The dream is gone
but the baby is real
oh you did a good thing
she could have been a poet
or, she could have been a fool
oh you did a bad thing
Das Lied habe ich das erste Mal nach dem Ende der Smiths so ca. 1988 gehört. Es ist auf dem zweiten Album Hatful of Hollow, das vielleicht sogar mein Liebstes ist, da es als einziges – wenn man mal von der Livescheibe Rank absieht – so etwas wie einen unpolierten Garagensound hat. Es enthält B-Sides und alternative Versionen wie z.B. BBC-Studioaufnahmen. Ich hatte mir damals die sechs Smiths-Alben (inklusive der Kompilation The World Won’t Listen) bei Zweitausendeins in der Türkenstraße als billigen, portugiesischen Reprint – ich glaube für lächerliche 30 Märker – gekauft. Eine Platteninvestition, die sich gelohnt hat. Dieses Stück zeichnet sich wiederum durch einen stark nach vorne gemixten Bass aus. Der rumpelt in einem Schneckentempo dahin, dass es eine wahre Freude ist. Das ganze Lied ist eher langsam, fast schon meditativ, angelegt. Es hört sich ein bisschen so an als wäre es im Halbschlaf aufgenommen worden. Dem dritten Zustand, den ich den anderen beiden schon immer bevorzugt habe, da er Wachheit und Schlaf umfasst und somit in gewisser Weise über ihnen steht. Morrissey erzählt die Moritat von einer Abtreibung und seufzt auf seine unnachahmliche melodische Art und Weise. Johnny Marr’s Gitarre wacht im Laufe des Songs ebenfalls allmählich auf und er steuert seine funkelnden, swingenden Riffs bei. Wenn ich das Lied höre, möchte ich wieder fünfundzwanzig sein. Aber nicht heute. Nein. Damals. Und wenn Nietzsche und die alten Inder Recht haben, dann wird mir das sogar vergönnt sein.
(Die Liste aller seit dem 1. Februar ausgewählten 116 Songs ist hier.)
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