Der erste Track auf The Marble Index, einem nicht besonders einladenden, eher spröden Album der Kölner Chanteuse, die auch bei Velvet Underground sprechsang, das man auch als verschlossen bezeichnen kann. Ich habe es damals aufgrund eines Artikels in Rock Session gekauft, einer Musikreihe von rororo, in dem ein Englischsprachler es als das verstörendste und furchteinflößendste Album aller Zeiten beschrieb. Ein Block aus Eis, der nicht mal in der Hölle auftaut. Oder so. Ich habe die komplette CD dann vielleicht einmal von Anfang bis zu Ende gehört, es hat gereicht. Die Musik, wenn man den monotonen Vortrag gekoppelt mit ein bisschen Harmoniumspiel (plus diversen von John Cale gespielten Instrumenten wie z.B. Viola), das kaum melodischen Mustern folgt, denn so bezeichnen will, scheint nicht in Hinblick auf einen Zuhörer aufgenommen worden zu sein. Dieses Instrumentalstück leitet also ein in diesen Gral der Goth Music (s.a. das schwarzweiße Cover mit ihrem fahlen Gesicht, das vor dem dunklen Hintergrund, der sich wie ein tiefschwarzer Heiligenschein um ihren Kopf legt, hervorsticht). Und es ist noch geradezu verspielt und unernst im Vergleich zu dem was danach folgt. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass sie zum einen nicht stimmmäßig in Erscheinung tritt – ihren Sprechgesang als kühl und irritierend zu beschreibend ist eigentlich untertrieben, er hat mich fast immer genervt – und dass hier zum andern John Cale dem Glockenspiel einige Töne entlockt, die so leicht daherkommen wie das Tirilieren einer Lerche. Ein Stück, das den Zuhörer hineinzieht in die Düsternis, ein Köder in eine Unterwelt.
(Die Liste aller seit dem 1. Februar ausgewählten 274 Stücke ist hier.)
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