Drei Füchse schnüren
spätabends in der Ferne
über das Schneefeld
Drei Füchse schnüren
spätabends in der Ferne
über das Schneefeld
Auf einer Insel
Der Frühnebel lichtet sich
Die Natur erwacht
Hier fließt etwas, was
man als Liebe bezeichnen
könnte, oder so
[Trashcan Sinatras – Easy on the Eye]
Gemeinsam rappend
die Abteilung vorstellen
That’s Kulturwandel!
Tief mit den Füßen
einsinken im Pulverschnee
Stapfen mit Knirschen
Jeden gelben Fleck
im Schnee beschnuppern und dann
selber draufpinkeln
Kimba tollt im Schnee
schnuppert, springt auf, rennt wie wild
Die Nacht strahlt hellweiß
Zweige neigen sich
unter der Last des Neuschnees,
versperren den Weg
Das regelmäßig
wiederkehrende Quietschen
des Scheibenwischers
Ein Nachtreiher sitzt
auf dem Mast des Segelboots
im Laarer Hafen
edgy guitar sound
where punk and avant-garde meet
having full control
[Sonic Youth – Schizophrenia]
Auf den Kopf regnet’s
Die Stirn runter läuft der Schweiß
Große Reinigung
Vor Sonnenaufgang
Verfolger abgeschüttelt
Nebel überm Feld
Autodidaktin
Ihre Lieder ein Spiegel
unserer Seele
Zwei von drei Spuren
auf Fahrt durch die Republik
von Lastern besetzt
Geplatzte Blasen
Die eine mit einem Knall
Die andre anders
Stream of consciousness
Ein Fluss, nicht aufzuhalten
Mit Worten streicheln
[Kae Tempest – Firesmoke]
Aus der Zeit fallen
Wochenenden auf’m Sofa
Um fünf ist’s dunkel
Sommernachmittags
in dem Haus auf dem Hügel
im Basssound baden
[Joni Mitchell – Refuge of the Roads]
Wer jetzt nicht lächelt,
lächelt nimmermehr oder
was sagte Rilke?
[J Mascis – Can’t Believe We’re Here]
Es gibt Momente
da braucht die Welt einen Tritt
in ihr Hinterteil
[Tocotronic – Die Welt kann mich nicht mehr verstehen]
Ans Bett genagelt
Ihm das letzte Wort lassen
Finger, feingliedrig
Eine Trompete
taut vereiste Herzen auf,
der Schnee jungfräulich
[Chris Botti – Time on My Hands]
Keilformation
Kraniche ziehen rufend
am Himmel westwärts
Die Mausefalle
morgens leer, Kuchenstück weg
Mikadomäuschen
Entropie bekämpft
Blätter zusammengerecht
Kompost aufgefüllt
Perspektivwechsel
Unter halbgeschlossenen
Lidern zublinzeln
[Arne Piewitz alias Henning Venske – Ich war der Märchenprinz]
Wolken zusehen
wie sie nach Westen ziehen
unter der Decke
Ich schlafe draußen
zwischen Sträuchern nah am Meer
Jemand singt ein Lied
[Gordon Macrae – Oh What a Beautiful Morning]
Ausgeschlafen sein
In den Arbeitsflow kommen
Die Zeit vergessen
[Lou Reed – Perfect Day]
Zwischen den Bäumen
lünkert die Sonne hervor
Der Tag ein Geschenk
Jagende Meute
Moony pfeilschnell, Kimba bellt
Emmy mit Apfel
Manchmal funktioniert
künstliche Intelligenz
Long live the Beatles!
[The Beatles – Now and Then]
Um fünf aufgewacht
Schabgeräusche in der Wand
Eine Maus im Ohr
Sympathischer Kerl
Free Jazzer erster Stunde
mit Weggefährten
[Tilmann Urbach – Tastenarbeiter Alexander von Schlippenbach im Rahmen des Berliner Jazzfests]
7/10
Die Melancholie
kommt grazil angeschwebt und
löst sich langsam auf
[Frédéric Chopin – Prélude No. 4 (variation, Benoît Daniel)]
Ein Autorenpaar
Sie erfolgreicher als er
Er liegt tot im Schnee
[Justine Triet – Anatomie d’une chute]
7/10
Männer mit Hüten
irren kopflos paffend durch
Parallelwelten
[Timm Kröger – Die Theorie von allem]
2/10
Linearität
ist langweilig, dieses Lied
ist das Gegenteil
[Roxy Music – If There Is Something]
Brombeere, Lakritz
Ein purpurroter Hammer
ohne Tannine
[Château Grand Clapeau Olivier, Haut-Médoc, 2019]

Hinter all dem Blech
zeichnet sich im Nebel ab
Arthurs Heilinsel
[The Bryan Ferry Orchestra – Avalon]
Ein vages Gefühl
Geheimnisvolle Aura
You drive me crazy
[Bryan Ferry – The Only Face, 1999 remaster]