Rundlauf Laroque – Saint Génis – Villelongue – Laroque

Gehe Kiesel-Auffahrt hoch,

das Tor bereits halb geöffnet,

nach nur wenigen Laufschritten

fühle ich das linke Knie,

gehe es langsam an,

links den asphaltierten Chemin de la Boutade hinab,

vor mir hinter einem rötlich-braunen,

in Morgensonne getauchten Streifen

die Corbières,

rechts ist das Mittelmeer zu erahnen,

davor in der Ebene,

die weiße Kathedrale von Elne,

links zum Greifen nah,

jedoch nur schwer erreichbar,

der langgezogene, mit Puderzucker bestreute

Bergrücken des Canigou-Massivs,

schneeweiß, jungfräulich,

in der Sonne glänzend,

die Landschaft vollkommen beherrschend,

vor der Doppelkurve

mit dem Schlenker

das Ortsausgangsschild,

laufe vor einer Linkskurve

rechts in das Wäldchen hinein,

über die Straße

dann zwischen alten Weinstöcken,

an der kleinen Brücke am Ortsrand von Saint Génis

der tiefste Punkt der Tour,

nun geht es aufwärts, erst leicht,

dann 100 m Steigung rauf zwischen den Pinien,

am Himmel die Halbmondsichel, abnehmend

rechts daneben fliegt

ein die Sonne reflektierendes

Propellerflugzeug durchs Bild,

vor mir im Hintergrund

erheben sich die grün bewaldeten Albères,

auf der rechten Straßenseite

– ich laufe links –

geht ein Paar mit zwei Hunden,

sie leinen sie beide an,

der Schäferhund schweigt,

der kleine Köter kläfft

als ich vorbeilaufe,

nun im Einfamilienhaus-Neubaugebiet

von Villelongue,

am Friedhof vorbei

hinaufgeschnauft ins Ortszentrum,

die enge Kurve

vor der Départmentale nach Laroque

schneidet ein dunkler französischer Kleinwagen

fährt Millimeter an mir vorbei,

ich kann mich gerade noch

an die mit Wein bewachsene

Hauswand schmiegen,

noch ein paar Meter

bis zum Zebrastreifen,

dem höchsten Punkt,

in der Ferne

der Pic Martineau,

lasse die Beine locker auslaufen,

den Berg hinab

bis zum Ortsausgang,

dann rechts quer durch

ein Stück Wiese

hinunter zur ersten Brücke

hinter der Kurve,

die Straße wieder eben,

der Himmel voller Schäfchenwolken,

eine Amsel singt ihr Morgenlied,

rechts vor mir Schleierwolken

links unterhalb des Néolous,

da wo die Albères

langsam zum Mittelmeer hin auslaufen,

versucht die Sonne aufzusteigen,

überquere noch zwei Brücken,

vor mir zwei Frauen,

die eine jung, die andere alt,

was ich erst sehe

als ich sie links überhole,

setze zum Endspurt an,

direkt vor dem Ortseingangsschild

geht das Tor auf.

[33:18]

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