etwas Geduld mitbringen muss, gehe ich noch in die Sauna, wo ich ganz allein bin und bei 75 Grad fast einschlafe. Noch vor zehn liegen wir in der Koje.

Hier ist die Übersicht über unsere 5-Tage- Rundwanderung in der Fränkischen Schweiz Anfang Oktober 2025.

4942

Oktober 2, 2025

Autobahnrauschen

Man hört es und hört es nicht

6 km entfernt

4941

Oktober 1, 2025

Vor mir Altkönig

Nadelwald bis zur Kuppe

Hinter mir Sonne

4940

September 30, 2025

Die Ratte lag da,

öffnete kurz die Augen,

hob nochmal den Kopf

4939

September 29, 2025

Kürbissuppenzeit

Minze, Ingwer, Zitrone

Scharfer Frischekick

4938

September 29, 2025

Zärtlicher Anschlag

Klavier, Bass, Drums im Einklang

Lyrisches Motiv

[Fred Hersch – The Surrounding Green]

4937

September 28, 2025

In erster Reihe

Augen zu, durch Bauch atmen

Schwer werden, hören

[Nicolas Namoradze – Werke von Pärt, Debussy, Bach, Ligeti, Scriabin und Ravel @Kronberg Academy, Bechstein Saal]

4936

September 27, 2025

Starenschwarm pulsiert

Toter Fuchs am Straßenrand

Buchenwald im Dunst

4935

September 27, 2025

Rechts der Autobahn

Wolke aus dunklen Körpern

Hin- und herwogend

4934

September 26, 2025

Zauber im Anfang

Maschine trifft Melodie

Zu Tod genudelt

[The Notwist – Pick up the Phone von Neon Golden, 2003]

4933

September 26, 2025

Schlaflied deck mich zu

Wenn Saiten Schluckauf haben

Quietschen als Add-on

[The Montgolfier Brothers – Think Once More von The World Is Flat, 2002]

4932

September 26, 2025

Tiergartenradweg

Eichel fällt mir auf die Stirn

Helm-Wink von oben

4931

September 26, 2025

Möglich, doch sinnlos

Ein Leben ohne Gehen

Daher raus. Sofort!

[Robert Walser – Spazieren muss ich unbedingt. Vom Gehen über Stadt und Land]

4930

September 24, 2025

Tanz und Traurigkeit

Ein hypnotischer Rhythmus

Ein tolles Duo

[Grandbrothers – We Collide]

4929

September 24, 2025

Kollege trägt Helm

nach Radunfall, an den er

sich nicht erinnert

4928

September 24, 2025

Nach dem Aufwachen

In den Ohren ein Geräusch

Das Rauschen der Zeit

4927

September 23, 2025

Die Badewanne

zum Überschwappen gebracht

Nasse Buchseiten

4926

September 23, 2025

In Parallelwelt

Der mächtigste Mann der Welt

Zu irr für SciFi

4925

September 23, 2025

Zieh mich tief runter

Immer tiefer und tiefer

Denn da will ich hin

[dEUS – Bad Timing von Pocket Revolution, 2005]

4924

September 22, 2025

Hund an der Leine

In gebührendem Abstand

folgt brav die Katze

Oderlandweg: Wölsickendorf – Wriezen 23

September 22, 2025

Morgens machen wir uns das Frühstück in der Ferienwohnung selbst. Neben weichen Eiern gibt es aufgebackene Brötchen mit Aufschnitt, Käse und von der Gastgeberin selbstgemachter Marmelade.

Meinen Kompass kann ich nicht mehr auffinden. Wahrscheinlich habe ich ihn gestern beim Baden verloren, wo er wohl aus der Hemdtasche gerutscht ist, als ich das Hemd auf einen Baumzweig zum Trocknen gelegt habe.

Gegen 9 gehen wir los. Die Kirche im Ort ist geschlossen. Generell ist es am heutigen Sonntag sehr ruhig.

Wölsickendorf, Feldsteinkirche

Am Dorfteich mit Fontäne haben sich zwei Angler positioniert. Wir gehen die Straße nach Wollenberg, wo uns der bis auf den Fahrer leere Bus, der dann die B158 nach Werneuchen fährt, zweimal passiert. Auch in Wölsickendorf ist niemand zugestiegen.

Mitten auf dem Teich im nächsten Ort angelt eine Attrappe seelenruhig vor sich hin.

Wollenberg, Dorfteich

Wanderer treffen wir heute keine. Aus dem Wald kommt uns eine alte Frau entgegen, die uns ihre Tasche voller Steinpilze und Pfifferlinge vorzeigt. Aufgrund des feuchten Sommers ist heuer ein gutes Pilzjahr.

Es geht nun über einige Kilometer durch Mischwald, wir machen eine kurze Pause an einer Picknickbank mit Tisch an der Stelle, wo es kurz vor Rädikow scharf links zurück in den Wald geht. Auf dem sich hinziehenden, monotonen Waldweg quäle ich mich etwas, die Wegweiser nach Wriezen zeigen eine größere Entfernung an als von uns ausgerechnet. Das liegt daran, dass der Oderlandweg gar nicht nach Wriezen reingehen würde.

Wir kommen nun zum sagenumwobenen Baasee, der in den letzten Jahren aufgrund der Trockenheit einiges Wasser verloren hat. Wir treffen verschiedene Ausflügler, hier ist ein touristischer Hotspot. Hier befindet sich auch der höchste Baum Brandenburgs, eine ca. 135 Jahre alte 48 m hohe Douglasie, die mit ihrer Spitze durch das Walddach hindurchstößt.

Wir kommen zur sehr gut besuchten, über eine Straße erreichbaren Waldschänke. Wir halten hier Mittagsrast und verputzen einen Großteil unserer Vorräte zu Kaffee bzw. Rhabarberschorle.

Nun geht es etwas hinauf und dann hinab zum sonnendurchfluteten Gut Sonnenburg. Wir leisten uns einen die Lebensgeister weckenden Eiskaffee auf der Sonnenterrasse mit Blick auf den Garten. Es gibt eine gut sortierte Bibliothek, u.a. mit dem Mann ohne Eigenschaften von Musil. Einmal im Monat wird hier Tango getanzt und die Wirtin versucht vergeblich, uns schmackhaft zu machen mitzutanzen, denn es gibt Männermangel.

Gut Sonnenburg

Wir kommen nun zu den Trockenrasenwiesen der Biesdorfer Kehlen, alten Oderarmen, die für eine abwechslungsreiche offene und hügelige Landschaft sorgen.

Holzhaufen
Biesdorfer Kehlen

Eigentlich ist für 16 Uhr Regen angesagt, aber wir kriegen nur ein paar Tropfen ab. Überall liegen hier Haufen mit großen Steinen rum, die aus den Feldern gesammelt wurden und Pflanzen und Tieren Unterschlupf bieten sollen.

Lesesteinhaufen

Die Etappe beenden wir im kostenlosen Waldbad Wriezen. Da es sich zugezogen hat sind wir die einzigen Gäste. Das Wasser ist angenehm erfrischend. Erst sehr kalt, da unsere Körper von der Wanderung und den sommerlichen Temperaturen um die 27 Grad aufgeheizt sind. Ist man aber erstmal drin, so möchte man gar nicht mehr raus. Die Wassertemperatur ist m E. mit wohl knapp 20 Grad etwas niedriger als gestern im Gamener See.

Wriezen, Waldbad

Das letzte Stück geht es an der Straße lang nach Wriezen zu unserem einfachen Hotel. Die Rezeption ist unbesetzt, wir kommen mit dem Schlüssel aus dem Safe rein.

Abends essen wir beim Italiener, wo wir neben einem jungen Paar die einzigen Gäste sind. Der Ort macht einen verlassenen, ungepflegten Eindruck und strahlt wenig Hoffnung aus. Viele Gebäude gammeln vor sich hin, man sieht z.T. noch verblichene VEB-Schriftzüge an den Eingängen. Die AfD rechnet sich gute Chancen bei der bevorstehenden Bürgermeisterwahl aus.

Hier ist die Übersicht über die Wanderung auf dem Oderlandweg vom 20.-22.9.2025.

Oderlandweg: Falkenberg – Wölsickendorf 15

September 21, 2025

Und es geht einmal wieder auf Wanderschaft, dieses Mal auf eine dreitägige Rundtour mit meinem Berliner Nachbarn H.

Wir nehmen bei schönstem Spätsommerwetter 2 U-Bahnen und 2 Regionalzüge über Gesundbrunnen und Eberswalde in das beschauliche Falkenberg im Oderbruch, wo doch einige Wandergenossen/innen aussteigen. Unseren Weg scheint niemand zu gehen, eine größere Gruppe läuft nach Bad Freienwalde, ein junges Paar macht den über 20 km langen „Gipfelsturm“.

Es geht ein Weilchen an der Hauptstraße durch den Ort bevor wir rechts den Einstieg in unseren Weg finden.

Falkenberg

Einen Fontanewanderweg gibt es hier natürlich auch, aber wir entscheiden uns für den Oderlandweg, mit dessen offiziell zweiter Etappe wir starten. Da es ein Rundweg ist, ist es egal, wo man losgeht.

Falkenberg, Einstieg zum Oderlandweg

Es geht an einem Bächlein mit einer Mühle lang hinauf in den Laubwald, wir kommen bald zu einem offenen Fußballplatz mit ein paar Sitzbänken. Daneben ein Pferdehof.

Falkenberg, Alte Mühle, Einstieg zum Oderlandweg

Es geht nun wieder zurück Richtung Ort bevor wir scharf links abbiegen hinauf zum Restaurant Carlsburg auf dem Paschenberg. Wir treffen dort ein älteres Ausflüglerpaar aus Berlin.

Unser Weg führt uns durch lichten Laub- und Mischwald. Die Temperatur ist aufgrund des leichten Windes und des Schattens sehr angenehm, das wird am Nachmittag anders werden, wo es schwül und stickig wird und der Wind völlig nachlässt. Es fliegen einige unliebsame, kleine Störenfriede durch die Luft, die wir uns mit Spray vom Leib halten.

Wir kommen in dem kleinen Ort Cöthen an, wo wir in dem großzügigen Café Das Gut einkehren, einer ehemaligen Brennerei für Industriealkohol. Neben der Dampfmaschine von 1878, die knapp 100 Jahre in Betrieb war und restauriert wurde, gibt es im 1. Stock eine größere Halle, die für Konzerte und Kunstausstellungen genutzt wird. Die junge Frau, die das Café führt, ist barfuß und erzählt uns ausgiebig von der Geschichte des Gebäudes, das erst 2020 fertig mit Bundesmitteln als Industriedenkmal saniert wurde. Der Cappuccino aus der großen, alten Kaffeemaschine schmeckt hervorragend.

Cöthen, Das Gut

Am Ortsrand steht die Schinkelkirche, die nur selten und natürlich nicht jetzt geöffnet ist, gegenüber eine Wandtafel, die an die 3 Cöthener Gefallenen des 1. Weltkriegs erinnert.

Cöthen, Schinkelkirche
Cöthen, Kriegsgefallenendenkmal

Es geht nun wieder in den Wald auf einem breiten, schnurgeraden Weg. Die Erde am Wegrand ist an mehreren Stellen aufgewühlt, hier haben sich Wildschweine in der schwarzen Erde gesuhlt. Von den Tieren ist natürlich mal wieder nichts zu sehen. Nach einer Weile zweigen wir links ab und kommen auf schmaleren Wegen an einem Gewässer entlang zum Gamensee. Vor uns Mutter und Tochter, die sich die erste Badestelle sichern. An der zweiten Stelle mit schönem Sandstrand treffen wir zwei Frauen, die immer wieder Etappen auf dem 66 Seenwanderweg um Berlin gehen. Dort stürzen wir uns in die Fluten. Das Wasser ist sehr erfrischend mit um die 20 Grad bzw. etwas mehr. Ich bin überrascht, dass ich immer noch auf dem Rücken bewegungslos an der Wasseroberfläche liegen kann, ohne unterzugehen, obwohl ich ja 7 Kilo abgenommen habe nach der letzten Fastenwanderung im Winter. Hier am See machen wir unsere Mittagsrast.

Gamener See

Über uns fliegt ein riesiger, pechschwarzer Rabe und stößt seine beeindruckenden Krächzlaute aus. Wir kommen nun auf einen Wegabschnitt, der völlig zugewachsen ist mit Brennnesseln und Dornengestrüpp, so dass wir ein Stück parallel auf einem etwas besseren auch von Geländewagen genutzten Weg laufen. 

Wieder zurück auf dem Oderlandweg geht es durch einen u a. von Obstbäumen beschatteten Hohlweg in Richtung unseres Zielortes. Auf der Wiesenfläche ist die Aufstellung einer großen PV-Anlage geplant, im Moment rotten dort Holzbänke vor sich hin. Hier hocken wir uns auf eine morsche Bank und halten inne, um den genus loci zu genießen. Die einsame, weite Landschaft hat etwas Paradiesisches.

Kurz vor Wölsickendorf

In Wölsickendorf beziehen wir unsere mit viel Liebe restaurierte Ferienwohnung, der Hausherr taucht später mit Brombeeren auf und erzählt uns einiges über den kleinen Ort. Die Restaurierung des riesigen Ritterguts verzögert sich, es soll als Zweit-Kita auf dem Lande für Berliner Kinder genutzt werden.

Wir schieben unsere zwei von der Hausherrin besorgten Tiefkühlpizzen in den Ofen und lassen den Abend bei einem Weißbier aus dem nahegelegenen Frankfurt/Oder ausklingen.

Hier ist die Übersicht über die Wanderung auf dem Oderlandweg vom 20.-22.9.2025.

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September 19, 2025

Mit einem Fremden,

der nur serbisch und russisch

spricht quer durch Deutschland

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September 19, 2025

Ich habe gehört

Es gibt Kirchen, in denen

tanzen sie alle

[Marvin Gaye – Inner City Blues (Make Me Wanna Holler) von What’s Going On?, 1971]

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September 18, 2025

Wenn der Blitz einschlägt

Wenn sich dein Leben ändert

Wenn dein Herz stillsteht

[Moriarty – Hanoï Blue, live von Ghee Whiz But This Is a Lonesome Town, 2007]

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September 18, 2025

Sich im Kreis drehen

Mehr als die Worte sagen

Gesten und Blicke

[Christian Petzold – Miroirs No. 3, 3 aus 5]

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September 18, 2025

„passiv aggressiv“

Sie hielt mir den Spiegel vor

Ich war’s und war’s nicht

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September 17, 2025

Rain rain go away

Come again another day

… baby wants to play

[Joan Shelley – Here in the High and Low]

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September 17, 2025

Treue Leser, die

ganz plötzlich verschwinden und

man weiß nicht warum

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September 17, 2025

Apokalypse

Nie waren wir dir näher

Teuflischer Soulsong

[Curtis Mayfield – (Don’t Worry) If There Is a Hell Below, We Are All Going to Go von Curtis, 1970]

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September 17, 2025

Liebe auf Prüfstand

Jung sein und das Geld brauchen

Wie geht das wohl aus?

[Adrian Lyne – Ein unmoralisches Angebot]

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September 16, 2025

Vor mir zwei Rehe

eilen in weiten Sprüngen

über den Acker

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September 16, 2025

Nazi ermordet

ihren Sohn. Seitdem lädt sie

täglich sein Handy.

4912

September 15, 2025

Die Erde noch warm

Die Felder abgeerntet

Spinnweben glitzern

[Friedemann – Indian Summer vom gleichnamigen Album, 1987]

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September 15, 2025

Unterm Walnussbaum

Sehe erst keine Nüsse

Und dann ganz viele

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September 15, 2025

Speierlingsbaum steht

ganz allein, Äste gestutzt

Früchte weh’n im Wind

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September 15, 2025

Im Schneckentempo

Mit jedem Schritt, den man geht,

bei sich ankommen