Malerweg, 20.7.25 Edmundsklamm

Um 8 frühstücken wir mit sechs jungen Wanderinnen in der etwas engen Küche unserer Unterkunft in Schmilka. Der Hausherr kommt etwas später dazu und erzählt Geschichten aus seinem Leben.

Wir müssen uns heute Morgen etwas sputen, um den ersten 435er Bus ins 3 km entfernte Hřensko auf der tschechischen Seite zu bekommen, der mit uns als einzigen Fahrgästen pünktlich um 8h28 auf dem Parkplatz in der Nähe des Elbfährenanlegers losfährt. Da der tschechische Busfahrer keine Euros akzeptiert, bezahle ich die umgerechnet 1,88 Euro für 2 Personen mit der ec-Karte. Nach wenigen Metern fahren wir über die völlig unbewachte Grenze und kommen bald darauf in Hřensko an, wo wir etwas hinter dem seit 8 geöffneten Touristenzentrum gegenüber vom äußerlich schmucken Hotel Labe mit Fachwerk rausgelassen werden, wo sich schon eine Schlange gebildet hat.

Hřensko, Hotel Labe

Hier kann man die streng kontingentierten Eintrittskarten für die Kahnfahrt in der Edmundsklamm, die nach einem Waldbrand 2022 gesperrt wurde und erst seit kurzem wieder geöffnet ist, kaufen. Es dürfen maximal 15 Personen gleichzeitig auf einem Boot in der Klamm sein. Wir haben Glück und bekommen zwei Tickets ab 13 Uhr für 800 Kronen, also rund 36 Euro und ich muss meine Handynr. für den Notfall angeben. Die nächsten Stunden bummeln wir ganz langsam die 2 km die Kamice hinauf, am Straßenrand verkaufen äußerlich aus Ostasien stammende Händler Ramschwaren. Wir nehmen unseren Cappuccino ein, lesen etwas und essen später einen Salat, bevor wir zur auf der anderen Seite mit einem Tor verschlossenen Brücke kommen, hinter der uns zwei Mitarbeiter mit orangen Schutzwesten erwarten. Der Ältere der beiden möchte uns mit unseren Sandalen, die wir tragen, um unsere Füße nach den Strapazen der letzten Tage zu schonen, aus Sicherheitsgründen erst nicht akzeptieren, aber nach einem Telefonat des Jüngeren mit der Leitung geht alles klar.

Es geht nun in einer Gruppe von 14 Touristen auf der rechten Seite der Kamice auf einem zum Teil recht schmalen Pfad zur Kahnanlegestelle, am Ende im zweiten Tunnel wird es in der Mitte stockduster und die Augen gewöhnen sich nur langsam an die Dunkelheit. Kurz vor unserem Ziel gibt es eine künstliche Stufe im Gebirgsbach.

Kahnanlegestelle

An der Anlegestelle erwartet uns der Bootsmann, der den Kahn mit einem langen Holzstab steuert und durch Abstoßen am Boden vorwärts bewegt. Auf den 700 Metern, die wir in einer Richtung zurücklegen, ist so gut wie keine Strömung.

Hinter uns sieht man mehrere vertikale Sandsteinfelsen, die eine Familie mit Kindern und ganz rechts hinter den Bäumen der Schwiegermutter darstellen sollen.

Sandsteinfelsenfamilie

Der Bootsmann erklärt uns auf Tschechisch und Deutsch die diversen Tiere wie Affen, einen Elefanten und einen Delphin, die man mit etwas Phantasie im Gestein der Schluchtwand erkennen kann und erzählt lustige, teils leicht makabre Geschichtchen.

An einer Stelle, an der links ein Rinnsal den glatten Felsen herunterrinnt, zieht er an einem Drahtseil und löst eine künstliche Fontäne aus.

Künstlicher Wasserfall

Schließlich dreht er den Kahn und fährt uns wieder zurück

Rückfahrt

Ein überstehender Felsen an der Seite scheint von einem dünnen Baumstamm gehalten zu werden.

Nach ca. 20 Minuten ist die Kahnfahrt vorbei und wir treten wieder die Rückwanderung an.

Hotel Praha
Algen in der Kamice

Zurück nach Schmilka gehen wir an der Straße. Die Grenze ist weiterhin völlig verlassen, der Duty Free Laden vorher auf der tschechischen Seite so gut wie nicht besucht.

Hier ist die Übersicht unserer Malerwegwanderung im Juli 2025.

Eine Antwort to “Malerweg, 20.7.25 Edmundsklamm”

  1. Avatar von zartgewebt zartgewebt Says:

    Danke, für die phänomenalen Eindrücke!

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