0:29 The Smiths – I Want a Boy for My Birthday (1982, The Cookies 1963)

I want a boy for my birthday
That’s what I’ve been dreaming of
I won’t have a happy birthday
Without a boy to love

Tschuldigung für die schlechte Qualität dieses unvollständigen Liedes. Es ist soweit ich weiß die älteste erhaltene Aufnahme der Smiths, sie covern eine amerikanische R&B Mädchenband der 50er und 60er. Den Liedtext trägt Morrissey mit hoher Überzeugungskraft vor, selbst in der grottenschlechten Qualität hört man doch auch schon hier – zumindest ging es mir so mit dem iPod – die einzigartige Magie des Smiths-Sounds. Ich hatte vorhin in der U-Bahn jedenfalls eine Gänsehaut über die knappe halbe Minute, bevor das Lied abbrach. Das Aufnahmejahr 1982 ist außerdem ein Jahr, in dem mein Leben eine interessante Wendung nahm, von der ich, wenn ich ehrlich bin, noch heute zehre. Und 1963, na ja, da schweigt des Sängers Höflichkeit oder wie es nochmal heißt.

(Die Liste aller 306 seit dem 1. Februar 2010 ausgewählten Stücke ist hier.)

***

Wir haben heute übrigens den allerschlimmsten, banalsten, überflüssigsten Film von Rudolf Thome überhaupt gesehen. Schon die letzten Machwerke waren ja nicht sehr toll – beim Letzten von 2006 pennte lustigerweise Thome himself über die längste Zeit der Vorpremiere in der Sachsenhausener Harmonie, der wir beiwohnten. Das rote Zimmer ist eine Altherrenphantasie über einen Mann der mit zwei Frauen rummacht, die auch miteinander rummachen. Es wird viel geküsst, die Frauen dürfen sich ausziehen, der Mann natürlich nicht, und die Dialoge sind wieder mal an der Grenze der Debilität, hölzern und unlustig und ohne Charme. Der Film zog sich außerdem ewig in die Länge, die Einstellungen wollten nicht aufhören, es war eine Qual. Das war nun endgültig der letzte Thome, den ich mir in diesem Leben angetan habe.

6 Antworten to “0:29 The Smiths – I Want a Boy for My Birthday (1982, The Cookies 1963)”

  1. Rudolf Thome Says:

    Hallo, hab mich nach diesem radikalen Kommentar auf Ihrem Blog umgeschaut. Sie verstehen offensichtlich viel von Musik, von Filmen gar nichts. Jeder, der Augen hat, kann zwar Filme sehen. Und jeder, der Ohren hat, kann Musik hören. Aber zwischen Sehen und Hören und das Gesehene/Gehörte dann beurteilen können, gibt es einfach eine manchmal unüberwindbare Kluft.

  2. ohrensause Says:

    Lieber Herr Thome,

    ich bin eigentlich ein großer Fan von Ihnen, zumindest mal eine ganze Weile gewesen. Darüber habe ich auch in meinen diversen Blogs seit 2001 geschrieben. Aber es ist einfach so, dass mir die letzten Filme gar nicht mehr gefallen haben. Das könnte damit zu tun haben, dass man sich auseinandergelebt hat, das kommt halt vor. Sie haben allerdings vollkommen recht damit, dass meine paar Sätze dort oben radikal waren und ich sie auch hätte für mich behalten können weil ich mir nicht mal mehr die Mühe gemacht zu sagen, was genau ich an dem Film nicht gemocht habe. Vielleicht komme ich ja noch dazu. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall trotzdem ganz viele Zuschauer.

    P.S. Im Kant-Kino waren übrigens am Samstag relativ viele Leute. Und es waren auch welche dabei, die den Film genossen haben.

  3. 0:27 Capsule – Phony Phonic (2003) « Ohrensause Says:

    […] geschätzten Filmregissseurs auf ein paar nicht so nette Sätze von mir zu seinem letzten Film (s. Eintrag von vorgestern) etwas verwundert. Vielleicht hätte ich mit dem Positiven anfangen sollen in meiner Kurzkritik. An […]

  4. mannaman Says:

    Das is scho a bisserl peinlich, gell?

  5. ohrensause Says:

    fragt sich nur für wen. ein filmregisseur, der kritik pauschal so abschmettert, dass er dem kritiker urteilsunfähigkeit vorwirft. na ja, souveränität geht anders. wenn jemand davon träumt (zum 24.1. runterscrollen), dass er in der zeit besprochen wird und am nächsten tag leider nur den verriss in einem privaten weblog zu lesen kriegt, das ist schon hart. hast du den film gesehen? wenn nicht, na ja, dann schwamm drüber.

  6. mannaman Says:

    Für ihn, nicht für Dich. Der Konsument ist der Souverän der Marktwirtschaft!

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