Der Orient ruft
Und jetzt alle zusammen
Computer Fade-out
[Ariel Kalma, Jeremiah Chiu, Marta Sofia Honer – Ten Hour Wave (via)]
Der Orient ruft
Und jetzt alle zusammen
Computer Fade-out
[Ariel Kalma, Jeremiah Chiu, Marta Sofia Honer – Ten Hour Wave (via)]
Der Sommer ist da
Blick zurück nach vorgestern
Nadelnde Lärchen
Am letzten Tag des Urlaubs machen wir noch eine Exkursion in die Lahnberge auf der linken Lahnseite. Über Nacht ist es sommerlich geworden und die Natur ist erblüht. Die Temperaturen erreichen um die 25 Grad, die Sonne, die sich die ganze Woche so rar gemacht hatte, hat sich nun eines anderen besonnen und scheint heute als gäbe es kein Morgen.
Im TEKA-Kaufhaus – sehr sympathisch, dass es sowas noch gibt hier – kaufen wir noch schnell eine Mütze und das Marbuch.
Hinter der Elisabethkirche findet vor dem wegen unzureichendem Brandschutz geschlossenen Mineralogischen Museum, das ursprünglich vom Deutschen Orden als Kornspeicher genutzt wurde, ein Wochenmarkt statt. Wir schlendern über den Markt und spazieren an einem Lahnnebenarm entlang, der zurück in die Lahn fließt, gehen dann über eine Lahnbrücke und überqueren anschließend die Fußgängerbrücke über die vierspurige B3, die sofort auf der anderen Lahnseite in Nord-Südrichtung verläuft. Wir sind überrascht, dass sich in unmittelbarer Altstadtnähe eine viel befahrene, autobahnähnliche Straße erstreckt.


Es geht anschließend einen asphaltierten Weg steil bergauf in den Wald. Dort gehen wir auf dem unter dem Laub immer noch rutschigen Waldweg in Serpentinen hinauf zum Spiegelslusstturm, der auch Kaiser-Wilhelm-Turm genannt wird, weil er wie so viele Aussichtstürme kurz nach der Gründung des Deutschen Reiches gebaut wurde. Man hat von dem mit 400 m höchsten Punkt der Stadt ein schönes Panorama über die Altstadt und das Schloss, von dem Catherine gestern den Turm gesehen hatte und als Ausflugsziel auserkoren hatte. Den Turm ziert das Elisabethherz, das man nachts durch Anruf einer Nummer zum Leuchten bringen kann.


In Süden in der Ferne erkennen wir den knapp 500 m hohen Dünsberg mit dem Fernmeldeturm, an dessen Fuß wir zwei Tage zuvor übernachtet hatten.
Wir steigen die Stufen hinauf zum Turm, die Aussicht nach Osten ist durch die hochgewachsenen Bäume versperrt. Oben im Inneren des Turms hängen einige Zeichnungen von Marburger Ansichten.
Im Wald gibt es Markierungen des MX9, einer Alternative zum Elisabethpfad von Eisenach nach Marburg.

Wir gehen nun weiter auf einem asphaltierten Weg durch den Wald nach Osten bis zum Klinikum, von wo wir einen Bus zum Botanischen Garten an den Gebäuden des neuen Unicampus vorbei nehmen.
Im Botanischen Garten sind überraschend viele junge Leute unterwegs. Wir sehen viele verschiedene Bäume, z. B. chinesische Mammutbäume, aber auch Gingkos, Obstbäume, viele Nadelbäume etc. Man kann die verschiedenen Rinden der Bäume betasten, die Buche sehr glatt, die Eiche sehr zerfurcht etc. Vor dem Bienenhaus herrscht ein reges Summen. Im Waschbärengehege ist niemand zu sehen. Die Tiere ruhen sich von ihren nächtlichen Aktivitäten aus. Im Café stärken wir uns mit einer herzhaften Schinkenwaffel mit Kräuterquark.
Wir gehen nun wieder zurück durch den Wald hinunter nach Marburg, wo wir nach einer knappen Stunde unser Hotel erreichen und unsere dort deponierten Rucksäcke abholen sowie zum Bahnhof gehen. Der Regionalzug hat eine Viertelstunde Verspätung und ist wegen eines fehlenden Wagens knackevoll. Wir finden oben, wo die Temperaturen fast saunahaft sind – Klimaanlage Fehlanzeige, man kann nur wenige Fenster öffnen – noch 2 Sitzplätze. Gegen 20 Uhr sind wir wieder zuhause, wo uns der Nachbar mit Kimba, der Sennenhündin begrüßt.

Zum Schluss noch etwas zum Namen Elisabeth. „Eli“ bedeutet Gott und „Sabeth“ (Sabbat) Sieben. Also „Gott ist Sieben“ oder „Gott ist Fülle“. Oben auf dem Nordturm der Elisabethkirche ist ein siebenzackiger Stern angebracht, der Elisabethstern. Eine kleine Variante mit den drei Elisabethpfaden drauf, habe ich bei der Wanderung um den Hals getragen.
Als nächste Tour bietet sich übrigens der dritte mir noch fehlende ca. 160 km lange Weg von Köln nach Marburg an. Den man auch in der anderen Richtung als Jakobsweg gehen kann. Der gerade neu erschienene Pilgerführer beschreibt den Weg in beiden Richtungen.

Hier der Etappenüberblick über unsere Wanderung auf dem Elisabethpfad von zu Hause in Niederhöchstadt nach Marburg zu Ostern 2024.