Das bei weitem nicht stärkste Stück – eher das schwächste, aber dafür das kürzeste – auf dem immer noch phantastischen Loveless – ich höre gerade den Remaster von 2008 auf den sauguten Bose-Ohrhörern (Bessere kenn ich nicht, die Sennheiser hatten keinen Schnitt, die Koss reichten auch nicht ganz heran) – ist aber locker numero uno in der Siebenundfünfzigsekundenklasse. Es ist ein Intermezzotrack, im Sandwich zwischen zwei genialen Songs, dem dichten, ätherischen Ohrwurm Loomer und dem verzerrten, stark leiernden To Here Knows When, ein bisschen wie eine Filmmusik zum Luftholen in der Pause, wobei der Anfang natürlich schon sehr nach Staubsauger im Rückwärtsgang klingt. Neben dem letzten Stück, der Tanznummer Soon, das einzige Instrumental auf der CD. A propos, im Wikipediaeintrag steht etwas davon wie viel Mühe und Zeit auf die Lyrics von Loveless verwendet wurde. Bis vor nicht so langer Zeit hatte ich eigentlich immer gedacht, sie würden Lautmalereien auf dem Album singen. Diesen Kurztrack hat übrigens der Drummer mit dem sagenhaften Namen Colm Ó Cíosóig komponiert. Vielleicht wäre es ja der richtige Weg aus der Krise für Irland, sich wieder auf seine musikalischen Qualitäten zu besinnen und die Banken einfach mal geschlossen zu lassen. Und wir könnten ja alle mal wieder aus Solidarität in den irischen Pub im Ort gehen, die Wirte überweisen doch bestimmt was in das gebeutelte Mutterland in diesen schwierigen Zeiten, oder?
(Die Liste aller seit dem 1. Februar ausgewählten 278 Stücke ist hier.)
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