Panik in Grafenberg,
stahl ein Irrer den grünen Gartenzwerg.
Ein weiterer Beweis dafür, dass das spießige Düsseldorf Ende der Siebziger die Punk- und damit die Musikhauptstadt Deutschlands war. Und natürlich auch ein Beispiel für das physikalische Gesetz von Kraft und Gegenkraft im soziologischen Kontext. Wer singt hier bloß, den kenn ich doch? Es ist der Mann von Rank Xerox, der dann später die falsche Farbgebung in einen Bandnamen verdichtet hat. Ja, es ist Peter Hein von den Fehlfarben, der hier noch etwas rotziger singt – man könnte auch sagen shoutet – als später zu seinen Glanzzeiten. Den Sinn für humorige, prägnante Liedertexte nah am Zeitgeist hat er auch in diesem frühen Stadium schon gehabt. Ich glaube, die Fehlfarben touren gerade mal wieder, sie sind bestimmt immer noch ziemlich gut. Mittagspause war übrigens so etwas wie eine Mischung aus Nukleus und Supergroup der damaligen Punk-/NDW-Szene. Bis Ende 1978 war Gabi Delgado-Lopez (später DAF) als zweiter Sänger mit von der Partie. Ab Anfang 1979 war Thomas Schwebel (Ex-S.Y.P.H., Solinger Band, später auch in den Fehlfarben) als Gitarrist mit an Bord. Das Stakkatohafte und Monotone dieses kurzen Stücks war übrigens typisch für Mittagspause, die keinen Bassisten hatten, und nimmt den roboterhaften DAF-Sound zu einem guten Teil vorweg.
(Die Liste aller seit dem 1. Februar ausgewählten 263 Stücke ist hier.)
November 30, 2010 um 10:06
Wer hätte das gedacht, dass in Düsseldorf mal so eine Welle losgetreten wird. Das ist heute kaum noch vorstellbar, wo alle mit ihren Blackberries rumrennen.