3495

Zwiegespräch über

menschliche Abgründe und

den Trost des Denkens.

[Ferdinand von Schirach & Alexander Kluge – Die Herzlichkeit der Vernunft]

2 Antworten to “3495”

  1. Avatar von zartgewebt zartgewebt Says:

    … klingt interessant, lesenswert das Buch.
    Beim Trost des Denkens fällt mir irgendwie gleich ein Gedicht von Robert Gernhardt ein:

    Trost im Gedicht

    Denk dir ein Trüffelschwein,
    denks wieder weg:
    Wird es auch noch so klein,
    wird nie verschwunden sein,
    bleibt doch als Fleck.

    Was je ein Mensch gedacht,
    läßt eine Spur.
    Wirkt als verborgne Macht,
    und erst die letzte Nacht
    löscht die Kontur.

    Hat auch der Schein sein Sein
    und seinen Sinn.
    Mußt ihm nur Sein verleihn:
    Denk dir kein Trüffelschwein,
    denks wieder hin.

  2. Avatar von ohrenschmaus ohrenschmaus Says:

    Danke für das feine Gedicht, ja es ist unmöglich, an etwas Bestimmtes NICHT zu denken. Wenn ich ehrlich sein soll, hat mich das Buch enttäuscht. Es sind Gespräche zweier hochgebildeter Intellektueller mit juristischem Background zu Sokrates, Voltaire, Kleist, dem Terror und der Politik, die jedoch oft abschweifen – Kluge ein Meister hierin – und manchmal in Bildungshuberei ausarten. Oft sind die Aussagen auch recht banal. Es sind auch Fehler drin, Kluge spricht von Fernliebe statt Fernstenliebe. Normalerweise sehe ich über so etwas hinweg, aber bei Nietzsche fällt mir das schwer. Evtl. bin ich zu streng, aber ich habe nicht sehr viel interessantes Neues in diesem Büchlein gelernt. Die Philosophiesendung im Schweizer TV mit von Schirach hier fand ich erhellender. Ich höre ihm viel lieber zu, als ich ihn lese. Das gilt bei Kluge in abgeschwächter Form auch. Er hat allerdings etwas von einem Märchenonkel.

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