Archive for 22. Januar 2011

0:29 The Smiths – I Want a Boy for My Birthday (1982, The Cookies 1963)

Januar 22, 2011

I want a boy for my birthday
That’s what I’ve been dreaming of
I won’t have a happy birthday
Without a boy to love

Tschuldigung für die schlechte Qualität dieses unvollständigen Liedes. Es ist soweit ich weiß die älteste erhaltene Aufnahme der Smiths, sie covern eine amerikanische R&B Mädchenband der 50er und 60er. Den Liedtext trägt Morrissey mit hoher Überzeugungskraft vor, selbst in der grottenschlechten Qualität hört man doch auch schon hier – zumindest ging es mir so mit dem iPod – die einzigartige Magie des Smiths-Sounds. Ich hatte vorhin in der U-Bahn jedenfalls eine Gänsehaut über die knappe halbe Minute, bevor das Lied abbrach. Das Aufnahmejahr 1982 ist außerdem ein Jahr, in dem mein Leben eine interessante Wendung nahm, von der ich, wenn ich ehrlich bin, noch heute zehre. Und 1963, na ja, da schweigt des Sängers Höflichkeit oder wie es nochmal heißt.

(Die Liste aller 306 seit dem 1. Februar 2010 ausgewählten Stücke ist hier.)

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Wir haben heute übrigens den allerschlimmsten, banalsten, überflüssigsten Film von Rudolf Thome überhaupt gesehen. Schon die letzten Machwerke waren ja nicht sehr toll – beim Letzten von 2006 pennte lustigerweise Thome himself über die längste Zeit der Vorpremiere in der Sachsenhausener Harmonie, der wir beiwohnten. Das rote Zimmer ist eine Altherrenphantasie über einen Mann der mit zwei Frauen rummacht, die auch miteinander rummachen. Es wird viel geküsst, die Frauen dürfen sich ausziehen, der Mann natürlich nicht, und die Dialoge sind wieder mal an der Grenze der Debilität, hölzern und unlustig und ohne Charme. Der Film zog sich außerdem ewig in die Länge, die Einstellungen wollten nicht aufhören, es war eine Qual. Das war nun endgültig der letzte Thome, den ich mir in diesem Leben angetan habe.

0:30 Dissidenten – Do You Know the Way? (1980s)

Januar 22, 2011

Die Dissidenten habe ich in den frühen Neunzigern mal im Tempodrom gesehen. Eine Band, die ich immer bewundert habe weil sie Musik und Reisen auf eine perfekte Art und Weise vereinigt hat. Bis heute kenne ich kaum eine Gruppe, die östliche und westliche Musik so überzeugend fusioniert hat. Die Négresses Vertes haben später etwas ähnliches versucht, aber die Volksmusik, auf die sie sich bezogen haben, war nicht ganz so exotisch, eher aus dem mediterranen Raum (z.B. algerischer Raï). Embryo, aus denen die Dissidenten dissidiert sind, habe ich übrigens auch mal gesehen. Ganz am Anfang meines Studiums in München im Winter 1984. Sehr viel Getrommel in einem kleinen Klub. Da fehlte ein bisschen der sex appeal, den die Dissidenten dann später hatten.

(Die Liste aller 305 seit dem 1. Februar 2010 ausgewählten Stücke ist hier.)