Tiefe Transzendenz
Allein dafür hat es sich
gelohnt, zu leben
[Keith Jarrett – Tokyo Encore von den Sun Bear Concerts (s. a.)]
Tiefe Transzendenz
Allein dafür hat es sich
gelohnt, zu leben
[Keith Jarrett – Tokyo Encore von den Sun Bear Concerts (s. a.)]
Viele denken es
Keiner traut sich, zu sagen
Besser er wär tot
Süßkirschbukett, „gras“
Hey Pilger, Jakobsmuschel!
Mit Potenzial
[Château Marzy 2021, Pomerol]

Wie ein Wasserfall
Ein halbes Leben pressen
in halbe Stunde
Ganz unten Cello
In der Mitte Gitarre
Oben Trompete
[Lars Danielsson & Verneri Pohjola & John Parricelli – Cattusella]
Neunziger-Flashback
Wehmütiger Indiepop
mit Wisperstimme
[Daughter – Dandelion (Middle Farm Session)]
Aufgewacht in Welt
mit Menschheit auf dem Weg in
Turbountergang
Radiostimme
Äußerliche Erscheinung
Parallelwelten
[z. B. Judith Schnaubelt und Andrea Gerk]
Seelenstripperin
mit Lebens- und Freiheitsgier
DDR-Erbe?
[Julia Schoch]
Kaputt gelaufen
Die liebsten Wanderschuhe
Nicht mehr im Programm

Reise mit Kat-Kat
Ziel: Steinhaus des Marabout
Hoggar-Marslandschaft
[Wolfgang Büscher – Der Weg]
dazwischenreden
den Gesprächspartner niemals
ausreden lassen
Mein Herz rast,
als ein Fenster sich öffnet,
mich rauszulassen
[The Weather Station – Window]
Zwei Waldpostkarten,
Kalender, Jahresrückblick,
Beatlesgeschichte
[Dank an Selma, Hulda, Elisabeth & Stefan]
Die Wärme im Bett
Morgens unter der Decke
Der Magen noch leer
Hund, herabschauend
Sich straffende Rückenhaut
Jede Pore juckt
Frei von der Leber
Schlechte Laune verflogen
Locker vom Hocker
[Dota Kehr – Einfach zu abgelenkt]
Am Köder zappeln
„Erst erleben, dann schreiben“
Schaler Nachgeschmack
[Julia Schoch – Wild nach einem wilden Traum]
Fastvollmond verdeckt
von Wolken, weißes Licht strömt
durch Loch in -decke
Zu Fuß des Freiturms
die Stadt Kronberg getaucht in
letzten Sonnenstrahl
[Blick von Mammolshain]
Töne verbiegen
wie Uri Geller Löffel
Der Rhythmus schleppend
Boards of Canada – Twoism, 1995]
Frostiger Nordwind
Eislaufen auf vier Pfoten
Mond über Kronberg
—
Zwei Haflinger auf Weide
Frankfurts Skyline leuchtet fern
[Mammolshainrunde]
klimax verzögern
tief einsinken in wolken
von der welt umarmt
[Boards of Canada – Dayvan Cowboy, 2005]
Allein im Niesel
Streuobstwiesenrutschpartie
Himmel hellt sich auf
Die Nacht leuchtet weiß
Raubvogelschreie im Schnee
Flutlichtverschmutzung
Vom Geräusch zum Dub
Disparate Bausteine
geben ein Ganzes
[Dawn After Dawn – Home Is Where You Are, Album erscheint am 28.3.]
Unter den Lidern
Vorm Mittagsschlaf Lichtspiele
Kaleidoskopblick
Aus dem Takt kommen
und es wieder auffangen
bei Balljonglage
Ein Lächeln zaubern
Nur Sonne, keine Wolken
Schwindelig spielen
[Rolling Blackouts Coastal Fever – French Press]
Melatonin hilft
Zwei Spritzer in die Kehle
Fall in Schlafstarre
Nach dem Schnee der Wind
Ans Fenster klatschen Tropfen
Heckenwellenspiel
Über Nacht fällt Schnee
Schmelzwasser rinnt in Rohren
Pfützengassigang
In Endlosschleife
immer dieselben Fragen
cool beantworten
Kahler Apfelbaum
Dickicht aus Wassertrieben
Igel piekst Himmel
E-Autos warten
auf freie Ladesäulen
Staus an Raststätten
[Laroque – Niederhöchstadt]
Welche Spielfreude!
Schmissig, subtil, mit Seele
Zum Schluss: Talk Talk vibes
[Feist – In Lightning, 1. Lied vom tiny desk concert Juli 2024]
Um halb elf ins Bett
Beitrag für null Uhr geplant
Das Jahr verflogen
[Gisbert zu Knyphausen – Neues Jahr (live Haldern 2011]
Wozu ein Motor?
Wozu Elektrizität?
Handheckenschere!
Mit scharfen Sinnen
durch Zwielicht und Dunkelheit
Der Hund mit dabei
Heile Weltmusik
Wohlige Wärme steigt auf
Verstörender Text
[Dina Ögon – Håll avstånd (von Orion, via)]
Das Heckeschneiden
Oberarmmuskelübung
Draußen und umsonst
Da baut sich was auf,
doch wir warten vergebens
auf die Entladung
[R.E.M. – Drive (1992)]
Fündig geworden
Der Heckenschnitt von gestern
In der Hemdtasche
Dunst in Sommerluft
Tanzende Gänseblümchen
Seufzender Nachtwind
[Stina Nordenstam – I Dream of Jeannie with the Light Brown Hair (Stephen Foster, 1854)]
Verzichten können
auf nachtragende Menschen
Wer im Glashaus sitzt…
Mit deiner Zunge
leckst du alle, die du liebst
und zeigst die Zähne
In dunklen Zeiten
Deine Stimme und Musik
Trostspenderinnen
[Mary Margaret O’Hara – Anew Day (von Miss America, 1988)]
Toller Anmachspruch 😉
„Du siehst ja noch besser aus
als auf dem Bildschirm“
Besengeraschel
Klavier und Cello in moll
Gitarrenbreakouts
[Ketil Bjørnstad – Laila (von The Sea II, 1998)]
Eine Sternschnuppe
gemeinsam am Himmel sehn
Wunschlos glücklich sein?
Raumschiff Orion
Eva, Dietmar, Claus, Wolfgang
Alles klar oben?

Das Klavier im Flow
Die ganze Welt steht offen
Flügelhornleuchten
[Rainer Brüninghaus – Radspuren (von Freigeweht, 1981)]
Die Tramontane braust
Puig Neulós in Wolken
Draußen scheppert es
Frankreich, TF1
Ein Ozean aus Werbung
Hilfe, ich sauf ab
Ein leises Lüftchen
Fünfundneunzig Kilogramm
einfach umwehend
[Dominic Miller – Cruel but Fair (von Vagabond, 2023)]
Kröte am Poolrand.
Leblos. Von mir beträufelt.
Später. Verschwunden.
Den Oro tanzen
am 6. Mai, dem Tag des
heiligen Georg
[Goran Bregoviç – Ederlezi (aus Time of the Gypsies von Kusturica)]
Bugarach ganz fern
Canigou mit Zuckerhut
Himmel in Flammen
Die Pyrenäen
Im Mittelmeer auslaufend:
Die grünen Albères
Am Knie operiert
Die Hündin nicht dieselbe
Betäubt, immobil
Linker Ringfinger
schräg zur Seite abgespreizt
will nicht mehr zurück
Volle Autobahn
Zwölfhundert km Südwest
Ein Kaffeepäuschen
Tropfende Nase
Eisengeschmack auf Zunge
Rahmen rotgefleckt
Lichtblume zieht um
von Saarbrücken nach Cottbus
Deutsch zu vermitteln
Morgendlich Socken
in Sockenklammern pflücken
von Wäscheleine
Je größer das Glas,
je weniger Wein darin,
desto mehr riecht er
Drogeriemarkt, leer
Bedienstete schreckt zurück
weil ich so groß bin
E-Auto fahren
nicht aus Ideologie
sondern weil’s Spaß macht
Norwegerpulli
aus Dornröschenschlaf geweckt
Bergen-Memories
Knäcke, Schafskäse,
Ei, Farmersalat, Joghurt,
Orange, Walnuss
Der Himmel hängt tief
Das Boot driftet auf dem See
Der Nebel wabert
[Fennesz – Loved and the Framed Insects]
Zahlen, Schach, Wandern
Marathon, Frankreich, Haiku
Eigene Terrains
Das Handtuch im Bad
Magisch angezogen von
Zahnpastaflecken
Gruppendynamik
Mit eignen Ideen nie
direkt durchdringen
Die kurzen Blicke
Ding Lirens hoch zu Gukesh,
wenn er am Zug ist
Erst den anderen
im Zentrum kommen lassen,
dann zurückschlagen
[Gukesh – Ding Liren, 11. WM-Partie]